Bule on tour durch Indonesiens Inselwelt

Reisezeit: Juni / Juli 2015  |  von Julia S

Java: Tempel, Straßenkunst und Co. in Yogya

Yogyakarta, 23.7. bis 25.7.2015

In Yogya angekommen, checke ich im „Bladok Homestay“, wiederum mit Pool, ein. Das Zimmer ist wunderbar und das indonesische Bad mit Mandi (Wasserbecken mit Schöpfkelle zum Duschen und Klospülen) und Hocktoilette blitzsauber und angenehm. Ich liebe das Zimmer schon jetzt, weil sich das Moskitonetz einfach wie selten an der gut platzierten Gardinenstange befestigen lässt.

Man muss Prioritäten setzen, schließlich muss ich spätestens am Montag in Jakarta eintrudeln, deshalb steht als allererstes auf dem Plan, ein Ticket in die Hauptstadt zu lösen. Wie ich bereits in Solo feststellen musste, geht per Bahn und Flug NICHTS. Auch meine zwei ersten Busanfragen scheitern kläglich. Selbst die Minibusse verkaufen Tickets zu Höchstpreisen. Mit Rons Hilfe gelingt es, das (gefühlt) letzte Busticket nach Jakarta zu ergattern. Samstag um 14.30 geht es los, ich werde von einem Fahrer im Hotel abgeholt, der mich dann zum Bus bringt. Ich bleibe etwas skeptisch, ob das alles so funktioniert. Dann setzt sich aber die asiatische Gelassenheit durch und ich entspanne mich, so dass es endlich zu einer ersten Besichtigungstour rund ums Hotel an der belebten Malioboro-Road losgeht. Das Viertel ist voll auf Backpacker und Touristen ausgerichtet, es erinnert an Delhis Pahar Ganj (in etwas sauberer). Die Jalan Malioboro beherbergt tausende von Batik- und Souvenir-Verkäufern, hier lässt sich mitbringseltechnisch auf jeden Fall etwas reißen. Ich lasse es mir nach der ersten Runde nicht nehmen, mich im sehr erfrischenden Pool abzukühlen und anschließend den Abend mit einem Bintang Radler und Mie Goreng mit superleckerem Sambal einzuläuten – und gleichzeitig ausklingen zu lassen. Mein Plan sieht vor, morgen im ersten Minibus (ohne organisierte und überteuerte Tour) nach Borobodur zu sitzen.

Mein Wecker klingelt um 4.45 Uhr, um kurz nach 5 Uhr sitze ich auf einem Ojek (Motorradtaxi), das mich zur Stasiun Jombor bringt. Dort angekommen, erwische ich ohne Wartezeit einen Minibus für 20000 Rs nach Borobodur. In Laufweite des Busbahnhofs liegt der Eingang zum Weltkulturerbe einer der ältesten und größten buddhistischen Tempelanlagen Asiens. Ähnlich wie am Taj Mahal zahlt man hier als Tourist das Vielfache – die Mautdiskussion, die in D geführt wird, würde hier auf wenig Verständnis stoßen.
In wundervoll sanftes Morgenlicht getaucht, erhebt sich majestätisch, aber unaufdringlich die knapp 1500 Jahre alte Anlage auf einer Anhöhe, die es noch schnell zu erklimmen gilt. Die religiöse Stätte ist quadratisch angelegt und mit einer Seitenlänge von 117 Metern nicht gerade klein. Auf mehreren Etagenumläufen wird in phantastischen Reliefs Siddhartas Lebensgeschichte erzählt. Gut, dass ich vor dem Urlaub nochmal den Hesse ausgepackt und gelesen habe. Auf der obersten Ebene finden sich Stupas und insgesamt 72 Buddhas, die in alle Himmelsrichtungen blicken und jeweils in einer anderen Haltung (Mudra) dargestellt sind, die für eine jeweils unterschiedliche Geisteshaltung (o.ä.) stehen. Noch sind nicht allzu viele Besucher in der Anlage, so dass ich es schaffe, mich in die Stimmung des Ortes zu versenken und zu genießen. Borobodur strahlt eine große Ruhe aus, ein spiritueller Ort – definitiv! Es macht Spaß, in der riesigen Anlage herumzulaufen, zu schauen und einfach die Stimmung wahrzunehmen. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt.

Gegen Mittag bin ich wieder zurück und lasse mich zum Kraton treiben. Die Schlepper zu den Batik-Exhibitions nerven mich irgendwann kolossal, so dass ich das Weite suche und mich im Pool abkühlel Abends geht es zurück auf die Straße, auch Yogya ist ein Streetfood-Paradies und die Atmosphäre auf dem Malioboro-Festival mit vielen Straßenmusikern- und Künstlern lädt zum Verweilen ein. Zum Abschluss des Tages gibt es noch eine traditionelle balinesische Massage im Monggo Spa (gleiche Straße wie das Bladok Homestay, empfehlenswert: sauber, diskret, 90 Minuten 150.000 Rs). Holla, die junge Dame hat ordentlich Kraft in den Fingern, ich wusste nicht, dass man sich Muskelkater in die Waden massieren lassen kann. Tut aber richtig gut.

Den Vormittag des letzten Yogya-Tages verbringe ich mit ein wenig Shopping und Bummeln. Ab 14 Uhr erwarte ich den Fahrer, der dann gegen 14.45 Uhr auftaucht und feststellt, dass er mich auf seinem großen Roller nicht mit dem Gepäck transportieren kann. Ich warte gespannt ab, was passiert, denn auf meinem Busticket steht ja eine Abfahrtszeit von 14.30 Uhr. Kurzerhand bekomme ich einen Becak-Fahrer zugeteilt, der mich zu einem Minibus transportiert. Dort taucht auch wieder der Rollerfahrer auf, der vier weitere Backpacker in den Minibus setzt und uns dann zum Busbahnhof fährt.

Gespannt harre ich der Dinge, die da kommen! Um 16.15 Uhr setzt sich der Bus in Bewegung … Auch Ihr dürft gespannt sein!

Liebe Grüße von Julia / Jule / Juju

© Julia S, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich wird der Rucksack wieder gepackt ... Südostasien is calling again!
Details:
Aufbruch: 28.06.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 30.07.2015
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Julia S berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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