Wo die Sonne aufgeht

Reisezeit: September / Oktober 2016  |  von Rachel Walther-Gut

Der Norden: Mae Sariang

Übrigens: 1001 Kurve ist NICHT übertrieben. Von Chiang Mai bis nach Mae Hong Son sind es über 1500 Kurven. Wir kamen zwar nicht von Chiang Mai her, aber wir fuhren schon vorher stundenlang durch die Berge und dadurch ganz automatisch hunderte von Kurven.
Heute Morgen haben wir uns von Thid und seiner Frau Vi vom Sarmmork-Gästehaus verabschiedet. Ihr Sohn Arfu war im Kindergarten. Vi erwartet ein Mädchen, das im Dezember zur Welt kommt. Dass wir dieses Gästehaus positiv bewerten, hat vor allem mit dieser bezaubernden Familie zu tun, mit ihrer Gastfreundlichkeit und ihrer offenen Art.
Wie gestern gingen wir noch in den 7eleven, um noch was zusätzliches zu Essen zu kaufen... Und dann ging es südwärts. Langsam verlassen wir Nordthailand. Die Strecke war nicht mehr ganz so kurvig, was wir sehr schätzten. Lichter Teakwald wechselte sich mit dichtem Dschungel, Dörfern und Reis- oder Maisfeldern ab. Langsam frage ich mich, was mit dem ganzen Mais (für den Wald gerodet wird, was wir an den toten, hohen Bäumen sehen, die wie Mahnfinger inmitten der riesigen Maisfelder stehen) geschieht, denn hier wird nur wenig Mais gegessen. Ist er hauptsächlich für den Export bestimmt? Ist es mein/unser Verlangen nach Mais, dass hier so viel davon angebaut wird? Irgendwie fühle ich mich dabei nicht sehr wohl...
Wir besuchen eine heisse Quelle, wo man baden könnte. In kleineren Pools blubbert das heisse Wasser an die Oberfläche, es ist kochend heiss und stinkt schwefelig. Wir halten unsere Füsse in temperiertes Wasser, das aber immer noch sehr heiss ist. Erst nach einer Weile können wir die ganzen Füsse reinhalten. Komisch, dass es hier in Nordthailand so viele heisse Quellen gibt, wo doch das Klima subtropisch ist und damit meist warm. In den Wintermonaten kann es durchaus mal kalt werden, aber auch das nur nachts. Wie auch immer - so eine heisse Quelle würde ich mir für Zuhause auch wünschen....

Einmal mehr essen wir in einer einfach Garküche am Strassenrand. Die Nudelsuppen und der Somtam sind herrlich lecker. Wasser und Eiswürfel wird nicht extra berechnet, man holt es sich dafür selber. Es kostete 150 Baht, was nicht einmal 5 Franken sind.
In Mae Sariang finden wir am Fluss in einem Holzhaus ein Familienzimmer, das uns auf Anhieb super gefällt und auch nicht teuer ist (Nebensaison sei gedankt). Das Haus steht direkt am Fluss Yuam und wir entdecken Wasserbüffel, die ein Bauer durch den dreckig-braunen Fluss treibt und Ziegen und Kühe auf der Sandbank, die dort ihr Futter suchen. Amüsiert stelle ich fest, dass sowohl die Bauern in der Schweiz wie auch in Thailand eine ganz ähnliche Art haben, ihr Vieh anzutreiben. Die Sprache mag verschieden sein, die Laute sind sich ähnlich.
Als wir nach dem Abendessen aus dem Restaurant kommen, beginnt es zu regnen. Wir schaffen es grad noch knapp, ohne pitschnass zu werden, zurück zu rennen. Dann schüttet es aus Kübeln. Sowas gibt es bei uns nur selten. Jetzt, fast zwei Stunden später, regnet es immer noch, aber der Starkregen ist einem angenehmen Landregen gewichen. Es tropft aufs Terrassengeländer vor unserer Tür. Drinnen sind wir geschützt, die Klimaanlage kühlt das Zimmer angenehm - so ist Regen schön. Gute Nacht!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 21. September fliegen wir gegen Osten: Thailand! Einmal mehr dürfen wir mehrere Wochen unterwegs sein. Wir freuen uns auf jede neue Entdeckung und sind sehr gespannt, was wir alles erleben werden. Die Sonne geht auf, nicht nur am Himmel Thailands, sondern auch in uns.
Details:
Aufbruch: 21.09.2016
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 15.10.2016
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Rachel Walther-Gut berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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