China und Luzon 2017

Reisezeit: August - Oktober 2017  |  von Stefan Böhm

Peking 01.09.-05.09.: 04.09. Große Mauer und Ming Kaiser Grab

Heute werden wir bereits um 06:30 geweckt, weil es um 08:00 losgehen soll. Das Ziel ist zwar die große Mauer bei Badaling, also das wichtigste Ziel auf der Reise, aber die frühe Aufsteherei nervt mich schon ordentlich. Ich habe meinen Wecker auf 07:15 gestellt, damit ich wenigstens noch ein bisschen schlafen kann.
Das Wetter ist heute diesig. Nach ca 1 Stunde tauchen plötzlich Berge auf und kurz darauf sind wir auch schon in Badaling, bei Tor Nr. 1 Der chinesischen Mauer. Dieser Teil gilt als der am besten restaurierte Teil. Das Problem ist, dass ich die Mauer so kenne, dass man auf ihr herum läuft und es da auf und ab geht. Außerdem habe ich irgendwo gelesen, dass man um auf die Mauer zu kommen, eine Seilbahn oder einen Aufzug oder so benutzen kann. Das alles gilt hier für Badaling leider nicht. Wir haben etwa 2 Stunden 15 Zeit um den Aufgang auf die Mauer und in einer kleinen Runde an einer Stelle einige Meter wieder den Abstieg zu schaffen. Nach den ersten Treppen innerhalb der Toranlage bin ich schon aus der Puste. Ich sehe die nächsten Treppen und weiß, dass ich die Runde nicht machen werde. Ich versuche erste einmal, ob ich bis zum nächsten Wachturm schaffe. Mit diversen kurzen Verschnaufpausen schaffe ich es tatsächlich. Dabei habe ich mich schon auch einmal mitten auf die Treppe gesetzt so dass links an mir vorbei die Leute rauf und rechts runter konnten. Als ich mich umdrehe um weiter zu gehen, sehe ich, dass es mir eine ganze Reihe Leute nachgemacht haben und jetzt hintereinander auf der Treppe sitzen. Sie ist aber auch unfassbar steil und anstrengend. Bis zum nächsten Zwischentableau schaffe ich es noch, dann ist es mir genug und mach mich wieder an den Abstieg. Ich bin dabei nicht alleine. Ein paar Leuten aus meiner Gruppe geht es auch so. Der Abstieg ist deutlich einfacher, aber zumindest auf dem ersten Stück trotzdem unangenehm weil es so steil bergab geht und es hier noch kein Gelände zum Festhalten gibt. Wer Höhenangst hat, sollte hier definitiv nicht rauf gehen. Der Abstieg auf der anderen Seite muss aber laut denen aus unserer Gruppe, die durch sind, noch schlimmer sein, weil die Treppen da noch ungleicher und weniger gut erhalten sind.

Zum Haupttor rauf die ersten Treppen

Zum Haupttor rauf die ersten Treppen

Dann kommt ein kurzer steiler Weg

Dann kommt ein kurzer steiler Weg

Ab hier geht es dann richtig los.

Ab hier geht es dann richtig los.

Weiter hoch weigere ich mich.

Weiter hoch weigere ich mich.

Die Maueranlage auf der gegenüberliegenden Seite des Tals

Die Maueranlage auf der gegenüberliegenden Seite des Tals

Von oben runter sieht man noch schöner, wie steil die Treppen sind

Von oben runter sieht man noch schöner, wie steil die Treppen sind

Maueranlage auf der anderen Talseite

Maueranlage auf der anderen Talseite

Wir haben uns unten noch einen Kaffee gegönnt und waren dann wieder pünktlich am Bus wo uns Frau Zhang noch auf eine große Kaligraphie an einer Mauer hinwies, die von Mao persönlich stammt.
Die ganze Anlage hier ist trotz der schlechten Sichtverhältnisse extrem beeindruckend. Das gilt zwar im Großen und Ganzen immer, aber hier ganz besonders. Die Bilder aus Film und Fernsehen können das Gefühl nicht vermitteln, wenn man hier in dem Tal steht und um sich herum auf den schroffen Bergspitzen und Rücken diese Festungsanlage sieht.

Das jetzt folgende Mittagessen dagegen ist eine Enttäuschung. Wir sind uns einige, dass es das langweiligste von allen ist und nicht weiter erwähnenswert. Eine Kantine für Touristen.

Praktischerweise ist hier auch gleich eine Emaille Fabrikation untergebracht, wo man wieder Souvenirs einkaufen kann.

Dann geht es weiter zum Seelenweg, der zu einem Gelände von etwa 80 Quadratkilometern gehört in dem die Grabmäler verschiedener Kaiser liegen. Unser Spaziergang durch die Allee dauert etwa 40 Minuten. Links und rechts des Weges stehen erst 24 Tierpaare, jeweils zwei gleiche, einmal sitzend (Nachtwache) und einmal stehend (Tagesschicht). Dann folgen zwei Soldatenpaare und dann vier Beamte.

Am Ende der Allee sind wir vom Bus wieder eingesammelt worden und es geht zum Grabmal des ersten Mingkaisers Changling. Das Grab mit den Hallen ist sehr schön. Es erinnert mich an die Königsgräber in Hue.

Letzten Stopp auf dem Rückweg ins Hotel legen wir am Olympiaareal ein. Der hat sich meiner Meinung nach aber nicht gelohnt. Es geht lediglich auf eine Fußgängerbrücke über die Straße. Von hier aus kann man ein Foto vom Wasserwürfel machen, aber das Bird Nest, das eigentlich interessante Stadion ist größtenteils verdeckt.

Um 19:00 ist wieder Treffen angesagt. Es geht zum Pekingente essen. Die meisten aus unserer Gruppe und auch ein Großteil der Gruppe B nehmen daran teil. Das Restaurant ist zwar keines, das ich mir aus dem Internet ausgesucht habe, scheint aber auch kein auf Touristen spezialisiertes Lokal zu sein. Das Essen ist mit 240 Y relativ teuer, aber es ist ja auch etwas besonders. Außerdem sagt uns Frau Zhang bevor es losgeht, dass die Getränke inclusive sind. Wir halten uns am Bier fest und dann Verteilt sie noch Schnaps, der es in sich hat. Es ist wohl eine Art Reisschnaps mit 52 %. Der wirkt schon ordentlich. Das Essen finde ich sehr lecker, auch wenn wohl nicht alle der Meinung waren. Anders als bei uns wird nicht die Haut vom Fleisch getrennt, sondern die Ente mit der Haut dünn tranchiert und dann werden die Fleischscheibchen mit der Hoi Sin Sauce, Gurken und Frühlingszwiebeln in die Crêpes eingerollt. Die Entensuppe kommt etwas später wie immer in China und hat einiges an Entenknöchelchen darin herumschwimmen. Man muss beim Essen also aufpassen. Auch besteht das Essen nicht nur aus Ente, sondern es gibt auch andere Gerichte dazu. Gemischtes Gemüse, zu dem z.B. auch Lotoswurzeln gehören, leider ohne Salz, Schwarzwurzeln in einem Backteig mit einer Vanillesauce zum dippen (sehr interessant), ganz leckere scharfe Shrimps, Kürbisküchlein mit schwarzem Bohnenmus (süß, sehr lecker), ein Sichuan Gericht bei dem ich erst an eine Suppe denke, aber es ist Rindfleisch in rotem Pfeffer Öl (auch recht interessant und scharf) und noch diverses mehr. Ich persönlich finde das Pekingentenessen in Deutschland, das ich so kenne, eleganter und feiner als das hier, aber das Essen war durchaus auch lecker.

© Stefan Böhm, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich werde dieses Jahr meine letzte Große Lücke in Asien schließen und eine Rundreise durch China starten. Da es nach ganz überwiegenden Informationen äußerst aufwendig ist, dies auf eigene Faust durchzuführen habe ich mich nach über 10 Jahren schweren Hezens entschieden, die Reise nicht auf eigene Faust durchzuführen und habe bei DER-Tour gebucht.
Details:
Aufbruch: 30.08.2017
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 01.10.2017
Reiseziele: China
Philippinen
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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