Im Osten der U.S.A.

Reisezeit: Juni 1995  |  von Inge Waehlisch Soltau

Outer Banks

Nach so viel Natur und den vielen Sehenswürdigkeien in Washington D.C. wollten wir jetzt das Meer und den Strand geniessen.
Also ging es von Williamsburg auf der 158 und über die Wright Memorial Bridge auf die Outerbanks - eine der Küste von North Carolina vorgelagerte Inselgruppe.
Hier fanden wir noch unberührte Naturlandschaft mit Sanddünen und malerischen kleinen Orten.
Die Brücke wurde nach den Gebrüdern Wright benannt - Pioniere der Luftfahrt
Am Strand von Kill Devil Hills auf den Outer Banks führten Wilbur und Orvill Wright im Jahr 1903 den ersen kontrolliert gesteuerten Motorflug der Welt durch. Das Flugzeug legte bei diesem Versuch nur 37 m zurück. Und trotdem wurde damit hier quasi das Fliegen "erfunden"!

Das riesige Gelände

Das riesige Gelände

Ein Denkmal und Museum ehren die Brüder und widmen sich deren Wirken, und wie sie mit ihren Flugtheorien die ganze Welt in Atem hielten. Mit dem ersten erfolgreichen motorisierten Flug leisteten sie einen historischen Beitrag zur Geschichte der Luftfahrt und realisierten in der Idylle der Outer Banks ihre Vision vom Fliegen
Im Wright National Monument Park sieht man schon von weitem das riesige Granitmonument. Im Visitor Center kann man sich über das letzte Jahrhundert des Fliegens informieren - vom ersten erfolgreichen Gleiten über die Sanddünen von Kill Devil Hills bis zu den NASA Flügen.
Die Gebrüder Wright aus Ohio entwarfen in ihrem kleinen Fahrradladen jahrelang komplizierte Pläne. Sie kamen 1900 dann nach Kitty Hawk, weil sie hier auf die idealen Bedingungen für die Erprobung ihrer Segelflugzeuge hofften.
Zunächst probierten sie Flüge aus mit einem Gleitschirm,, 1902 dann mit einem Segelflugzeug mit Heckruder. 1903 bauten sie dann den Wright Flyer I mit einem wassergekühlten Vertikalmotor. Nach einigen Verzögerungen wurden dann die ersten eher wenig erfolgreichen Flüge durchgeführt - sie dauerten von 3 bis 12 Sekunden. Es gab ein paar Zeugen für diesen "Flug", aber erst Jin den 1920er Jahren wurde dieser als "erster Flug" von der amerikanischen Regierung anerkannt.
1927 unterschrieb der damalige Präsident Calvin Coolidge einen Gesetzesentwurf für den Bau des Wright Brothers Monuments in Kill Devil Hills. Es dauerte aber bis 1930, bis ein Entwurf vorlag, und fertiggestellt wurde das Bawerk im Jahr 1932.
1953 wurden die beiden Segelflugzeuge aus den Jahren 1902 und 1903 der Gebrüder Wright rekonstruiert.
Es gibt ein Besucherzentrum und ein Museum auf dem Gelände, und es ist eine Touristenattraktion in dieser Gegend. Es gibt über das ganze Jahr Veranstaltungen und Vorführungen.

Das Monument auf einem Hügel

Das Monument auf einem Hügel

Gebrüder Wright Museum

Gebrüder Wright Museum

Das Gebrüder Wright Monument

Das Gebrüder Wright Monument

Beim Wright Monument standen kleine Flugzeuge bereit für Rundflüge. Und wir entschlossen uns spontan, das machen wir!
Zumal der Preis für 30 Minuten damals nur 24 $ pro Person betrug für einen Flug mit der kleinen Cessna. Und ein Blick aus der Vogelperspektive auf die Outer Banks ist sicherlich sehr reizvoll.

Die vierplätzige Cessna

Die vierplätzige Cessna

Wir kletterten in die kleine 4sitzige Cessna, und "unser" Pilot Scottie gab uns noch ein paar Anweisungen.
Wir sahen das Wright Brothers Monument von oben und dann ging es zunächst über das Meer in südliche Richtung bis zum Oregon Inlet. Scottie flog teilweise recht tief und machte uns auf die vielen Schiffswracks vor der Küste aufmerksam, die man von oben gut sehen konnte.

Die grosse Sanddüne im Hintergrund

Die grosse Sanddüne im Hintergrund

Aus der Vogelperspektive

Aus der Vogelperspektive

Man sieht, dass Outer Banks eigentlkich eine riesige Sandbank ist, und die Strandhäuser sehen von oben winzig aus. Auch der Blick auf den Ozean aus einer immer wieder neuen Perspektive war einmalig schön.
Beim Oregon Inlet wurde der Rounding Bodie Island Leuchtturm umrundet und dann ging es zurück über Jockey`'s Ridge, wo man von oben die Hängegleiter bewundern konnte.

Was für ein Anblick

Was für ein Anblick

Brücke über den Sound

Brücke über den Sound

Scottie war grosszügig mit der Zeit - statt der vorgesehenen 30 Minuten wurden es dann mindestens 10 Minuten mehr. Und so viel unser "tip" dann auch grosszügiger aus....
Am Abend trafen wir Scottie dann noch zufällig in einer Bar, und da er jetzt "off duty" war, tranken wir noch ein Bier mit ihm.

Die Verbindung mit dem Festland

Die Verbindung mit dem Festland

Die grosse Sanddüne

Die grosse Sanddüne

Die Hauptdurchfahrtsstrasse ist der Outer Banks Scenic Byway, der sich über eine Strecke von knapp 230 Kilometern über die gesamte Inselkette schlängelt.
Lange Sandstründe laden überall zum Baden und Sonnen ein. Ein ideales Gebiet für Surfer und Kitesurfer und auch für Strandliebhaber.
Es gab hier keine riesigen Hotels oder grosse Resortkomplexe. Die schönen privaten Holzhäuser waren meistens auf Stelzen gebaut, um Stürmen und Hochwasser zu trotzen.

Sand und Meer - was will man mehr?

Sand und Meer - was will man mehr?

In Kill Devils Hill suchten wir dann erstmal eine Unterkunft. Leider konnten wir nicht die ganze Zeit im "Best Western Ocean Reef" bleiben, am Wochenende war bereits alles ausgebucht. Also mussten wir dann für die letzte Nacht auf den Outerbanks noch eine andere Unterkunft finden, was gar nicht so einfach war, die Hotels waren ziemlich ausgebucht. Dann fanden wir etwas im Owen's Motel in Nag's Head. Die Wände in diesem Motel waren recht dünn, und so hatten wir - höflich ausgedrückt - "eine interessante Nacht..."

Blick vom Best Western Ocean Reef

Blick vom Best Western Ocean Reef

Der schöne Strand

Der schöne Strand

Was für ein Sonnenuntergang

Was für ein Sonnenuntergang

In Nags Head gibt es ausser schönen kilometerlangen Stränden auch die höchste natürliche Sanddüne an der Atlantikküste. Diese Gegend mit einer guten Infrastruktur ist bei den Besuchern sehr beliebt. In Nags Head findet man einige der beliebtesten Restaurants auf den Outer Banks.
Im Jockey's Ridge State Park gibt es hohe Sanddünen, und dieser Teil des Parks ist besonders gut geeignet fürs Drachenfliegen. Aber vom Gipfel der Dünen hat man natürlich auch einen Panoramablick auf Nags Head vom Meer bis zum Sound.

Fishing Pier in Nags Head

Fishing Pier in Nags Head

Die Sanddüne

Die Sanddüne

Gleitfliegen

Gleitfliegen

Obwohl der Ort Manteo auf Roanoke Island recht malerisch ist, sind wir eigentlich hierhergefahren, um die Elizabethan Gardens aufzusuchen.

Roanoke Island

Roanoke Island

Diese Gärten sind eine Art Denkmal für die ersten englischen Kolonisten, die von 1584 bis 1587 nach Nordamerika kamen und irgendwann im Laufe der Jahre einfach "verschwanden". Man konnte nie fesstellen, was genau passiert ist.
"The Lost Colony" wurde als Drama für dieses Ereignis geschrieben und wird alljährlich hier aufgeführt.
Die Gärten liegen im Bereich des "Fort Raleigh National Historic Site", denn Sir Walter Raleigh war es, der als erster versuchte, die Neue Welt unter Königin Elizabeth I. zu kolonisieren.

Schöner Weg durch den Garten

Schöner Weg durch den Garten

Es blüht überall

Es blüht überall

Die Gärten liegen anscheinend an der gleichen Stelle, wo die Kolonisten zuerst landeten und wurden gegründet vom Garden Club of North Carolina.
In jeder Jahreszeit gibt es eine grosse Anzahl von Plfanzen, Sträuchern und Bäumen. Im Frühling blühen vor allem Azaleen, Hartriegel, Rhododendron und auch Kräuter. Im Sommer sind es dann Rosen, Magnolien und Hortensien in allen Farben, die man hier bewundern kann.
Und im Herbst sieht man Chrysanthemen und Kamelien. Dazwischen befinden sich überall antike Statuen und auch ein grosses Bronzeabbdild von Königin Elizsabeht I. sowie historische Gebäude.
Sehenswert sind der Pavillon mit Reetdach im Stil des 16. Jahrhunderts, eine alte Eiche, die mehr als 400 Jahre alt sein soll, der versunkene Garten mit einem antiken Brunnen als Mittelpunkt.

Alte Bäume

Alte Bäume

Blüten umranken einen Baumstamm

Blüten umranken einen Baumstamm

Pavillon

Pavillon

Von Nags Head bis Hatteras sind es fast 100 km. Auch hier gibt es sehr schöne Strände, und da vor der Küste anscheinend tausende von Schiffswracks liegen ist diese Gegend ein Paradies für Taucher. Das Wahrzeichen von Hatteras ist der schwarz-weiss gestreifte Leuchturm "Body Island", der in einem Naturschutzgebiet steht. Wir hatten diesen Leuchtturm bei unserem Rundflug mit der Cessna schon von oben gesehen.

Die Fähre im Hafen

Die Fähre im Hafen

Die Fähre von Hatteras nach Ocracoke Island ist - auch für Autos - gratis. Die Überfahrt dauert etwa 45 Minuten.
Die Insel Ocracoke ist nur per Flugzeug oder auf dem Wasser erreichbar - von Hatteras oder vom Festland.
In früheren Zeiten war die Insel mit einem grossen Hafen ein Paradies für Piraten.
Einer der bekanntesten war "Captain Blackbeard", der sich hier versteckte und im Jahr 1718 bei einem Kampf sein Leben verlor.
Die Insel ist auch bekannt für seine schöne Natur, und ist durch die vielen Zugvögel bekannt bei Vogelbeobachtern. Die wilden Ponys auf der Insel sollen Nachkommen von spanischen Mustangs sein.
Der Leuchtturm von Ocracoke Island ist der älteste in North Carolina - aus dem Jahr 1823.
Auf der Insel gibt es auch sehr schöne - teilweise einsame Strände, man kann hier Bootfahren, Fischen und Angeln sowie Surfen und Schwimmen.

Auf Ocracoke

Auf Ocracoke

Ocracoke Island

Ocracoke Island

Auf Ocracoke gab es leider sehr viele Mücken - eine echte Plage - da mich die Mücken besonders "lieben...
Deshalb waren wir froh, als endlich die Fähre loslegte. Die Überfahrt war diesmal nicht gratis, sondern es kostete für uns und das Auto 30 $ zum Festland nach Cedar Island.
Die Überfahrt dauert fast 3 Stunden, aber da war gutes Wetter hatten, verging die Zeit sehr schnell.
Wir waren mit der Fahrt von Nags Head nach Hatteras und den zwei Fährunterkünften nun schon einige Zeit unterwegs. Deshalb fuhren wir noch 2 Stunden weiter und suchten uns in Jacksonville NC eine Unterkunft im "Holiday Inn".

Abfahrt vom Hafen

Abfahrt vom Hafen

Die Fähre

Die Fähre

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ankunft in Atlanta - Great Smoky NP - Blue Ridge PW - Washington D.C. - Chesapeake Bay und Annapolis - Fredericksburg und Williamsburg - Outer Banks - Myrtle Beach - Charleston - Augusta und Atlanta
Details:
Aufbruch: 01.06.1995
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 23.06.1995
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Inge Waehlisch Soltau berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.