Waldkarpaten - wo ist das ?

Reisezeit: August / September 2020  |  von Manfred Sürig

Rundfahrt auf einsamer Straße

Eine Rundfahrt ohne Gepäck schont unsere Räder und ist nicht so anstrengend. Da können wir doch mal testen, ob der Weg nach Süden, der uns über Ubla in die slowakische Pußta führen soll, mit der Abkürzung von fast 30 Kilometern quer über den Berg geeignet auch mit Gepäck erscheint. Leider erfahren wir schon vorab, dass eine weitere Reise über den Grenzübergang bei Ubla in die Ukraine und dann abwärts im Tal der Uz nach Uzgorod wegen CORONA in der Ukraine geschlossen ist..

Die breite unbelebte Straße in Ulic führt zunächst leicht bergab in einem Tal, das zur Ukraine hin offen ist. Wenige 100 Meter vor der Grenze biegt die Straße steil nach rechts und wird dann von einem abgerutschten Hang versperrt, durch den sich nur Jeeps und Motorräder der Grenzpolizei quälen können.

Die breite unbelebte Straße in Ulic führt zunächst leicht bergab in einem Tal, das zur Ukraine hin offen ist. Wenige 100 Meter vor der Grenze biegt die Straße steil nach rechts und wird dann von einem abgerutschten Hang versperrt, durch den sich nur Jeeps und Motorräder der Grenzpolizei quälen können.

Jeepbreite wird benötigt, Asphaltierung ist noch aus kommunistischer Zeit für die damalige Grenzüberwachung.....

Jeepbreite wird benötigt, Asphaltierung ist noch aus kommunistischer Zeit für die damalige Grenzüberwachung.....

Aber ohne Gepäck kommen wir da noch ohne Absteigen durch. Dahinter sieht es noch so aus wie vor 20 Jahren ! Die Bäume sind nur höher geworden, das erschwert die Orientierung. Obwohl der Weg in den Karten als Radweg "Sport" für Montainbikers ausgezeichnet ist, findet man unterwegs keinerlei Markierungen. Mehrfach gibt es Verzweigungen, bei denen wir uns bestenfalls an Hand des Sonnenstandes entscheiden müssen, welche Route wir weiter fahren. Am bequemsten ist es auch bergab, nur hoffentlich stimmt auch die Richtung! Fragen kann man niemand, denn wir begegnen niemand. Wilde Natur ja, aber in der Ferne hört man Motorsägen.
Gut, dass es längere Zeit trocken war, so können wir einige Rinnsale mit Absteigen und Schieben überwinden, ohne auch noch die Schuhe ausziehen zu müssen.

Als wir durch eine lange hohle Baumgasse bergab schließlich auf ein Ortsschild stoßen, fängt sofort darauf eine tadellose breite Straße mit schönstem Asphalt an. Wir sind in .Ruska Volova, nur etwa 2 km weiter stoßen wir auf die Durchgangsstraße 74 zur Ukraine in Ubla.

Als wir durch eine lange hohle Baumgasse bergab schließlich auf ein Ortsschild stoßen, fängt sofort darauf eine tadellose breite Straße mit schönstem Asphalt an. Wir sind in .Ruska Volova, nur etwa 2 km weiter stoßen wir auf die Durchgangsstraße 74 zur Ukraine in Ubla.

Etwas wackeln uns die Knie, das Durchchecken der Räder gibt keine Beanstandungen, die Tachos zeigen gerde erst einmal 22 km. Nur über eins sind wir uns einig: Hier entlang später mit dem Rad mit Gepäck: auf keinen Fall!
Wie kommen wir von hier bequemer zurück zu unserem Quartier in Ulic ? Das geht nur wieder über Stakcin und dann dieselbe Route an der Talsperre hoch wie gestern, dann kommen wir heute auf rund 70 km, das müßten die Batterien noch hergeben........

Der weitere Weg, den wir zunächst notgedrungen einschlagen, entwickelt sich dann doch noch zu einem Genuß. Die Sonne wärmt und wir haben eine breite Straße fast für uns allein, denn durch die Schließung des Grenzübergangs ist auch dieser Weg ja eine Sackgasse mit fast keinem Autoverkehr geworden. Außerdem geht es netto bergab, was wollen wir mehr ?

Der weitere Weg, den wir zunächst notgedrungen einschlagen, entwickelt sich dann doch noch zu einem Genuß. Die Sonne wärmt und wir haben eine breite Straße fast für uns allein, denn durch die Schließung des Grenzübergangs ist auch dieser Weg ja eine Sackgasse mit fast keinem Autoverkehr geworden. Außerdem geht es netto bergab, was wollen wir mehr ?

In Stakczin ändert sich nur die Fahrtrichtung, den Rest kennen wir ja von gestern. dennoch fällt uns der Anstieg nicht ganz so leicht. Hat unsere Kondition etwa gelitten ?

Die Passhöhe ist erreicht !

Die Passhöhe ist erreicht !

In einer Furt des Baches neben uns waschen wir unsere Räder

In einer Furt des Baches neben uns waschen wir unsere Räder

und kommen blitzblank wieder in unser Quartier, da schmeckt das einfache Abendessen gut.
Unser Bedarf an Bergfahrten scheint gedeckt zu sein. Schnell sind wir uns einig, dass wir die Waldkarpaten lieber verlassen sollten und uns in die slowakische Pußta ohne Steigungen begeben sollten. Das geht morgen früh aber auch nur wieder zurück am Stausee lang über Stakcin, da müssen wir früh starten !

Der Spruch an der Wand unseres Quartiers ist die richtige Ermunterung, sich ruhig mal was zuzutrauen !

Der Spruch an der Wand unseres Quartiers ist die richtige Ermunterung, sich ruhig mal was zuzutrauen !

Der Wetterbericht hält seine Versprechungen! Bei wolkenlosem Himmel starten wir in die gerade aufgegangene Sonne bergauf, das wärmt uns an und steigert den Fahrgenuss. Eigentlich schade, bei so einem Wetter nicht noch die Abstecher nach Topola und Runina oder entlang des Stausees Starina den Nationalparkrk Poloniny vollständig zu erkunden., Heute würde es unsere Kondition wieder locker hergeben !

Wir erreichen den Bahnhof in Stakcin gerade vor Abfahrt eines Zuges. Das ist die Gelegenheit, unsere Strampelstrecke nach Velke Kapusani deutlich zu verringern. Wir lösen bis zum Bahnhof hinter Michalovce nach Banovce nad Ondavu, um von dort bis Velke Kapusani auf völlig ebener Strecke wieder Radfahren zu können. Schon am frühen Nachmittag sind wir dort, nehmen das erste beste Quartier und bestellen ein Mittagessen, auf das wir ewig warten müssen. Dem Wirt bleiben die Gäste wegen CORONA weg und da hat er wohl vorsorglich fast sein ganzes Personal entlassen. Ein Mann allein muß alles machen: Küche, Bedienung, Zimmer zuweisen, Faßbier zapfen und Kassieren. Leider bleibt uns dadurch für den Rest des Tages nicht mehr viel Zeit.
So wollen wir erneut eine Erkundungsfahrt bis zu einem Fußgängerübergang zur Ukraine machen, den ich vor 8 Jahren vegeblich gesucht hatte.

© Manfred Sürig, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Stanislaus, geboren 1951 in Wroclaw, kennt den äußersten Südosten Polens. Wie sieht es südlich davon aus, und kommt man auch in die Ukraine ? Diese Fragen werde ich ihm nicht nur beantworten, sondern das wollen wir gemeinsam erleben !
Details:
Aufbruch: 29.08.2020
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 05.09.2020
Reiseziele: Tschechische Republik
Slowakei
Der Autor
 
Manfred Sürig berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.