Potsdam und Umgebung

Reisezeit: September 2021  |  von Herbert S.

Potsdam (Brandenburg): Park und Schloss Sanssouci II

Vom Drachenhaus führt eine Allee zur auf gleicher Höhe liegenden Orangerie.

Das Orangerieschloss, auch Neue Orangerie genannt, ließ Friedrich Wilhelm IV. in seiner Residenzstadt Potsdam von 1851 bis 1864 auf dem Bornstedter Höhenzug, am Nordrand der Parkanlage Sanssouci, errichten. Nach seinen Skizzen fertigten die Architekten Friedrich August Stüler und Ludwig Ferdinand Hesse Entwürfe für ein Gebäude im Stil der italienischen Renaissance.
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Das Gelände um das Orangerieschloss wurde im Neorenaissancestil von 1850 bis 1870 gestaltet. Vorbild für die Terrassenanlage waren die Gärten der Villa d'Este bei Rom in Italien. Entwürfe für die Gartenanlagen um das Orangerieschloss lieferten dabei die Gartenkünstler Peter Joseph Lenne (1889-1866), Gustav Meyer (1816-1877) und Theodor Nletner (1822-1894).

und heute

und heute

Von der Orangerie geht es ein wenig abwärts zur Maulbeerallee, wo sich oberhalb die historische Windmühle und unterhalb die Neuen Kammern befinden. Unsere Kombitickets sind auch für die Neuen Kammern gültig.

historische Windmühle

historische Windmühle

In den Jahren 1771 bis 1774 wurde das ehemalige Orangenhaus westlich von Sanssouci umgestaltet zu einem Gästeflügel mit sieben Logierzimmern und vier prachtvollen Sälen, darunter die Ovidgalerie mit vergoldeten Stuckreliefs nach Motiven aus Ovids Metamorphosen und der ovale Buffetsaal.

Die Beschreibung des Büffets von 1775 nennt 13 Gefäße aus Berliner Porzellan (KPM) und 5 bzw. 6 japanische, die jedoch vermutlich aus China stammten. Die Messbildaufnahme von etwa 1920 (Abbildung) zeigt den seit 1796 veränderten Zustand bei den ostasiatischen Porzellanen.
Die Neuen Kammern wurden 1982 bis 1987 vollständig restauriert. Die Porzellane für die Bestückung des Prunkbuffets waren jedoch seit dem Zweiten Weltkrieg verschollen. So stellte sich die Frage nach einer angemessenen Gestaltung dieser repräsentativen Spiegelwand mit Ihren vergoldeten Konsolen. Den historischen Porzellangefäßen Entsprechendes war im Kunsthandel der DDR nicht verfügbar, und Kopien aus Porzellan kamen nicht in Frage. So traf die Schlösserverwaltung eine bewußte Entscheidung für eine zeitgemäße Lösung: Einer der kühnsten Aufträge für moderne Kunst in historischem Schloss-Ambiente und zugleich "der Auftrag ihres Lebens" wurde an die Keramikerin Heidi Manthey vergeben.
Der Künstlerin lagen nur wenig mehr als die hier gezeigten Abbildungen vor, um sich der Proportionen und der Wirkung des ftiederizianischen Schaubuffets zu vergewissern und sich damit auseinanderzusetzen. Sie ließ sich auf diese Vorgaben ein und eroberte sich in einem intensiven künstlerischen Prozeß diese barocke Formenwelt. Es entstanden 19 Fayence-Unikate voll Witz und Esprit in einer unverkennbar zeitgenössischen Bildsprache, prunkvoll und dekorativ wie die verlorenen Originale und doch eine vollkommene Neuschöpfung.

Eigentlich Höhepunkt des Parks ist das Schloss Sanssouci für uns ja nicht neu und kommt, da wir es nicht innen besichtigen (können), hier nur kurz zur Geltung.
Das Schloss Sanssouci [...] ist eines der bekanntesten Hohenzollernschlösser der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam. Nach eigenen Skizzen ließ der preußische König Friedrich II. in den Jahren 1745 bis 1747 ein kleines Sommerschloss im Stil des Rokoko errichten. Mit der Planung beauftragte er den Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. Unter Friedrich Wilhelm IV. wurde das Schloss 1841/42 durch Umbau und Verlängerung der zwei Seitenflügel erweitert.[/k]
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Das Gegenstück zu dem südwestlich neben Schloss Sanssouci stehende ehemalige Gästeschloss (Neue Kammer) ist die östlich liegenden Bildergalerie. Beide Gebäude flankieren durch Baumreihen und Rampen getrennt das höherliegende Sommerschloss.
Die Bildergalerie im Park des Schlosses Sanssouci in Potsdam wurde unter König Friedrich II. in den Jahren 1755 bis 1764 erbaut. Ihr Baumeister war Johann Gottfried Büring. [...]

Bildergalerie

Bildergalerie

Friedrich der Große war leidenschaftlicher Sammler von Gemälden. [...]
Im Zweiten Weltkrieg wurden 1942 alle Gemälde nach Schloss Rheinsberg gebracht, von wo nur zehn 1946 wieder nach Potsdam kamen. Viele Bilder waren verschollen. Erst 1958 kam ein großer Teil der von der Sowjetunion erbeuteten Gemälde zurück nach Deutschland. Eine Reihe verblieb bis heute in russischen Sammlungen. 2003 fehlten in der Potsdamer Bildergalerie 99 Werke. Darunter sind so bedeutende Werke wie die "Geburt der Venus" von Peter Paul Rubens, die "Toilette der Venus" des Bologneser Malers Francesco Albani und das Bildnis der Fürstin von Liegnitz von Gustav Adolph Hennig.[/k]
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Auch hier dürfen wir mit unserem Ticket hinein, wir zögern, da wir uns eigentlich keine Bilder ansehen wollen, doch die des Innenraum ist prachtvoll gestaltet. .
[k]Der Galeriesaal besticht durch die reich vergoldete Ornamentik an der leicht gewölbten Decke. Farblich angepasst ist der Fußboden mit Rhombenmuster aus weißem und gelbem Marmor italienischer Herkunft. An den grün gestrichenen Wänden hängen im barocken Stil dicht neben- und übereinander die kostbaren Gemälde in vergoldeten Rahmen. Unter vielen anderen die Werke Der ungläubige Thomas des Italieners Caravaggio,[2] Anton van Dycks Pfingsten und aus der Werkstatt Peter Paul Rubens Die vier Evangelisten und Der heilige Hieronymus. An den langgestreckten Galeriesaal schließt sich nach Osten das Kabinett für kleine Schilderyen für kleinformatige Gemälde an, das ähnlich reich ausgestattet ist.[/k]
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Damit ist unser Rundgang durch den Park Sanssouci abgeschlossen und wir verlassen ihn an der Ostseite, wo wir auf das Brandenburger Tor stoßen, das am westlichen Ende der zur Fußgängerzone gestalteten Brandenburger Straße liegt.
Es wurde 1770/71 von Carl von Gontard und Georg Christian Unger im Auftrag Friedrichs II. gebaut.
Die Brandenburger Straße, welche in gerader Linie bis zur Kirche St. Peter und Paul verläuft, ist eine normale Geschäftsstraße mit den heute üblichen Geschäften. Leider ist ein Flanieren aufgrund der gleichzeitigen Benutzung durch die seit Corona anwachsende Anzahl von Radfahrenden kein Vergnügen mehr.

Im holländischen Viertel genießen wir dann in Ruhe im Garten 'unseres' Lokals ein Abendessen.

© Herbert S., 2021
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Fernsehbericht über das Havelland gab nach der zweiten Corona-Impfung den Impuls in das Vorland von Berlin zu reisen. Vielfältige Architektur und Wasserlandschaften reizen uns immer, auch wenn wir keine Wasserratten sind.
Details:
Aufbruch: September 2021
Dauer: unbekannt
Heimkehr: September 2021
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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