Thailand, Bali, Australien... (und dann die ganze Welt)

Reisezeit: Dezember 2010 - September 2013  |  von Marten Koch

Thailand: 02.02.2011 – Auf der Insel der Götter

Wie zuvor schon beschrieben sind wir um 11:00 Uhr aus gecheckt um auf das Boot zu warten, dass uns zum großen Pier bringen sollte...
Hat auch alles funktioniert. Am Flughafen in Phuket hatten wir den ersten längeren Aufenthalt.Der sich auch noch hätte ausdehnen können, wenn nicht ein sehr aufmerksamer junger Flughafenangestellter die Flugbestätigung, die ich in Händen hielt, zufälliger Weise angesehen hätte. Da ich nämlich felsenfest der Meinung gewesen bin, dass wir unseren Flug bei Air Asia gebucht hatten, hab ich mir den Wisch gar nicht mehr richtig angesehen. Zur selben Zeit wie unser Flug, startete nämlich auch eine Maschine von Air Asia nach Denpasar (Bali). Da die Schlange am Chek-In Schalter von Air Asia wirklich sehr lang war und lange Zeit auch nicht kürzer wurde... haben wir uns erst mal hihngesetzt um zu warten. Der vermeintlich richtige Flug von Air Asia war für 22:10 Uhr angesetzt und wurde später noch auf 22:40 verschoben. Wir warteten also ab und haben uns so gegen 22:00 an der langen Schlange angestellt, immer in dem Bewusstsein, dass das Flugzeug erst abhebt, wenn alle eingecheckt haben... Ich hätt den Schriebs nicht mal am Schalter gebraucht... trotzdem hatte ich ihn raus gekramt. Wie der Zettel da so lose in meiner Hand hing, kam der junge Mann auf einmal an und meinte, wir würden am falschen Schalter stehen, da wir ja bei Bangkok Air gebucht hätten -_-
Da es nun schon 10 nach 10 war und das Flugzeug um 22:30 Uhr starten wollte, waren wir glücklich, dass der Check-In Schalter von Bangkok Air direkt der nächste war. Da saß zu unserem Glück auch noch jmd. der schon so aussah, als ob er nur noch auf uns gewartet hat. Unser Ziel, nicht lange am Check-In zu stehen haben wir also mit Bravour erreicht. Das Boarding ging auch recht schnell, wir saßen in der ersten Reihe Jede Menge Beinfreiheit (ich hätt sogar noch Platz für nen Fußschemel gehabt). Deutlich mehr Zeit verbrachten wir dann am Air Port in Bangkok, der zwar neu aber nicht wirklich schön ist, und WLan gibt's auch nicht für lau Der nächste Aufreger ist, dass dort in der Halle vor den Check-In Schaltern alle 2 Meter ein Riesiges Klimaaggregat steht und es somit gefühlt 5°C kalt ist. Die Thais lieben es kalt, ich hab sogar einen Thai, die ganzen 3 ½ Stunden, die wir auf den Check-In warten mussten, vor einem solchen Gerät sitzen sehen... direkt im Windzug.

Zum Glück hatte ich nette Unterhaltung, neben mir auf der Bank saß eine ältere Dame aus Kalifornien. Wir sind wie gesagt gegen 0:00 Uhr in Bangkok angekommen und um 6:15 Uhr ging unser Flug nach Denpasar. Nachdem wir eingecheckt haben, sind mussten wir, wie alle anderen auch, zur Ausreisekontrolle. Das hat auch wieder eine Weile gedauert, weil
A: Der Ausreisebeamte im Bummelstreik war
B: Eine Frau mit einem Neugeborenen in Ihren Unterlagen wühlte um alle Papiere zusammen zu suchen...
Als wir dann dran waren, dachte ich zu erst ich wär der 1.000.000ste Besucher und hätte den niegelnagelneuen BMW Z4 gewonnen, der in der Eingangshalle des Flughafens ausgestellt war. Als ich dann in einem improvisierten Büro Platz nehmen "durfte" und Steffi sich auch recht bald zu mir gesellte kam ich aber nicht drum rum zu merken, dass wohl nun nicht ich derjenige bin, der gleich Geld bekommen wird. So war es dann auch, wir haben unser Visum überzogen. Um 2 Tage. Was mich zu erst wunderte, denn er sagte, wie hätten am 30.01 schon ausreisen müssen. Wir haben aber doch erst den 31.01 dachte ich mir, wie kommt der dann auf zwei überzogene Tage? Da es aber schon nach Mitternacht war... haben wir pro "Tag" 500 Bath bezahlt (also für einen Tag und zwei drei Stunden 25,00€) Naja was solls, wir haben uns schlicht und einfach verzählt. Erst nach dem Einchecken gelangt man in Bangkok quasi in die Heiligen Hallen, das Bild wandelt sich recht plötzlich nach der Sicherheitskontrolle, da waren auf einmal sogar Pflanzen...
Das Duty Free Kaufhaus war einmal mehr eine kleine Welt von Armani bis mir fällt gerade nix teures mit Z ein. Eine Luxus Boutique an der nächsten. Aber auch da gab es kein freies WLan. Da dies mein erster Flug mit Air Asia war, ging ich natürlich mit einer gewissen Neugier an Board.

Das Flugzeug sah sehr neu aus und auch die Sitze waren in tadellosem Zustand... auch die Extrasitze, die sie auf Kosten meiner Beinfreiheit noch in die Kabine gequetscht haben. Ein halber cm weniger und ich wär während des Fluges mit dem Vordersitz am Knie zusammengewachsen.
Da ich aber alleine in meiner Reihe saß konnte ich mich trotzdem auf die eine oder andere Art breitmachen. Später gesellte sich noch der Franzose, aus der Reihe hinter mir, zu mir, damit seine Frau sich lang machen konnte. So hatte ich wieder jmd. zum quasseln. Sehr wertvoll waren seinerseits die hinweise die Polizei betreffend. Er hat mir geraten das Geld, dass ich am Mann hab, immer in aufzuteilen, in einen großen und einen kleinen Teil. Eines seiner Beispiele war, er wurde angehalten mit dem Hinweis, dass er eine Rote Ampel nicht beachtet hätte... Eine rote Ampel? Da war keine Ampel...! Sehen sie, sie haben nicht mal die Ampel gesehen...
Ausländer erfreuen sich bei Verkehrskontrollen wohl besonderer Beliebtheit. Willkürliche Polizisten die Verkehrsstrafen nach Gutdünken verteilen hatte ich bisher noch nicht, ich bin gespannt.
Der Flug verlief ereignislos, einmal wurden uns via Lautsprecherdurchsage Turbolenzen versprochen, diesem Versprechen wurde während des ganzen Fluges nicht entsprochen. In Bali angekommen galt es dann wieder sich der Einreisekontrolle zu unterziehen nach dem man sich am Schalter für "Visa on Arrival" mit einem entsprechenden Visum versorgt hat. Warum geraten !!!immer!!! WIR an einen Ein/Ausreisebeamten... der diese Arbeit ganz offensichtlich nur macht um das Lesen zu lernen. In der Schlange neben uns sind Leute, die mit einem Späteren Flugzeug gekommen sind vor uns durch die Kontrolle gekommen. Ich hatte fast Angst, dass ich nur in dem ich auf die Einreise warte, ich mein Visum schon wieder überziehe, was natürlich Blödsinn ist, denn selbst wenn ich dort einen Monat stehe ist es ja genau dieser Beamte, der, mittels Stempel den Gültigkeitsrahmen des Visums startet. Der hätte an dem Morgen lieber seinen Hund zur Arbeit schicken sollen, der wäre mit Sicherheit schneller gewesen. Nach dem wir auch diese Hürde gemeistert haben kam das nächste Hindernis. Es ist auch überall das Gleiche, ob es ein Fähranleger ist oder ein Busbahnhof oder eben ein Flughafen... Menschen (in diesem Falle vornehmlich Ausländer) mit schwerem Gepäck ohne Pick-up-Service vom Hotel sind in dieser Situation einer Gattung besonders hilflos ausgeliefert, dem Taxifahrer. Es ist immer wieder ungeheuerlich, wie diese "Menschen" es regelrecht ausnutzen. Ich meine im Endeffekt kann man ihnen aus ökonomischer Sicht wohl kaum einen Vorwurf machen, sie haben das Prinzip des Kapitalismus begriffen und betreiben ihn in königlicher Manier. Darum stimmt es natürlich auch, dass die logische Weiterentwicklung des kapitalistischen Grundgedankens, Jemandem für möglichst wenig Gegenleistung einen möglichst hohen Wert abzunehmen, der Diebstahl ist. Deshalb wunder ich mich auch jedes mal, wenn in Deutschland ein Steuerflüchtling in Millionenhöhe in den Knast wandert anstatt auf der Stelle den höchsten Orden verliehen zu bekommen, den die Republik für besonders tüchtige Ökonomen vergibt... aber ich schweife ab.

Es fing also wieder von vorne an:
Er: Ok ok I know where 250.000 RP (knapp 20,00€).
Ich : Dafür las ich mir ein Taxi aus Deutschland kommen. Außerdem hat mir dein Kollege gerade schon 200.000 RP angeboten.
Er: Betretenes Schweigen...
Ich: 100.000 RP
Er: Oh no komm schon, weit weg...
Ich: Ok ok... 100.000 RP
Er: Ok ok 200.000 RP.
Ich: 150.000 und nicht mehr.

Nachdem er sich noch knapp 10 Minuten gewunden hat wie ein Aal, willigte er dann ein und akzeptierte meinen letzten Vorschlag von 150.000 RP. Meine nächste Frage war ob er auch Dollar nimmt, denn wir hatten noch nicht gewechselt und ich wusste es besser, als das ich zu den Drückerkursen die am Flughafen gehandelt werden Geld getauscht hätte. Dollar waren für Ihn in Ordnung. Er verlangte 15,00 $... Ich liebe die Süd-Westasiatischen Schulsysteme. Der kurs für einen Dollar stand bzw. steht bei 1 $ zu 9020 RP (15 mal 9020 sind 135.300 . Ich hab noch versucht zu handeln (ich weiß das ich ein Arsch bin) aber Steffi wollte irgend wann mal da weg. Kann man ihr auch nicht verdenken, immerhin waren wir schon 24 Stunden unterwegs. Als wir im Hotel angekommen waren eröffnete sich uns ein kleines Idyll der Ruhe und Abgeschiedenheit, und das obwohl der Teil der Insel, in dem wir wohnen, touristisch sehr gut erschlossen ist. Da haben wir mal wieder die richtige Wahl getroffen. Es ist sauber, grün und super billig. Mal ehrlich 7,00€ pro Person und Nacht, Internet für die ganze Woche und zwar super schnell 50.000 RP (1,00€ ist im Moment zw. 12.300 und 12.800 RP) also 4,15€, Frühstück (in meinem Falle indonesisches Frühstück, Wahlweise Bami Goreng mit Nudeln oder Nasi Goreng mit Reis dazu eine Kanne Tee oder Kaffee (ca. 3 Tassen)) für 16.500 RP inkl. Steuer... auf deutsch ein Witz. Das Beste ist der Benzinpreis... 4.500 RP (ca. 0,33 - 0,35€ hihihihihihi Irre. Fürs Moped bezahlen wir noch weniger als auf Phangan, nur knapp 35.000 RP also nicht mal 3,00€ am Tag. Nachdem wir angekommen waren gab es für mich mal wieder nur 3 Prioritäten: Dusche, Zahnbürste, Bett. Gut Nacht. Am nächsten Morgen quasi (heute) sind wir nach dem Frühstück erst einmal mit dem Moped losgedaddelt, um das nötigste einzukaufen (was zu Trinken und was für den kleinen Hunger) und um uns einen Überblick zu verschaffen. Wir waren auch schon fast unterwegs, als ich mich an die Worte des Franzosen erinnert habe, der im Flieger neben mir saß. Also bin ich schnell noch mal ins Zimmer und habe, was auf den Thailändischen Inseln niemanden interessiert hätte, meinen Führerschein eingepackt. Ihr werdet den Braten schon riechen, wozu sollte ich das extra erwähnen. Ich hab die neongelben Warnwesten schon von weitem gesehen. Und war auch nicht verwundert, dass sich in der kleinen gestikulierenden Traube, die sich an dem Kontrollpunkt gebildet hat, nur Ausländer befanden. Selbstverständlich war ich auch der einzige, der aus einer Gruppe Mopedfahrer (alle anderen waren demnach Einheimische) heraus gefischt wurde. Ich war mir keiner Schuld bewusst und bin dementsprechend selbstbewusst aus dem Verkehr heraus an den Rand gefahren. Die allererste Frage war, und nun merkte ich auch, welches Problemchen die anderen Leidensgenossen hatten, nach meinem Führerschein. Srike. Meine anfängliche Selbstsicherheit schwoll weiter an als ich sah, dass der gute Mann nicht damit gerechnet hat, dass ich diese wirklich bei mir hatte. Er sah aber trotzdem so aus, als würde ihm gerade noch einfallen nach was er mich noch fragen könnte, denn mein internationaler Führerschein war in einer anderen Tasche meiner Brieftasche untergebracht, als ich auch dieses Dokument, wenn auch nicht zu seiner wirklichen Zufriedenheit, vorzeigen konnte. Er ließ uns dann ohne weiteres weiterfahren. Wenn ich den Franzosen einmal wieder sehe geb ich ihm ein Bier aus. Wir haben dann noch unsere Einkäufe erledigt und eine Kleinigkeit gegessen bevor wir wieder ins Hotel gefahren sind. Nach kurzer Rast sind wir dann noch mal los um die nächstgelegene Hauptstraße in die andere Richtung runter zu fahren, denn da waren ein paar Factory Outlets, für die sich Steffi brennend interessierte. Ich bin zu erst an beiden vorbei gefahren um nicht 2 mal wenden zu müssen, es tröpfelte schon. Beim ersten angekommen, trennten sich unsere Wege recht fix, da Damen- und Herrenbekleidung getrennt hing (logisch). Für Steffi war es ein kurzes Badehöschen und ich hab etwas von eher praktischem Nutzen gefunden (ich leb ja noch ne Weile ausm Rucksack) eine Hängematte aus Fallschirmstoff. Da dies ein Factory Outlet eines namenhaften Herstellers war und Steffi mir versicherte, dass es sich um Originalware handelt (das sollte es auch bei den Preisen) lies ich mich also dazu hinreißen. Die Hängematte befindet sich in einem Etui, dass in etwa so groß ist, wie zwei größere Federtaschen und wiegt nur knapp 500g. Super. Wenn ich also mal die Möglichleit/Notwendigkeit habe, dass ich so etwas brauch, dann hab ich so was. Draußen indes hat sich das leichte tröpfeln in einen ausgewachsenen Regenschauer verwandelt. Steffi schlug vor erst.mal bis zum nächsten Outlet zu fahren und während wir uns dort umschauen ist der Regen ja vielleicht schon vorbei. Wir waren also pitsche patsche nass als wir dort ankamen. Steffi hatte über Ihrem schwarzen BH ein weißes T-Shirt an... Abgesehen davon, dass die Kälte der Klimaanlage durch die nassen Shirts noch potenziert wurde wollte Steffi nach 5 Minuten wieder raus. Erstens konnten wir, so nass wie wir waren, eh nichts anprobieren ohne das wir es hinterher hätten kaufen müssen und zweitens war es wie gesagt verdammt kalt. Also wieder zurück ins Hotel. Mein erster Eindruck von Bali ist durchweg positiv. Es ist super schön hier und überall riecht es nach Räucherstäbchen oder einfach nur nach Natur. Trotzdem unser Areal (Kuta) sehr auf den Tourismus eingestellt und dem zufolge auch sehr mit Restaurants und Geschäften voll gebaut ist, ist es eine durchweg angenehme Atmosphäre. Es ist überall grün die Balinesische Architektur ist an vielen Orten erhalten geblieben. Man muss es einfach fühlen... das haben die Leute auf Koh Samui leider nicht geschafft, dort wirkt es zu voll auch wenn es nicht unbedingt mehr ist. Im Vergleich zu Phi Phi bin ich hier endlcih wieder unter Leuten und so bald es aufgehört hat zu regnen werd ich mal schauen, was das Nachtleben hier so her gibt. Ich habe aber schon heute gemerkt, dass 2 Wochen nicht ausreichen um sich mit dieser Wunderschönen Insel annähernd vertraut zu machen.

© Marten Koch, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir fliegen Anfang Dezember in den Wohlverdienten Urlaub nach Thailand und dann nach Bali, von dem nur eine von uns zurück kommen wird. Denn ich werde von Bali aus nach Australien fliegen um dort eine noch unbestimmte Zeit zu verbringen. Dieses Tagebuch richtet sich in erster Linie an meine Familie und Freunde, die ich leider nicht alle mitnehmen konnte. P.S. Hier der Link zu einnem öffentlichen Album http://www.facebook.com/album.php?aid=35739&id=100001030435654&l=598623f5fa
Details:
Aufbruch: 01.12.2010
Dauer: 34 Monate
Heimkehr: September 2013
Reiseziele: Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Der Autor
 
Marten Koch berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.