Weltreise 2005

Reisezeit: Mai 2005 - April 2006  |  von Iris Lumetzberger und Stefan Pointner

Bolivien: von Tupiza nach Uyuni

Nur 2 Stunden Busfahrt nach der Grenze liegt die kleine Stadt Tupiza. Hier haben wir uns einmal 3 Tage Erholung gegoennt. Haben ein sehr nettes Hotel mit Pool und Garten (Hotel Mitru) gefunden; also ideal zum Ausruhen. Vom kleinen Aussichtshuegel hatten wir einen schoenen Ausblick auf die Stadt und die Umgebung, die wir dann noch mit kleinen Wanderungen erkundeten. Die Landschaft hier ist wieder von bunten Felsen gepraegt. Im richtigen Licht leuchten manche Berge glutrot. Mit den riesigen Kakteen davor ergibt das immer wieder ein neues Fotomotiv!
Untertags scheint hier immer die Sonne und es ist angenehm warm. Aber sobald es finster wird, oder man in den Schatten kommt, ist es sehr kalt.

Tupiza war der Start fuer unsere naechste Tour. Gemeinsam mit 4 jungen Briten verbrachten wir 4 unglaublich schoene Tage im Jeep. Unser Fahrer hatte den grossen Allradwagen fest im Griff und brachte uns zu den schoensten Punkten in dieser Gegend. Entlang von ausgetrockneten Flussbetten, in Serpentinen ueber Paesse, durch teilweise zugefrorene Fluesse und durch den grossen Salzsee von Uyuni ging unsere Fahrt.
Am ersten Tag mussten wir viele Kilometer zuruecklegen. Aber immer wieder blieben wir stehen, um die Schoenheit dieser Gegend zu geniessen und zu fotografieren. Hin und wieder kamen wir auch an kleinen Doerfern vorbei, in manchen leben nur wenige Familien. In den groesseren Doerfern (250 Einwohner) gibt es eine Schule und eine Krankenschwester. Ein mal pro Woche kommt ein LKW mit den wichtigsten Lebensmitteln und anderen Dingen vorbei. Manche bepacken aber auch noch ihre Lamas mit ihren erzeugten Guetern oder Salz und ziehen mit der Karavane tagelang nach Tupiza um dort die Waren zu tauschen. Und trotzdem lachen hier die Kinder!! Fuer uns ein unvorstellbares Leben.
Im Abendlicht besuchten wir die Ruinen einer 700 Jahre alten Stadt, San Antonio Viejo.

Die erste Nacht verbrachten wir auf ueber 4500m in einem kleinen Ort Namens Quetena Chico. Die Unterkuenfte sind eher spartanisch und meist ohne fliessendem Wasser, denn das friert bei den naechtlichen Tiefsttemperaturen von bis zu -30Grad Celsius ein. Natuerlich gab es keine Heizung in den Raeumen und so mussten wir die Naechte bei 2 - 8 Grad verbringen. Und das war sooo kalt!!! Aber nicht mit uns, dachten wir und haben uns leere Plastikflaschen mit heissem Wasser angefuellt und in den Schlafsack gesteckt! Damit war´s ertraeglich.
Jeden Morgen, nach einem guten und abwechslungsreichen Fruehstueck, hiess es dann, den Jeep neu zu packen. Unser Gepaeck, die Lebensmittel, Reserverad, Kueche, etc. wurde auf´s Dach gepackt.

Vorbei an Seen, in denen die verschiedensten Mineralien abgebaut werden, kamen wir am zweiten Tag zur bekannten Laguna Verde. In dem See leben bestimmte Algen, die bei Wind dem Wasser eine smaragdgruene Farbe verleihen. Bei uns war der Grossteil des Sees zugefroren und daher waren nur wenige Teile gruen. Im Hintergund trohnt der Vulkan Lincancabur (5950m).

Hier oben auf 4400m ist es trotz Sonne sehr kuehl, also waermten wir uns in heissen Quellen wieder etwas auf, waehrend unser Mittagessen zubereitet wurde.

Unseren persoenlichen Hoehenrekord brachen wir hier schon wieder: 5000m ueber dem Meeresspiegel!!!
Ein Hoehepunkt jagte den anderen. Unser naechster Stopp waren die Geysire Sol de Manana. Hier brodelt der Schlamm in vielen Loechern, und noch dazu in den verschiedensten Farben.

Auch die zweite Unterkunft war eisig. Diese Hoehe (wieder ueber 4300m) und die Kaelte liessen uns alle nicht so gut schlafen.
Die erste Station am 3.Tag war die Laguna Colorada, ein roter See. Hier grasen friedlich die Lamas, etwas weiter weg vom Ufer stehen ein paar Flamingos und die Berge rundherum spiegeln sich im See - traumhaft!!

Die Fahrt ging weiter vorbei an vielen Lagunen, manche wieder mit Flamingos (leider fuer mein Kameratele zu weit weg!), andere mit schneebedeckten Vulkanen im Hintergrund.

Hier haben wir auch unseren ersten rauchenden Vulkan gesehen. Aber zum Glueck ist er nicht ausgebrochen ;o
Bizarr geformtes Vulkangestein und kleine suesse Tiere liessen uns immer wieder anhalten.

Arbol de Piedra

Arbol de Piedra

Viscacha

Viscacha

Von jetzt an ging es bergab, unsere letzte Unterkunft lag nur mehr auf 3650m. San Juan ist das suedliche Tor zur Salar de Uyuni. Hier gibt es einen sehr alten Friedhof mit Mumien und ein Museum.
Und die erste warme Dusche nach 3 Tagen! War das ein Genuss, aber steigt danach mal bei einer Temperatur knapp ueber Null Grad aus der Dusche... brrr!
Diese Nacht war sehr kurz, denn um 04:00 am Morgen brachen wir wieder auf, um den Sonnenaufgang im Salzsee zu bestaunen. Wir fuhren quer durch die weisse Wueste, auf fuer uns nicht erkennbaren Wegen. Im Morgenlicht erreichten wir die Isla del Pescado. Eine Felseninsel mitten im Weiss mit sehr vielen Kakteen. Manche davon sind angeblich an die 1200 Jahre alt. Hier hatten wir viel Zeit um die bizarre Landschaft zu besichtigen. Und in der Zwischenzeit wurde uns ein Fruehstueck in der Sonne mit Palatschinken und warmen Getraenken bereitet. Wirklich 1A Service!!

Jeep im Morgenlich , Salar de Uyuni

Jeep im Morgenlich , Salar de Uyuni

Und was dann geschah war Zauberei, seht selbst!!

Hier im Salar de Uyuni ist das Salz rein genug, um es abzubauen. Das hier gewonnene Salz wird nur fuer eigene Zwecke verwendet und nicht exportiert.

Unsere letzte Staion war der Cementerio de Trenes. Hier haben ausgediente Zuege ihre Endstation gefunden.

Unsere ´Endstation´ war eine kleine Stadt Namens Uyuni. Hier erholten wir uns erst mal 2 Tage von den Anstrengungen der Tour. Leider gab es auch hier kein Zimmer mit Heizung und der Wind blies um jedes Eck. Im Zimmer hatten wir 6 Grad und die Fenster waren innen voll Eis. Und jetzt half bei mir, Iris, unser Kaelte-Ueberlebenspaket (1. Thermoskanne fuer heissen Tee, 2. Plastikflaschen als Waermeflaschen und 3. ein kleiner Foen, der nicht nur Haare trocknet, sondern auch das Bett, die Kleidung und den Koerper waermt) nicht mehr. Andauernde Kaelte, die Hoehe und die Anstrengung zusammen waren wohl etwas zu viel.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
In einem Jahr um die Welt: Südostasien, Australien, Neuseeland, Mittel- und Südamerika, Afrika. Nur um zu sehen, ob die Welt wirklich rund ist ...
Details:
Aufbruch: 02.05.2005
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 12.04.2006
Reiseziele: Ecuador
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Titikakasee
Südamerika
Neuseeland
Australien
Westküste Australien
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Weltweit
Der Autor
 
Iris Lumetzberger und Stefan Pointner berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Iris Lumetzberger und sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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