Laagon...oder auch...Tschühüüüsss... wir sind dann mal weg... :)

Nach dem ausserordentlich anstrengenden Tag bei Ankor sassen wir fix und fertig beim Abendessen in einem Restaurant als ca. 20 kostuemierte und tanzende Kinder mit trommeln und kambodschianischen Geigen vor dem Restaurant standen und um Geld fragten. Sie gaben uns einen Flyer von dem wir erfuhren, dass es sich bei den Kindern um Waisen handelt, die in einer kleinen Organisation am Rande von Siem Reap leben.
Am naechsten Tag machten wir uns sofort auf den Weg und kauften Spiel- und Schulsachen fuer die kleinen, da wir sie auf jeden Fall besuchen wollten...Der Plan war, die Kinder am Nachmittag zu besuchen und am naechsten Tag die Segel in Siem Reap zu streichen aber es kam mal wieder alles ganz anders...
Als wir von unserem Guesthouse bei der Organisation anriefen, um zu fragen wann wir zu besuch kommen koennen wurden wir innerhalb 30 Minuten von einem Mopet abgeholt. Eine grosse Horde von Kindern empfang uns mit einem immer wiederkehrenden HOW DO YOU DO, eine andere Gruppe tanzte auf einer kleinen klapprigen Holzbuehne kambodschianische Taditionstaenze.
Der Anfang war sehr schwierig, weil keiner der Kinder und auch die gute Seele des Hauses (die Mutti) kaum ein Wort Englisch sprachen. Sie rief jedoch sofort den Englischlehrer an, der kurze Zeit spaeter eintraf, so dass wir wenigstens ein paar Worte mit Hilfe eines Uebersetzers sprechen konnten.
Und so kam es, dass wir nach 4 Std. spielen mit den Kindern gefragt wurden, ob wir nicht als Volunteers ein paar Tage in der Organisation bleiben wollten. Da die Kinder unsere Herzen im Schnelllauf erobert hatten schmissen wir alle unsere Plaene der naechsten Tage kurzfristig uebern Haufen und nahmen das Angebot an. Am naechsten Tag erhielten wir direkt einen Volunteer Ausweis und sind seit dem offizielle Volunteers fuer ein Jahr!

Am naechsten Tag ging es mit den Kindern zu einem nahegelegenen See, wo wir 2 Std. (gefuehlte 10 Std.) mit den Kindern im Wasser plantschten und wahnsinnig viel spass hatten (auch wenn unser Ruecken sehr darunter leiden musste, da mindestens 10 Kinder am Besten gleichzeitig von unseren Ruecken ins Wasser huepfen wollten). Am selben Abend begleiteten wir dann die ganze Truppe auf den Markt, auf dem sie jedes kleine Restaurant abklapperten, um Geld fuer essen zu sammeln. Andre und ich waren teilweise sehr geschockt von den Reaktionen der Touristen, die die Kinder teilweise voellig ignorierten, obwohl sie genau vor ihrer Nase standen oder mit wilden Abwehrreaktionen die Kinder verscheuchten! Aber das gehoert wohl zu den alltaeglichen Schwierigkeiten der Kinder.
Ihr muesst wissen, dass die kleine Organisation keinerlei Hilfen von der Regierung oder sonstigen Insitutionen erhaelt. Sie sind auf das Geld sammel in den Restaurants angewiesen, was gerade mal dazu reicht, dass die Kinder einmal am Tag eine Schuessel Reis mit ein wenig Gemuese bekommen. Auch die sonstigen Umstaende sind nicht gerade rosig...so hat das kleine Haeuschen 4 kleine Zimmerchen wo alle 30 Kinder schlafen muessen. Sie liegen teilweise auf dem blanken Boden nur mit einem Kissen unterm Kopf. Auch die Mami schlaeft auf dem Boden, damit die kleinsten Kinder wenigstens in einem Bett schlafen koennen. Die Kueche besteht aus 2 Kohlegrills hinterm Haus, wo die taegliche Mahlzeit gekocht wird. Es fehlen die einfachsten Dinge wie Duschgel, Shampoo, Zahnbuersten (es existierten gerade mal 3 Zahnbuersten fuer alle), Waschmittel etc. wofuer einfach kein Geld uebrig bleibt.
Manchen Kindern kann man die Vergangenheit an den geschundenen Beinen und Armen ansehen, was nur einen Funken von dem wiederspiegelt, was sie in ihrem noch so jungen leben durchmachen mussten und dennoch strahlen die Kids so eine wahnsinnige Lebensfreude aus, dass wir uns in alle verlieben koennten!
Einer der kleinen Jungs hatte es uns besonders angetan, er hatte eine sehr schlimme Quetschung am Finger, die nur notduerftig behandelt wurde. Dr. Andre hat sich der Sache dann angetan und jeden Tag die Wunde gereinigt und mit Bepanthen und Verbaenden behandelt. Naja und nun sind Andre und ich Eltern geworden... Also Pateneltern...
Als wir gestern Abreisen mussten um unseren Flug heute zu nehmen waren wir seeeeehr traurig. Ich musste mich wahnsinnig beherrschen nicht in Traenen auszubrechen als wir uns von den Kindern verabschiedeten.
ABER : ES WAR BISHER DIE BESTE ERFAHRUNG DIE WIR JE GEMACHT HABEN und anstatt nach Malysia zu reisen werden wir am Ende unserer Reise hoechst wahrscheinlich noch mal nach Kambodscha fahren, um noch ein wenig Zeit mit den Kindern zu verbringen, die wir jetzt schon wahnsinnig vermissen!
Nun sind wir heute zum 3. Mal auf unserer Reise in Bangkok gelandet und wissen noch nicht so genau wie es nun weitergehen soll. Wahrscheinlich werden wir am Montag mit dem Nachtzug Richtung Sueden duesen und mal wieder ein wenig Strandurlaub machen. Wir sind schon wieder total kaesig weiss geworden, das muessen wir schnell aendern !