Mein Schottlandbericht

Reisezeit: Mai 2005  |  von Lena H.

Der 4.Tag-In den Norden Richtung Aberdeen

4. Tag, Freitag, der 06.05.

Das Frühstück bei Tom war super, herzhaft und schottisch lecker. Tom kümmerte sich und fragte immer wieder, ob er noch etwas bringen sollte und ob wir noch genug Tee hätten. Der Tee schmeckte super. Nachdem mein Freund ihn gefragt hatte, welcher Tee das denn wäre, der würde uns sehr gut schmecken, schenkte uns Tom einige Beutel des Tetley-Tee. Wir zahlten für die Übernachtung pro Person 34 €. Gegen halb 11 verließen wir Tayport. Unser erstes Ziel war Dundee, welches auf der anderen Seite des Firth of Tay liegt und wir erreichten es, in dem wir den Firth of Tay auf einer Autobrücke überquerten. In Dundee wollten wir uns nicht länger aufhalten, sondern nur tanken. Das Tanken ist in größeren Städten extrem billiger.

Der heutige Tag sollte uns in den Osten Schottlands bis nach Aberdeen führen. Auf der Strecke (A92) von Dundee nach Aberdeen gab es aber noch eine Menge zu sehen, wie z. B. das Ecclesgreig House und das Dunnattor Castle, beide sind in dem Buch "Geistersuche" zu finden, welches ich gerne auf Reisen als Reiseführer benutze.

Die A92 führte teilweise am Meer entlang und bot einen wunderschönen Ausblick auf die Nordsee und die grüne und hügelige Landschaft der Grampian Highlands.

Dunnottar Castle ist eine mittelalterliche Ruine einige km südlich von dem kleinen Ort Stonehaven, die direkt an der Nordsee auf einem riesigen, mit Möwen umgebenen Felsen thront.

Sie wirkt sehr imposant und überwältigend. Hier bemerkten wir zum ersten Mal, wie intensive der Ginster doch duftete. Als wir auf einen Felsen gegenüber vom Castle stiegen, bemerkte ich auf einmal den extrem intensiven Geruch nach Kokosnuss. Wir wussten erst nichts damit anzufangen und begaben uns auf die Suche, wurden allerdings sehr schnell fündig, denn im Mai ist alles voll von den goldgelben Blüten der Ginsterbüsche.

Um das Castle spukt die Geschichte, dass dort, unter der Besetzung von Oliver Cromwell, die schottischen Kronjuwelen versteckt worden sein sollen. Als sie die Festung einnahmen, soll sich eine Magd von den Klippen abgeseilt haben, die Kronjuwelen unter ihrem Roch versteckt haben und sie zur Sicherheit in eine nahegelegene Kirche gebracht haben. Die Ruine selbst kann besichtigt werden, ist aber meiner Meinung nach nicht sehr sehenswert. Es steckt eine Menge Geschichte in den alten Gemäuern und die Aussicht ist auch grandios, aber es ist bereits sehr viel verfallen und zu der Zeit unseres Besuches, wurde grade ein Gebäudeteil renoviert und war nicht begehbar. Der Eintritt kostete 6 € pro Person, die man sich ruhig sparen kann, denn von außen ist die Festung auch sehr schön anzusehen und ein Besuch des Inneren wirklich kein Muss!

Unsere Tour brachte uns weiter nach Aberdeen. Aberdeen ist eine der größeren Städte Schottland und besitzt einen Flughafen, der von Ryanair und Easyjet angeflogen wird. Wir hatten nicht vor uns Aberdeen genau unter die Lupe zu nehmen. So sind wir nur einmal durch die Altstadt gefahren und waren anschließend auf der Suche nach einem Supermarkt, weil unsere Lebensmittel sich dem Ende neigten. Nach kurzer Suche fanden wir einen Morrison und versorgten uns dort mit Lebensmitteln. Nach dem Einkauf ging es dann weiter in die Region rund um Aberdeen herum, genannt Aberdeenshire. Aberdeenshire ist berühmt für die vielen sehr gut erhaltenen Schlösser und Burgen und natürlich für den einzigartigen Malt Whisky Trail. Wir fanden eine Übernachtungsmöglichkeit auf einem privaten Campingplatz in Kyle of Skeen, ca. 10 km westlich entfernt von Aberdeen und nur wenige km entfernt vom Castle Fraser.

Wir zahlten für den Zeltplatz 9 €. Wir hatten das einzige Zelt, sonst waren nur feststehende Wohnwagen-Häuser dort vorzufinden. Die Sanitärenanlagen haben auch leider hier zu wünschen übrig gelassen. Nachdem wir unser Zelt aufgeschlagen hatten und Essen zubereitet hatten, machten wir uns auf den Weg zum nahelegenen Castle Fraser.

Als wir den langen Weg zum Castle fuhren, strahlte es uns schon weiß an. Es ist sehr gut erhalten und auch der Park ist in einem tadellosen Zustand. Die Fassaden sind weiß gestrichen und das Schloss macht durch die vielen kleinen Ecktürmchen den Eindruck eines Märchenschlosses mit viel Charme.

Es kann auch von innen besichtigt werden, war aber leider schon geschlossen. Den Park konnte man trotzdem besichtigen. Und es war ein sehr schöner Anblick. Für jeden Diana Gabaldon-Fan sollte dieses Schloss ein Muss sein. Das Schloss wird zwar in den Büchern nicht erwähnt, doch trägt es den Namen Fraser. Ein bisschen träumen muss sein!!

Als wir auf dem Weg zurück zum Campingplatz waren, kamen wir durch den kleine Ort "Dunecht", der direkt neben dem Ort "Echt" liegt. Da der Abend noch jung beschlossen wir den einzigen Pub des Ortes einen Besuch abzustatten. Gegen 22.00 waren wir zurück an unserem Zelt.

Die Nacht war ruhig, kalt und wenig windig.

© Lena H., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Mai 2005 habe ich eine Rundreise mit einem Mietwagen und einem Zelt im Gepäck durch Schottland gemacht. Sind im Osten gestartet und durch den Norden in den Westen gereist. Vorbei an Wäldern, Seen, Hügeln, braunem Land, grauem Land, beigen Land und grünem Land...aber es war traumhaft und unvergesslich!!!!
Details:
Aufbruch: 03.05.2005
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 17.05.2005
Reiseziele: Großbritannien
Der Autor
 
Lena H. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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