Im Osten der U.S.A.

Von Atlanta fuhren wir zum Great Smoky Nationalpark - einer der ausgedehntesten Wildnisregionen im Osten der USA. Im 2.116 qkm grossen Nationalpark gibt es insgesamt 16 Berggipfel mit einer Höhe von über 1800 m.
Der Name des Nationalparks bezieht sich auf den blaugrauen Dunst, der die Berge und dichten Wälder mit dem alten Baumbestand oft umhüllt. Die grünen Hügel und Gipfel scheinen endlos zu sein - bis an den Horizont.
Der Great Smoky zählt mit bis zu 10 Mio. Besuchern im Jahr zu den meistbesuchten Nationalparks der USA.
Der Nationalpark befindet sich in den Appalachen und ist auf dem Gebiet der Bundesstaaten North Carolina und Tennessee gelegen.

Der Great Smoky Mountains Nationalpark hat mit über 17.000 Pflanzen- und Tierarten eine beeindruckende Vielfalt an Flora und Fauna. Der Wald im Park gehört zu den ältesten Wäldern der Erde.
Die Great Smoky Mountains sind bereits seit 1934 ein Nationalpark. und ab 1976 Biosphären-Reservat, und seit 1983 gehört der Park zum Unesco Weltkulturerbe.
Auf der Cades Cove Loop Road - 18 km lang - kann man mit dem Auto fahren und mit etwas Glück Wildtiere sehen.
Auf der 53 km langen Newfound Gap Road fährt man bis zum 900 m hohen Bergkamm durch Wälder mit Eichen, Kiefern und Fichten.
Im Park gibt es viele kleine Bäche und auch spektakuläre Wasserfälle, die man auf Rundwegen erreichen kann. Insgesamt haben die Wanderwege eine Länge von 1290 km.
Der Clingman's Dome ist mit 2000 m der höchste Gipfel im Park. Bis zum Ende der Raod kann man mit dem Auto fahren, dann führt ein steiler 800 m langer Fussweg zu einer Aussichtsplattform, von der aus man einen phantastischen Blcik auf die umliegenden Berge und Täler hat.

Die gesamte Länge des Appalachian Trails von Georgia bis Maine beträgt 3360 km. Wenn man diese Wanderung machen würde, sollte man ca. 4 bis 6 Monate einplanen, man durchquert 14 Bundesstaaten, 8 National Forests, 2 Nationalparks und überquert 15 Flüsse. Es gibt Höhenunterschiede von 2025 m am Clingmans Dome in den Smokies, und der Trail geht bis fast aufs Meereshöhe am Hudson River in New York.
Etwa 110 km des bekannten Appalachian Trail verlaufen durch den Park, und natürlich wollten wir wenigstens "ein bisschen" dort wandern.
Es gibt verschiedene Zugänge, und wir wählten denjenigen beim Clingmans Dome - wir hatten uns vorher beim Visitor Center informiert.. Wir waren einige Stunden unterwegs, es war eine himmlische Ruhe, wir trafen keinen einzigen Menschen und leider auch keine Tiere. Oder vielleicht sollte man sagen "zum Glück", denn in diesem Parkt gibt es u.a. auch Schwarzbären.
Die Ausblicke auf das grosse Waldgebiet waren immer wieder einmalig schön.

Vor Ankunft der europäischen Siedler am Ende des 18. Jahrhunderts war dieses Gebiet Teil der Heimat der Cherokee-Indianer.
Der Hauptsitz der Cherokees ist im gleichnamigen Ort im Bundesstaat Carolina, und wir fanden dies eine gute Wahl zum Übernachten.
Das Gebiet vom Cherokee Indian Reservaton umfasst ein 230 qkm grosses Gebiet im Appalachen-Gebirge zwischen dem Eingang zum Great Smoky Mountains Nationalpark und dem südlichen Ende des Blue Ridge Parkways.
Das Gebiet ist touristisch stark erschlossen, und so war es kein Problem, eine Unterkunft zu finden - im "Hampton Inn".

Die Cherokees haben hier seit Jahrhunderten gelebt, und sie identifizieren sich immer noch mit hrer stolzen Vergangenheit.
Dies wird eindrücklich dargesellt im "Oconaluftee" Indianerdorf, welches ein Dorf aus den 1760er Jahren darstellt. Man kommt in Kontakt mit den Indianern und lernt einiges über ihre Kultur und Tradtionen. Man kann zusehen, wie die Dorfbewohner Kanus hülsen, Töpfereien und Masken herstellen, Körbe und Perlenarbeiten flechten und ihren täglichen Aktivitäten nachgehen. Dies alles wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Man sieht authentische Rekonstruktionen von Blockhäusern.

Wie in allen Indianer-Reservationen gilt auch hier ein striktes Alkoholverbot in Restaurants und Geschäften - ein "dry county".
Aber es gibt in den Restaurants ausgezeichnetes Essen, und man trinkt meistens Kaffee oder Iced Tea dazu.
Am Abend gab es noch eine Veranstaltung mit Country Musik von den Cherokees. Wir waren die einzigen Europäer dort, und nach dem Konzert waren selbst die Sänger - ein Vater mit seiner erwachsenen Tochter - neugierig, und wir hatten ein sehr nettes und informtives Gespräch (wahrscheinlich für beide Seiten...)