Motorradreise Chile, Argentinien, Bolivien und Peru.

Reisezeit: Januar - April 2019  |  von Daniel Trebess

Argentinien: Kitesurfe versuche und der Paso Agua Negra

Kitesurfen für Anfänger

Nachdem ich einige Tag lang vergeblich versucht hatte Kitesurfunterricht zu bekommen, war es nun soweit. Manuel, der Betreiber meines Hostels und erfahrener Kitelehrer, startete mit mir einen 3Tageskurs am See. Mit seinem 49 Jahre altem Chervolete Bus fuhren wir zu einer besonders geeigneten Stelle des Sees, in der das Wasser lange flach bleibt. Nachdem ich unter Aufsicht das Kitesegel einsatzbereit gemacht hatte und den stabilen Gurt angelegt hatte, ging es ins Wasser. Das Kiteboard blieb jedoch irgendwo in der hintersten Ecke seines Chervolete versteckt liegen. Stattdessen machten wir uns zu Fuß auf ins Wasser. In den nächsten 2 Stunden peitsche Manuel durch eine Intercomverbindung Kommandos in meine Kopfhörer, während ich versuchte das Segel zu kontrollieren und dabei seitlich durch Wasser stiefelte. Schnell stellten sich erste Fortschritte ein und ich hatte echten Spaß bei der „Arbeit“.
Tag zwei verlief ähnlich wie Tag eins, nur das die Übungen langsam etwas anspruchsvoller wurden. Das Kiteboard blieb auch heute tief im Laderraum des Chervolete versteckt.
An Tag drei war es dann soweit. Nach Wiederholungsübungen der ersten beiden Tage kam das Board zum Vorschein und ich sollte versuchen, die ersten Meter zu fahren. Da der Wind an diesem Tag sehr tückisch und mein Geschick nicht allzu groß waren dauerte es nicht lange, bis ich das Kite zum Absturz brachte. Mehrfache Drehungen während des Absturzes sorgten dafür, das in den Führungsleinen eine Art Gordischer Knoten entstand. Manuel brauchte über eine halbe Stunde um das Gewirr zu enthäddern. Starke Böen und Wellengang erschwerten das Unterfangen dabei erheblich. Nachdem alles wieder in Ordnung gebracht war, beendete ich das Training vorzeitig. Der Wind war an diesem Tag sehr stark und die Zeit ohnehin fast abgelaufen. Auch wenn ich in diesen drei Tagen keinen einzigen Meter auf dem Board gesurft bin sondern stattdessen einiges an Strecke zu Fuß im See zurückgelegt habe, wurde mein Interesse am Kiten doch geweckt. Irgendwann wird sich an anderer Stelle die Möglichkeit ergeben hieran anzuknüpfen.

Der Paso Agua Negra

Nach einer tollen Zeit in Argentinien ist nun die Zeit gekommen Richtung Chile aufzubrechen und das letzte Kapitel meiner Reise in Angriff zu nehmen. Es geht über die höchste Verbindungsstraße zwischen Argentinien und Chile, den Paso Agua Negra, zurück zu den Preußen Südamerikas, den Chilenen. Trotz der gut 11000 Km die ich hier bisher zurückgelegt habe,empfinde ich diesen Pass als absolutes Highlight. Vielleicht ist es sogar die schönste Straße die ich während der knapp 3 Monate hier befahren habe. Es geht über gut befahrbare Pisten hinauf bis auf 4800 Meter. Die Farben der Berge ringsherum wechselt ständig zwischen diversen Pastelltönen hin und her. Von den Höhen des Passes aus blickt man in weite und kaum befahrene Täler hinab. Gletscher und ein tiefblauer See machen die Szenerie perfekt.
Auf der chilenischen Seite angekommen verbringe ich zwei ruhige Tage im kleinen Örtchen Vicuńa. Der in einem Tal am Rande der Anden gelegene Ort gefällt mir ausgesprochen gut. Der Campingplatz auf dem ich abgestiegen bin hat einen Pool, ist sehr gemütlich und nachts ist es ruhig. Es werden die letzten Nächte dieser Reise in meinem Zelt sein denke ich mir, als ich abends bei Spaghetti und Pesto vor meinem Zelt sitze. Auch wenn ich manchmal lieber Zuhause in der Badewanne gewesen wäre, als beispielsweise bei einbrechender Dunkelheit in Peru alleine und durchnässt in 5000 Metern im Schlamm zu stecken, wird mir langsam bewusst wie gut alles verlaufen ist. Jetzt geht auch diese Reise langsam dem Ende entgegen...

Rückfahrt

Als nächstes steht die Rückfahrt nach Valparaíso auf dem Programm wo ich ich wenigen Tagen mein Motorrad beim Zoll aufgeben werde. Die Rückfahrt nach Hamburg wird dann ca 6 Wochen in Anspruch nehmen bevor meine GS zur Inspektion und zum Reifenwechsel in die deutsche Werkstatt gehen kann.
Die letzten gut 450 Km dieser Reise werde ich auf der Auto Pista, der Ruta 5 locker und entspannt abspulen.....

Zufahrt zum Paso Agua Negra. Der Pass ist nur im Sommer zwischen 8:00 und 17:00 Uhr geöffnet.

Zufahrt zum Paso Agua Negra. Der Pass ist nur im Sommer zwischen 8:00 und 17:00 Uhr geöffnet.

Kleiner Gletscher auf 4700 Meter Höhe.

Kleiner Gletscher auf 4700 Meter Höhe.

Tiefblaues Wasser in auf chilenischer Seite.

Tiefblaues Wasser in auf chilenischer Seite.

Super Ausblicke, im Hintergrund Berge und Gletscher. Ein Taum für jeden Enduroreisenden.

Super Ausblicke, im Hintergrund Berge und Gletscher. Ein Taum für jeden Enduroreisenden.

Die Farben der Berge sind beeindruckend. Durch verschiedene Mineralien schimmern die Berge in bunten Farben vor sich hin.

Die Farben der Berge sind beeindruckend. Durch verschiedene Mineralien schimmern die Berge in bunten Farben vor sich hin.

Die letzten Nächte im Zelt.

Die letzten Nächte im Zelt.

Gmaps Kartenausschnitt vergrößert.

Grobe Übersicht.

Grobe Übersicht.

© Daniel Trebess, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
10 Wochen lang werde ich als Alleinreisender mit meinem eigenen Motorrad durch Südamerika touren. Ich werde so manches Tophighlight anfahren aber auch abseits der großen Sehenswürdigkeiten die Vorteile eines eigenes Fahrzeugs nutzen. Ich nehme mir vor über Land und Leute, den Alltag auf reisen und die Besonderheiten einer Motorradreise zu berichten... Ich habe keinerlei Erfahrung im schreiben aber ich werde mir Mühe geben..
Details:
Aufbruch: 14.01.2019
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 02.04.2019
Reiseziele: Chile
Peru
Bolivien
Argentinien
Der Autor
 
Daniel Trebess berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.
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