Motorradreise Chile, Argentinien, Bolivien und Peru.

Reisezeit: Januar - April 2019  |  von Daniel Trebess

Peru: Die Oase von Huacachina

Buggytour und Sandboard fahren....

Die Wüstenoase Huacachina liegt im Süden Perus direkt bei Ica, einer größeren Wüstenstadt ohne besondere Reize. Als ich laut meinem Navigationsgerät noch 1,5 Km bis zu meinem Ziel habe, kann ich kaum glauben, dass sich unmittelbar hier bis zu 200 Meter hohe Sanddünen und eine Oase befinden sollen. Ich biege links ab, folge der Straße und plötzlich bin ich da. Riesige Dünen türmen sich vor mir auf, ein kleiner Ort um einen See herum und unzählige Touristenfänger auf der Suche nach Kundschaft. Ich drehe eine kurze Runde im Ort um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen und beziehe danach mein Hostel. Um den lauten Partynächten innerhalb der kleinen Ortschaft Huacachina zu entgehen, habe ich ein 6 Bettzimmer im Upcyceldhostel in einigen hundert Metern Entfernung des Ortes gebucht. Dort angekommen treffe ich schnell auf andere westliche Reisende, mit denen ich die nächste Zeit verbringen sollte. Da das Hostel über einen Pool und ein gutes Restaurant verfügt und es dort nachts sehr ruhig zugeht, fühle ich mich ausgesprochen wohl und genieße die vier Tage, die ich insgesamt dort verbringen sollte. Zu den absoluten Highlights in Huacachina gehört mit Sicherheit eine Buggytour durch die überwältigende Dünenlandschaft sowie das dazugehörige Sandboard fahren. Nachdem man im offenen Buggy, basierend auf einem LKW Fahrgestell, mit Überrollbügeln ausgestattet und im Selbstumbau kreiert, mittels Rennfahrergurten fest verzurrt wurde, geht's los. Im Renntempo nimmt das Vehicle Steigungen, Gefälle und Schräglagen in Angriff das mir teilweise der Atem stockt. Nach jeweils kurzen Sprints durch die feine Sandwüste halten wir häufig an, um an steilen Dünen mit dem Sandboard in die tiefe zu sausen. Da ich noch nie in meinem Leben im Wintersport aktiv gewesen bin, habe ich zunächst Bedenken um meine Gesundheit. Da die Abfahrten jedoch auf dem Bauch liegend stattfinden, habe ich keinerlei Probleme und kann problemlos jede noch so steile Dünen im "Sturzflug" nehmen. Das Tempo das man dabei erreicht, ist wirklich ordentlich. Einige Wagemutige geraten während der Abfahrt in Schräglage und purzeln den Hang hinunter,bevor sie mit reichlich Sand in den Taschen zum stehen kommen.

Als die Sonne langsam untergeht und der Wind sanft durch die Wüste streift, bietet sich ein einzigartiges Panorama. In wunderschönem Rot versinkt die Sonne im endlosen Sand der Wüste. Ein besondere Moment meiner Reise und ein würdiger Abschluss dieses großartigen Ausflugs.
Die Kosten dieser Tour betrugen umgerechnet übrigens keine 20 Euro....

Nach vier Nächten Aufenthalt in Huacachina packte ich mein Hab und Gut zusammen und fuhr zurück nach Nazca in mein bereits bekanntes B&B El Jardin. Da ich über ausreichend Zeit verfüge, stattete ich den Mumien von Chauchilla am heutigen Vormittag einen Besuch ab. Sieben Kilometer abseits der Panamericaner befindet sich in der Wüste ein Gräberfeld, in dem man historische Mumien besichtigen kann. In freigelegten Gruben sitzen die historischen Mumien, lediglich geschützt von provisorisch wirkenden Behelfsdächern. Obwohl ich persönlich ein solches Mumienfeld ausgesprochen interessant finde und der Eintritt umgerechnet nur 2 Euro beträgt, waren außer mir und den zwei gelangweilten Mitarbeitern kaum Menschen zu sehen. Als Grund hierfür vermute ich, dass die Entfernung zum Gräberfeld ohne Fahrzeug nicht so ohne weiteres zu bewältigen ist und die meisten Reisenden der Nazcalinien wegen angereist sind. Wer die Möglichkeit hat die Mumien von Chauchilla zu besuchen, sollte diese Attraktion jedoch nicht auslassen wie ich finde.

Huacachina war bereits der nördlichste Punkt meiner Reise. Morgen werde ich nach Westen aufbrechen, um in zwei Tagen Cusco zu erreichen. Da mich mein Weg zurück in die regenreiche Berge führen wird, sehe ich den nächsten Tagen und Wochen mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich hoffe auf möglichst wenig Schwierigkeiten mit den Straßenverhältnissen und auf möglichst viel Sonnenschein. Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr auf Cusco, eine der schönsten Städte Perus und die Sehenswürdigkeit Südamerikas schlechthin, Machu Pichu!

Die kleine Wüstenperle Huacachina. Eine Art lateinamerikanischer Schmalspurballermann....

Die kleine Wüstenperle Huacachina. Eine Art lateinamerikanischer Schmalspurballermann....

Buggyfahrt in der Wüste, ein riesen Spaß!!

Buggyfahrt in der Wüste, ein riesen Spaß!!

Fast schon wie ein Profi, das Sandboard fahren war der Hammer....

Fast schon wie ein Profi, das Sandboard fahren war der Hammer....

Tausend und eine Nacht in Südamerika, der Sonnenuntergang in den riesigen Sanddünen von Huacachina...

Tausend und eine Nacht in Südamerika, der Sonnenuntergang in den riesigen Sanddünen von Huacachina...

Die Mumien von Chauchilla bei Nazca

Die Mumien von Chauchilla bei Nazca

Kindermumie in Chauchilla

Kindermumie in Chauchilla

© Daniel Trebess, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
10 Wochen lang werde ich als Alleinreisender mit meinem eigenen Motorrad durch Südamerika touren. Ich werde so manches Tophighlight anfahren aber auch abseits der großen Sehenswürdigkeiten die Vorteile eines eigenes Fahrzeugs nutzen. Ich nehme mir vor über Land und Leute, den Alltag auf reisen und die Besonderheiten einer Motorradreise zu berichten... Ich habe keinerlei Erfahrung im schreiben aber ich werde mir Mühe geben..
Details:
Aufbruch: 14.01.2019
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 02.04.2019
Reiseziele: Chile
Peru
Bolivien
Argentinien
Der Autor
 
Daniel Trebess berichtet seit 6 Jahren auf umdiewelt.
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