Thailand - lange hat es gedauert...

Reisezeit: Februar / März 2006  |  von Sandra K.

Mountain Girl is back!

Zurueck in Chiang Mai schaffe ich es endlich einen Trek zu organisieren. Es geht in eine remote area, ein hill tribe trek with elepahnt riding and bamboo rafting - klingt ja vielversprechend...

Die Gruppe besteht aus 4 Deutschen, 1 Schweizer und 1 Neuseelaender. Nette, 'kamote' Leute, und unser Guide ist Toto und ein lauter, witziger Geselle. Wir werden von einem Sawngthaew abgeholt (ein Pick up der auf der Ladeflaeche Sitzbaenke links und rechts hat und ueberdacht ist) und wir werden zu einem local market fuer Lunch und Dinner Shopping gebracht. Dann fahren wir zu unserem ersten hill tribe, einem Lisu/Lahu Stamm, das einzige was wir wirklich von diesem Dorf sehen, sind jede Menge Frauen in ihrem traditionellen Kleidern die uns irgendeinen Ramsch andrehen wollen - zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass es dies ist, was den Hill Tribe Trek ausmacht - farrangs kommen und die Dorfleutchen hoffen, dass wir ihre Armbaender, Taschen, Steinschleudern oder was auch immer kaufen - achja!

Wir verschwinden so schnell wie moeglich in den Dschungel und marschieren erstmal so 3 Stunden dahin. Es ist schon sehr heiss, da Mittagshitze aber wir gehen meist in einem Bachbett und da sind die Mosquitos eigentlich laestiger als der Schweiss der einem ueberall runterlaeuft. Unser erstes Nachtlager schlagen wir im Elefanten Camp auf, nur leider sind dort keine Elefanten Und ich habe mich schon so gefreut. Uns wird erklaert, dass sie zum Fressen im Dschungel sind und erst morgen kommen - naja! Wir verbringen den Abend am Lagerfeuer und tauschen Reiseerfahrungen aus. Und ich lerne mit einer Steinschleuder schiessen, das macht vielleicht Spass.

Der naechste Morgen beginnt fuer uns sehr frueh. Der Camp - Hahn nimmt seine Aufgabe sehr ernst und beginnt so gegen 5h morgens mit einem ununterbrochenen Gekraechze - zum Unterschied zum oesterreichischen Kikeriki kommt hier nur ein lautes und immer wiederholtes Kiker - Kiker - kiker - very annoying... wir widerstehen nur schwer der Versuchung ihn mit der Steinschleuder zu jagen

Es geht ziemlich herbstlich los - siehe Laub auf dem Boden - die Temperaturen waren eher so um die 38 Grad...

Es geht ziemlich herbstlich los - siehe Laub auf dem Boden - die Temperaturen waren eher so um die 38 Grad...

Sling shot Uebungsstunde!

Sling shot Uebungsstunde!

Und dann endlich trudeln die Elefanten ein. Ich liebe diese Dickhaeuter echt, aber leider bleibt uns keine Zeit zum Knuddeln und Spielen. Wir reiten ca. eine Stunde tiefer in den Dschungel hinein, die Landschaft ist echt genial - einerseits total herbstlich da viele Baeume rotbraune Blaetter tragen, aber gleichzeitig gibt es irre Gruentoene am Boden. Und bei jedem Schritt scheucht man jede Menge Schmetterlinge auf!

Fuehrerloser Elefant - aber die sind so toll abgerichtet die reagieren auf die einzelnen Kommandos sofort!

Fuehrerloser Elefant - aber die sind so toll abgerichtet die reagieren auf die einzelnen Kommandos sofort!

Und hier ging es mittendurch - ich Tarzan, du Jane - oder so irgendwie!

Und hier ging es mittendurch - ich Tarzan, du Jane - oder so irgendwie!

Dave geonnt sich eine Erfrischung in einem Wasserfall!

Dave geonnt sich eine Erfrischung in einem Wasserfall!

Die Gruppe jammert ein bisschen da Toto und ich ihnen vorne weg pirschen, aber ich habe mich mittlerweile so an die Temperaturen gewoehnt und es sind ja nun wirklich keine Berge zu erklimmen sondern einfach nur leichte Huegelchen - da bin ich ja schon was anderes gewohnt *g*!

Toto - unser Guide - der staendig gesungen oder gepfiffen hat!

Toto - unser Guide - der staendig gesungen oder gepfiffen hat!

Die Nacht verbringen wir in einem Akha Village. Wir bekommen superleckeres Essen serviert und dann sammeln sich auch schon wieder die Leute aus dem Dorf um uns und es wird fuer uns getanzt und gesungen. Aber leider wirkt das alles so gezwungen und irgendwie so: naja, okay stellen wir uns halt im traditionellen Kostuem hin fuer die lieben Touristen... hmm, ich weiss auch nicht! Aber die Kinder zeigen dann doch echtes Interesse an uns, vorallem als ich ihnen dann einen nach dem anderen einen Papierflieger gebaut habe - kam schon in Nepal immer gut an *g*!

Die Gruppe gibt sich diesen Abend dem Chang Bier (angeblich gibt es damit die schlimmsten Hangover) und lokalen Opium hin. Ich habe mir aber geschworen einmal fuer ein paar Wochen nix zu trinken - meine goaischen Exzesse reichen fuer ne ganze Weile! Wir haben einen ziemlich lustigen Abend, sind alle noch sehr peinlich beruehrt da wir auch singen mussten und uns nix besseres einfiel als Bruder Jakob - Frère Jaques im Kanon um dann feststellen mussten, dass sie dieses Lied bereits kannten und viel besser singen konnten wie wir... ok, soviel dazu!

Traditioneller Akha Tanz!

Traditioneller Akha Tanz!

Am naechsten Morgen und ja es gibt Chang Beer bedingtes Gestoehne beim Aufstehen, sitzen bereits einige Frauen vor unserer Huette und warten schon ganz ungeduldig. Sie rufen immer wieder nur: Shooooppiiiiing, Shooooppiiiiing, Shooooppiiiiing!

Shooooppiiiiing!

Shooooppiiiiing!

Der letzte Tag ist nun angebrochen. Wir besuchen noch die lokale Schule und dann machen wir kurz Stop in einem Karen Village, die ganz frische Ferkelchen haben - so klein, so suess! Mit dem Truck geht es dann zu unserem letzten Programmpunkt, dem Bamboo Rafting. Es dauert nicht sehr lange und wir sind wieder in der Zivilisation (waren eigentlich nie wirklich remote, aber was solls...). Leider habe ich vom Rafting keine Bilder, da wir dir Kamera lieber im Truck liesen, da uns angekuendigt wurde, wir koennten etwas nass werden. Also das ganze sieht so aus: Es werden ein paar sehr lange Bamboo Stoecke nebeneinander zusammengebunden (mit Palmblaetter) und man steuert indem man einen langen Bamboo Stock wie ein Gondoliere ins Wasser steckt. Viel Gewicht haelt das Ding nicht aus und so zeigt es schon am Anfang leichte Sink-Andeutungen als wir das Ding besteigen. Da wir 2 Raft haben machen wir natuerlich ein Wettrennen, versuchen uns gegenseitig zu entern und beschmeissen uns mit stinkigen Algen - sehr kindisch, aber so much fun Das ganze endet damit, dass wir nicht auf dem Raft am Ziel ankommen, sondern schwimmend mit den Einzelteilen (also den Bamboo Stoecken) in der Hand. Wir haben bei unseren Kaempfen das ganze Boot zerlegt - upps!

Waschtag im Karenvillage!

Waschtag im Karenvillage!

Die Kinder wissen sich selbst zu beschaeftigen... Hier findet gerade Unterricht statt - also bei mir haette es sowas nicht gegeben *g*!

Die Kinder wissen sich selbst zu beschaeftigen... Hier findet gerade Unterricht statt - also bei mir haette es sowas nicht gegeben *g*!

Alles in allen war der Trek sehr nett, wenn auch nicht wirklich so remote wie versprochen (aber ich bin hier auch von Nepal sehr verwoehnt). Ich habe sowieso die ganze Zeit in Thailand den Eindruck, dass alles sehr touristisch ist, die Leute sind freundlich aber nicht so offen wie in Indien und man erfaehrt eigentlich kaum was von ihnen - ok, ich gebe zu, nach all meinen Erlebnisse bin ich nun schon sehr schwer zu beeindrucken *ggg*!

Und hier ein paar Basic Infos zu den Hill Tribes:

Karen - pop. about 350,000
Origin: Myanmar
Present Locations: Thailand, Myanmar
Belief System: Animism, Buddhism, or Christianity depending on the group
Karen tend to live in lowland valleys and are the largest group of hilltrives in Thailand. There are four distinct Karen groups - White Karen, Pwo Karen, Black Karen, and Red Karen.

Lahu - pop. about 80,000
Origin: Tibet
Present Locations: South China, Thailand, Myanmar
Belief System: Theistic Animism. Some are Christians
Lahu live in mountainous areas at about 1000m. There are five main groups - Red Lahu, Black Lahu, White Lahu, Yellow Lahu, and Lahu Sheleh.

Akha - pop. about 50,000
Origin: Tibet
Present Locations: Laos, Thailand, Myanmar, Yunnan
Belief System: Animism, Ancestor Worship
Distinctive Characteristics: headdresses of beads, feathers, and dangling silver ornaments
Villages are along mountain ridges or on steep slopes from 1000m to 1400m in altitude. The Akha are among the poorest of Thailand's ethnic minorities and tend to resist assimilation into the Thai mainstream.

Lisu - pop. about 31,000
Origin: Tibet
Present Locations: Laos, Thailand, Yunnan
Belief System: Animism with Ancestor Worship and spirit possession
Distinctive Characteristics: The women wear long multicolored tunics over trousers and sometimes black turbans with tassels.
Lisu villages are usually in the mountains at about 100m.

© Sandra K., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
... bis ich mich zum Weiterreisen aufraffen konnte. Denn der Abschied von Goa fiel mir viel zu schwer (im Endeffekt bin ich nun auch nur unterwegs da mein Visum abgelaufen ist...) Aber jetzt bin ich schon mal hier und bereit Thailand zu entdecken...
Details:
Aufbruch: 27.02.2006
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 14.03.2006
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Sandra K. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.