The Beginning: Hausbooturlaub und Fischen in Irland 2000

Reisezeit: Juni 2000  |  von Marc Jungbauer

Banagher via Shannonbridge nach Athlone

Wir wollten weg auf große Fahrt zum ersten Mal auf einem Boot das man noch dazu selber und ohne Bootsschein fahren und lenken durfte. Das sollte ja heiter werden. Nach einer kurzen Einweisung - 200 m Fahren, Umkehren und Anlegen - das war's, durften wir endlich los.

Mit einem flauen Gefühl im Magen schipperten wir mit unserer "F7" in Richtung Norden davon.

unsere Kerry Class No. "F7" von Carrick Craft

unsere Kerry Class No. "F7" von Carrick Craft

Wir fuhren im Schlepptempo mit ausgeworfenen Angelruten bis kurz vor Shannonbridge. Wir hielten, immer mit mir am Steuer bei laufendem Motor, und Gü und Hape schmetterten ihre Köder immer und immer wieder an einen naheliegenden Schilfgürtel, bis plötzlich Gü den ersten Biss vermelden konnte.

Günther mit seinem ersten Hecht

Günther mit seinem ersten Hecht

Leider blieb dieser Essox der einzige an dieser Stelle. Wir berieten uns und einigten uns darauf bis nach Athlone weiterzuschleppen, leider ohne Erfolg. In Athlone angekommen legten wir am unteren Anleger vor der Schleuse an. Günther und Hape begaben sich ins Dinghi und probierten im Wehr ihr Glück. Hape konnte kleine Erfolge verzeichnen.

Abends gingen wir dann in ein Pub. Es war gegen 20.00 Uhr. Das Pub war leer bis auf 4 Personen an der Bar. Wir suchten uns ein gemütliches Eck mit Kamin aus und warteten darauf, dass man uns bediente. Doch nichts tat sich, keiner kümmerte sich um uns, als mir einfiel, dass in irischen Pubs die Getränke selbst an der Bar bestellt, bezahlt und abgeholt werden mussten. Ich ging zur Bar und holte uns 3 Guinness. Als ich zurückkam schaute uns ein grämiges altes Gesicht aus der anderen Ecke des Pubs an und murmelte irgendwas in unsere Richtung. Da ich ihn nicht verstand, grinste ich und sagte "Yes", "Yes".

Alle drei Minuten wiederholte sich dieses Szenario, wobei der ältere Ire bei jedem Mal immer böser und grimmiger dreinschaute. Ich verstand ihn immer weniger, es war wohl gälisch was er da so vor sich her murmelte. Nach 15 Minuten fragte ich an der Bar was der Mann denn von uns wollte. Jetzt kam die Erklärung und das große "Ach so". Wir saßen auf "DEM" Platz, wo sich immer die Musiker zusammensetzten um Live-Music zu spielen. Gut, wir räumten den Platz und setzten uns nach Einverständnis des Mannes zum Nebentisch.

Plötzlich kam reges Treiben in das Pub. Immer mehr und mehr Leute strömten herein. Darunter einige Musikanten mit ihren Instrumenten und bauten diese neben uns auf. Es sollte noch ein wunderschöner geselliger Abend werden.

Kurz vor 23.00 Uhr hörte die zusammengewürfelte Band auf zu spielen. Punkt 23.00 Uhr wurde an der Bar eine Glocke geläutet und der Barkeeper rief in die Menge: "Last Order Please". Viele Gäste rasten zur Bar um sich wie ich später erfuhr, den oder die letzten Drinks zu sichern. Da wir recht müde waren gingen wir schlafen und wachten erst am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein wieder auf.

© Marc Jungbauer, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Der Beginn einer faszinierenden Liebe zu Irland. Das erste Jahr ohne weitere Erfahrungen und Hintergrundwissen zu Irland war so überwältigend für mich und meine Freunde, dass wir beschlossen, wenn möglich jedes Jahr die Insel zu besuchen. Hier der erste Irland-Reisebericht aus dem Jahr 2000.
Details:
Aufbruch: 03.06.2000
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 10.06.2000
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Marc Jungbauer berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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