The Beginning: Hausbooturlaub und Fischen in Irland 2000

Reisezeit: Juni 2000  |  von Marc Jungbauer

Lanesborough bis Rooskey und kurz dahinter

Am nächsten Tag probierten wir nochmals unterhalb des Wehres zu fischen. Als sich nichts mehr tat, fuhren wir durch die Schleuse, wir waren schon "Profis" und meisterten auch dieses Hindernis mit Bravour. In Roosky angekommen wollten wir aus Vorsicht unseren Dieselvorrat auffüllen. Blöd schauend und doch überglücklich stellten wir fest, dass wir von Banagher bis nach Roosky erst den halben Tank leergefahren hatten. Auch hier gingen wir in einem kleinen Lebensmittelladen einkaufen. Im Regal suchten wir nach Wurst. Wir fanden aber nur vakuumverpackten gekochten Rohschinken (2 Blatt Schinken) um umgerechnet € 1,50. Das war uns dann doch zuviel. Ich erblickte eine Rolle, ähnliche Größe und Länge wie bei uns z.b. Streichwurst angeboten wird. Die Rolle war schwarz verpackt und mit weißer großer Schrift war "Black Pudding" darauf zu lesen. Nun, wer nicht probiert der viel verliert.

Zurück beim Boot machten wir uns mit Heißhunger über die gekauften Lebensmittel her. Doch beim "Black Pudding" endete unsere Gier. Jeder spuckte seinen Bissen wieder aus und schimpfte was das denn sein sollte. Wir kamen zu keinem vernünftigen Schluss und beschlossen die Wurst oder was auch immer das war, an meinen Jettyhund zu verfüttern.

Es war ein Golden Retriever. Er schaute uns mit großen Augen an und wartete gespannt darauf, was er denn jetzt Gutes von uns bekommen würde. Ich warf ihm einen Brocken hin, er machte sich sofort darüber her um postwendend das Stück mit lautem Würgen wieder auszuspucken. Offensichtlich schmeckte es dem Hund genauso wie uns - nämlich zum K....! Es blieb uns für immer ein Rätsel wie die Iren dieses Irgendwas essen konnten. Aber andere Länder andere Sitten.

Wir fuhren weiter in Richtung Norden. Kurz hinter der Hubbrücke bei Roosky fanden wir einen idealen Platz um zu Fischen. Vor einer kleinen Insel erblickten wir 3 Iren in einem größeren Beiboot die ebenfalls am fischen waren. Irgendwie sahen die wie die 3 Affen aus, wir hatten sie dann auch so getauft. Wir probierten zum ersten mal den Anker aus, der aber im schlammigen Untergrund so gut wie nicht halten wollte. Immer wieder mussten wir diesen einholen und neu auswerfen, solange bis sich das Boot nur noch durch den Wind, Wellen und Strömung um die eigene Achse drehte.

Hier entpuppte sich Hape als unser bester Hechtfänger. Einen nach dem anderen zog er aus den Fluten des dunkel gefärbten Shannons um diese dann auch gleich wieder lebend in ihre Guinnessfarbige Heimat zu entlassen.

Wir beschlossen nun mal auf Barsch zu fischen und siehe da, unserer Zockermontage konnten ein paar kleinere und ein größerer Barsch nicht widerstehen.

wunderschöne schmackhafte Barsche

wunderschöne schmackhafte Barsche

Es war ein leckeres Abendmahl das wir dann in Roosky zu uns nahmen. Natürlich wieder filetiert, ist gar nicht so einfach bei den kleineren Barschen.

Irgendwie konnte keiner von uns, obwohl todmüde, so richtig einschlafen. Wir mussten die vergangenen Tage und das Erlebte noch verarbeiten. Und die Vorfreude auf den nächsten Tag raubte uns den letzten Teil vom Schlaf. Doch irgendwann nachts schlief dann alle.

© Marc Jungbauer, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Der Beginn einer faszinierenden Liebe zu Irland. Das erste Jahr ohne weitere Erfahrungen und Hintergrundwissen zu Irland war so überwältigend für mich und meine Freunde, dass wir beschlossen, wenn möglich jedes Jahr die Insel zu besuchen. Hier der erste Irland-Reisebericht aus dem Jahr 2000.
Details:
Aufbruch: 03.06.2000
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 10.06.2000
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Marc Jungbauer berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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