Meine Irlandrundreise

Reisezeit: September 2003  |  von Lena H.

Der 8.Tag-Birr/Ballinasloe/Tullynally Castle

Der 8. Tag:

Das Frühstück war wie in fast allen B&B super. Das Esszimmer war gemütlich und schön eingerichtet und die Gastgeberin war sehr nett und gesprächig. Wir zahlten für das Zimmer 25 €.

Gegen 9 Uhr brachen wir auf. Da wir nicht mehr genug Zeit hatten, konnten wir Birr Castle nicht mehr besichtigen. Die nächste Station auf unserer Reise sollte das Rathpeak House in Ballinasloe im County Roscommon sein.

Ballinasloe liegt in der Mitte Irlands und ist leicht über die N6 zu erreichen. In dem Rathpeak House soll der Geist eines Mädchen spuken, die vor 300 Jahren dort umgekommen ist. Die Tochter des Hausherrn soll sich in einen armen Pflüger verliebt haben. Da die Familie des Mädchens Katholiken waren und die Familie des Pflügers Protestanten, war der Bruder des Mädchens mit dieser Liebschaft nicht einverstanden und erschoss deshalb ihren Geliebten. Das Mädchen packte die Trauer. Sie wurde darauf hin von ihren Eltern auf dem Dachboden eingeschlossen und schlug ihren Kopf so lange gegen die Wand bis sie tot war. Traurige Geschichte.

Wir fragten an einer Tankstelle nach dem Weg. Der Besitzer der Tankstelle stand wohl grade neben mir, als ich die Kassiererin der Tankstelle fragte. Er meinte, er wüsste, wo das Haus "war" und würde uns gerne den Weg zeigen, da er sowieso grade in die Richtung musste. Also fuhren wir dem netten Mann hinter her. Er führte uns zu einem auf dem Land gelegenen Haus, was nicht aussah wie das Rathpeak House, dass ich von dem Foto her kannte. Er stieg aus und erzählte uns, dass das Haus wohl abgerissen wurde und in Waterford Stein für Stein wieder aufgebaut wurde. Ich erkannte zwar noch die Wiese auf dem das Haus stand, doch von dem Haus war wirklich nichts mehr zu sehen. Der Mann erzählte uns auch weiter, dass das Mädchen, dem das Grundstück und das Haus gehört, vor kurzem erst die Mutter und dann den Vater verloren hatte und jetzt allein in dem großen Haus wohnen würde. Der Mann von der Tankstelle fuhr dann wieder und wir liefen noch etwas über die Wiesen, wo das Haus einmal gestanden hatte. Als wir zum Auto zurück gingen begegneten wir Marian. Marian war die besagte junge Frau, von der uns der Tankstellenbesitzer erzählte. Sie war ungefähr Anfang 20. Wir zeigten Marian das Buch und sie war ganz erstaunt, dass ihr altes Rathpeak House in einem deutschen Buch abgebildet war. Sie erzählte uns, was wir vorher auch schon gehört hatten. Dann sprachen wir noch über allgemeine Dinge und verabschiedeten uns nachher von ihr. Es war ein wirklich nettes Gespräch mit einer wirklich netten Irin...wie so viele!

Als nächstes ging es die N6 weiter Richtung Osten und nach ca. 50 km auf die N52 Richtung Mullingar. Von Mullingar fuhren wir die 394 nach Castlepollar, denn dort wollten wir das noch bewohnte Tullynally Castle besichtigen. Auch um das Tullynally Castle gibt es eine Gruselgeschichte. Und zwar soll ein Butler in eine Küchenmagd verliebt gewesen sein. Seine Liebe wurde leider nicht erwidert, woraufhin er sich in einem der vielen Türme des Schlosses erhängte. Das Schloss wird von Valerie Packenham bewohnt. Außerdem vermietet sie noch einige Wohnungen in dem Schloss. Eine Mieterin einer Wohnung im Ostflügel soll den Geist des Butlers bereits gesehen haben. Spukgeschichte?? Wir fragten Mrs. Packenham selbst und sie erzählte uns die Geschichte. Sie erlaubte uns außerdem ihren Garten zu besichtigen, der eigentlich nur von Juni bis August geöffnet isei. Wir gingen in den Garten, dort gab es Lamas, einige schöne Springbrunnen und gepflegte Blumenbeete zu bestaunen. Die Zufahrt zum Tullynally Castle ist mit weiten Wiesen gesäumt und macht die Sicht frei auf das gewaltige, mit vielen Türmen versehene, graue Schloss. Nachdem wir alles besichtigt hatten, machten wir uns auf den Weg zu Monasterboice.

Monasterboice liegt ca. 50 km nördlich von Dublin in der Nähe der Ostküste Irlands an der R168. Es ist eine alte Klostersiedlung, die vor allem wegen ihrer Hochkreuze berühmt ist. Wir besichtigten dort die Ruine der alten Kirche, bestaunten den Rundturm und ich versuchte noch mal mein Glück mit den Hochkreuzen, doch es klappte wieder nicht. Meine Arme sind einfach zu kurz. Aber die Hochkreuze sind dafür umso imposanter. Der Friedhof vermittelte einen düsteren Eindruck mit den vielen Hochkreuzen und der verfallenen Ruine. Die leichte Dämmerung trug nur noch zu dieser Atmosphäre bei. Da es schon spät und fast dunkel war, suchten wir uns schnell einen schönen Platz zum zelten. Da das Gelände weit außerhalb lag und wir die ganze Zeit niemand sahen, machten wir es uns einfach in der Nähe des Parkplatzes bequem. Wir gingen relativ früh schlafen, da wir am nächsten Morgen früh aufstehen mussten. Unser Flug ging bereits um 7.00 Uhr.

© Lena H., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich mochte Irland schon immer. Hatte es bis dato zwar noch nie selbst erlebt, aber man kennt ja diese "Kerrygold" Werbung, in der der verrückte Ire auf seinem Hof rumtanzt und man sieht beim durchzappen auch des öfteren Bilder aus Irland. Diese Bilder haben mich schon immer gefesselt. Zum Glück gab es da auch einen Freund, der genauso dachte. Und so beschlossen wir im August 2003, dass unsere Reise nicht wie geplant, ans Mittelmeer gehen sollte, sondern nach Irland. Auf die immergrüne Insel.
Details:
Aufbruch: 03.09.2003
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 12.09.2003
Reiseziele: Irland
Poulnabrone
Der Autor
 
Lena H. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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