Anreise zur Sumbanesischen Hochzeit

Reisezeit: Juli / August 2006  |  von Alexander Türk

Indonesische Feinheiten

Draussen vor dem Internetcafe schieben sich mal wieder 2 und 4 Radkollonen, en mas mehr Schlecht als Recht, vorwaerts und versuchen sich irgendwie den Weg zu bahnen vorbei an eingestuerzten Haeuserwaenden und vom Erdbeben sichtlich ramponierten Bauten. Ich habe es tatsaechlich gewagt wieder nach Java zurueckzukommen trotz dem schon sprapazierten Glueck in Panganderan als ich den Tsunami der den Strand erbodengleich zerstoerte, um 3 Tage vorrauseilte.Zudem sendet hier in Yogjakarta der Vulkan Merapi taeglich Rauchzeichen als Warnung sozusagen "fuehlt euch nicht so sicher ihr kleinen Maennchen da unten". Trotz meines distanzierten Touristen und Beobachterdasein hier, bekomme ich doch viel mit von den Schicksaelen resultierend aus dem verheerenden Beben. Ob es der Taxifahrer ist der einen vom Flughafen in die Stadt faehrt, oder die Rezeptionistin im Hotel, es ist einfach eine so maechtige Kraft am Wirken gewesen und ungluecklicherweise lag das Epizentrum nur 20 km von der Stadt entfernt,dass hier im Prinzip jeder Verluste zu beklagen hat.
Es ist mal wieder in diesen Tagen eine totale Umstellung fuer mich. Vor 2 Tagen noch war ich mit meinen Eltern in Ubud. Ubud ein Ort wo man das Leben zelebriert. Selten vorher habe ich soviel Feinheit im Detail und Sinnlichkeit an einem Ort erlebt. Fein saeuberlich stehen Huldigungen an Hinduistische Gottheiten mit Blumengesteck, Kaffee und frischen Fruechten an jeder Ecke, die Luft wird in Weihrauch Duefte gehuellt waehrend die zahlreichen Holzschnitzer, Maler und Batiker im angesischt der Reisterrassen ihrem Tuen nachgehen.
Man schafft es an diesem Ort wirklich trotz dem schon spuerbar praesenten Tourismus einen eigenen sinnlichen Balinesischenstil zu bewahren.Statt dem Agressiven in die Laeden reingezerrt werden von Kota wird hier dezent aufmerksam gemacht auf Rosenbluetenbaeder, Massagen und fruehmorgendliche Vulkantouren. Fuer eben eine solche konnte ich dann doch noch mein Eltern ueberreden. Eigentlich wollten sie nach den ganzen Sumbaerlebnissen einfach nur noch einige ruhige Tage in Ubud verbringen und hatten auch gar nicht so wirklich das richtige Equipment dabei.Aber Muttis Slippers taugen ja bekanntlich fuer jedes Terrain von Groenland bis Himalaya und Vatis Sandalen aus solidem Leder sollten schon gar kein Hindernis sein. Ein Sonnenaufgang mit Kraterblick und Tasse Kaffee am Gipfel waren dann schon ueberzeugend. So starteten wir gegen 4 Uhr unter Traumhaft klarem Sternenhimmel mit dem Aufstieg der doch sich doch schon deutlich anspruchsvoller als angenommen darstellte. So ging es 2 dunkle Stunden lang ueber steilen, rutschigen und sandigen Aufstieg zum Gipfel auf 1700 metern Hoehe. Dort belohnte der klare Ausblick sogar bis zur Nachbarinsel Lombok die vorangegangenen Strapazen und Gipfelte in einem farbenpraechtigen Sonnenaufgang.Danach waren wir wirklich Gluecklich ueber die Tour obwohl sie wirklich ihre Tuecken hatte. Da kann man sich dann schon mal eine krosse Bali Ente goennen!

Die Nuancen von Ubud sind in Yogjakarta jedoch nur noch Schall und Rauch, hier geht es um Wiederaufbau und Besaenftigung der Goetter die diesem Fleckchen Erde doch soviel zumuten in der letzten Zeit. Die vielen verschieden Religionen die sich hier vorfinden leben scheinbar unproblematisch miteinander. Der laute Gesang des Muezzins allmorgendlich weckt hier jeden ob Hindu,Christ,Buddhist oder Muslimische Mehrheit. Diese toleranten Vielfaeltigen Glaubensrichtungen sind vom noch aktiven Sultan hier gefoerdert der zwar Moslem ist aber als Devise ausgibt, dass Religion aus dem Herzen kommt und jeder es selber wissen muss an was er glaubt. Diese vielen Religionen hier manifestieren sich in prunkvollen Tempeln und Bauten. Einer davon ist der zum UNESCO Weltkulturerbe(der ist fuer dich Wolfie) gehoerende Borobodur Buddha Tempel den ich gestern besichtigte.Er ist der groesste seiner Art Weltweit und ca.1300 Jahre alt. Ich verbrachte eine lange Zeit einfach nur damit den Tempel in seinen Ausmassen und der Detailfuelle seiner Ausarbeitung zu bestaunen.
Es gibt hier noch viel zu entdecken bevor ich letztendlich wieder nach Jakarta muss um das ungluecklicherweise schon festerminierte Aeroplan(Ostdeutsch) gen Heimat zu nehmen.

Gruesse an Alle in der Heimat

Organisationsgespraeche zwischen Umbu Djaka und Umbu Andung mit frischgebackener Ehefrau

Organisationsgespraeche zwischen Umbu Djaka und Umbu Andung mit frischgebackener Ehefrau

Begeisterung beim Pferderennen auf Sumba

Begeisterung beim Pferderennen auf Sumba

Verwaiste Traumstraende auf Sumba

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Muede aber Gluecklich beim "Slippers Walk" auf den Mount Beratu in Bali

Muede aber Gluecklich beim "Slippers Walk" auf den Mount Beratu in Bali

Borbodurs beeindruckender Buddha Tempel!

Borbodurs beeindruckender Buddha Tempel!

Wer sind hier wohl die Balinesischen Ureinwohner?

Wer sind hier wohl die Balinesischen Ureinwohner?

Leider dieser Tage ein Typischer Anblick in Yogjakarta

Leider dieser Tage ein Typischer Anblick in Yogjakarta

© Alexander Türk, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Hochzeit meines Bruder auf der kleinen Insel Sumba bietet mir die willkommene Gelegenheit durch eine umständliche Anreise Überland Indonesien besser kennenzulernen.
Details:
Aufbruch: 02.07.2006
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 15.08.2006
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Alexander Türk berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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