Bolivien

Reisezeit: Oktober / November 2006  |  von Ilona Fallaschek

Reise nach Brasilien

27.10.2006 - 29.10.2006

La Paz - Santa Cruz - Puerto Suarez - Corumbá - São Paulo

Am Freitag früh sind wir dann mit dem Taxi vom Hostal zum Flughafen El Alto gefahren. Wir haben eingecheckt (die Rucksäcke waren Gott sei Dank kein Problem) und mussten dann noch etwas warten bis wir durch die Sicherheitskontrolle durften. An der Sicherheitskontrolle hat Petra mal wieder gepiept ohne Ende: sie hatte mal wieder (siehe auch Hong Kong!) Taschenmesser, Nagelfeile, 3 Feuerzeuge und zig Schachteln Streichhölzer (weil doch die Feuerzeuge in der Höhe nicht richtig funktioniert haben!) im Handgepäck! Zu Petras Glück sind die Bolivianer etwas flexibler als die in Hong Kong und so konnte sie alles in ihr (ohnehin viel zu grosses!) Handgepäck packen und das dann noch (kostenlos!) aufgeben.
Der Flug mit Aerosur ging dann superpünktlich und der Service war wirklich klasse. Wir sind 1 Stunde von La Paz nach Santa Cruz geflogen und dann nochmal ne Stunde von Santa Cruz nach Puerto Suarez. Auf beiden Flügen gab es Getränke und Snacks. War wirklich in Ordnung. Davon könnte sich so manche europäische Fluggesellschaft eine Scheibe abschneiden!

El Alto von oben ...

El Alto von oben ...

El Alto und La Paz von oben

El Alto und La Paz von oben

irgendwo zwischen La Paz und Santa Cruz

irgendwo zwischen La Paz und Santa Cruz

Der Flughafen von Santa Cruz ... der größte Boliviens!

Der Flughafen von Santa Cruz ... der größte Boliviens!

Flughafen Puerto Suarez

Flughafen Puerto Suarez

Bevor wir den Flughafen in Puerto Suarez verlassen durften, wurden dann sämtliche Gepäckstücke von der Polizei auf Drogen untersucht. Ich hatte schon die Befürchtung, dass ich meinen fast bis zum platzen vollgepackten Rucksack nochmal neu packen müsse ... aber der Beamte hatte dann doch ein Einsehen, nachdem er einen Reisverschluss aufgemacht hat und ihm die Hälfte des Inhalts entgegenkam, hat er alle anderen Rucksacköffnungen zugelassen und nur noch von aussen abgetastet ... für was auch immer das gut war ...

Per Taxis sind wir dann zusammen mit einem Kanadier zur Grenze gefahren. Um 2 Minuten vor 16 Uhr haben wir dort dann gerade noch einen Ausreisestempel bekommen ... Glück gehabt! Das Glück hat uns dann aber gleich verlassen. Am Busbahnhof in Corumbá war die brasilianische Einreise nämlich schon zu. Somit konnten wir nicht mit dem 18 Uhr Bus nach São Paulo fahren. Zu allem Unglück macht der Schalter morgen (Samstags) erst wieder um 14 Uhr auf ... somit können wir auch nicht mit dem 11:30 Uhr Bus fahren .... und müssen einen vollen Tag hierbleiben! Mist!
Wir fahren in ein Hostal und nehmen wie immer ein Zimmer ohne AC, nur mit Ventilator. Das sollte ein böser Fehler sein! Es ist nämlich dermassen heiss in Corumbá, das es fast nicht zum aushalten ist. Wir haben keinen Thermometer, aber ein Brasilianer erzählt uns, dass es wohl weit über 40° C hätte ... fühlt sich auch so an! Und es kühlt nachts auch kein bisschen ab. In unserem Zimmer ist es dermassen heiss, dass ich trotz Ventilators die ganze Nacht nicht schlafen kann ... und ich habe zuhause ein Dachwohnung und habe im Sommer oft mal 30° C im Schlafzimmer und hatte da noch nie ein Schlafproblem!!! In unserem Zimmer sind also weit über 30° C ....

Es war einfach nur heiss ...

Es war einfach nur heiss ...

Den nächsten Vormittag verbringen wir in irgendwelchen Läden, vorzugsweise in denen mit Klimaanlage und schliesslich in einem klimatisierten Internet-Café. Gegen 14 Uhr fahren wir dann mit einem Taxi zum Busbahnhof und müssen mit Entsetzen feststellen, dass am Einreiseschalter eine Riessenschlange steht. Naja, wir haben ja Zeit bis 18 Uhr ....
Wir stellen uns also an. Irgendsoein Typ sammelt unsere Impfpässe ein und so eine Dame vom "Gesundheitsamt" kontrolliert die Gelbfieberstempel. Dann drückt uns der Typ die Einreisezettel in die Hand und rennt mit unseren Pässen weg ... wir haben leicht Bauchweh ... hoffentlich sind unsere Pässe jetzt nicht verschwunden! Nach einer Weile stellen wir aber fest, dass der Typ im Einreise-Büro verschwunden ist und nach und nach bei allen Leuten die Pässe einsammelt. Die bekommt man dann am Schalter gegen den Einreisezettel mit einem Stempel versehen wieder zurück. Komische Vorgehensweise ...
Als wir dann ENDLICH unseren Stempel haben, setzten wir uns vor den Terminalkiosk und warten auf den Bus ....

Die Busfahrt war wieder mal brasilien-mässig sehr komfortabel ... dafür natürlich auch viel teurer als in Bolivien. An diese "teuren" brasilianischen Preise müssen wir uns ohnehin erst mal gewöhnen!!!
Dafür war die Busfahrt mal wieder sehr interessant. Innerhalb der ersten 1 1/2 Stunden wurden wir zweimal von der Polizei gestoppt und der ganze Bus nach Drogen durchsucht (die erste Polizei hiess witzigerweise "Polizia DOF"). Sogar meine Tasche voller Souvenirs haben die aufgemacht ... Sauerei!!! Dabei haben die uns ja am Flughafen von Puerto Suarez schon nach Drogen durchsucht ... aber Pech, bei uns war leider nix zu finden.

Vor ein paar Wochen auf der Isla del Sol in Bolivien haben wir so eine total verrückte Brasilianerin getroffen, 56 Jahre alt, alleine durch Bolivien reisend, Film in der Kamera voll und kein Geld mehr zum nen neuen kaufen, und uns dauernd auf portugiesisch volllabernd über irgendwelche gelben Inka-Blumen die sehr sexy sind.
Am ersten Drogenstop (mitten in der Pampa Brasiliens) steigt die besagte Dame dann doch tatsächlich in den Bus ein und erkennt uns natürlich auch gleich ... oh mann, ist die Welt klein!!! Die anderen Passagiere haben sich bestimmt gewundert, wieso ausgerechnet die "dummen Touristen" hier Leute kennen ...

Und dann gabs in dem Bus auch noch das Ehepaar, das mit 3 Plastiktüten im Bus sass. Der Mann ist dann irgendwann ohne Frau und Plastiktüten irgendwo in der Dunkelheit mitten im Nirwana ausgestiegen (wie das so viele machen ....). Der Bus ist weitergefahren. Nach 10 Minuten fängt der Busfahrer das Kopfschütteln an, telefoniert wild mit dem Handy und dreht mitten auf der Strasse (und im umliegenden Gebüsch ...) mitten im Stockdunkeln um (Gott sei Dank war da nirgends ein Loch!!!!). Dann gehts 20 Minuten wieder zurück ... wir haben beinahe die Vollkrise bekommen!!! Nach den 20 Minuten wieder wildes Kopfschütteln und Telefonieren und noch ne "Bus-Umdrehaktion" mitten auf der Strasse. Dann gehts wieder in die uns genehme Richtung. Nach ca. 15 Minuten steht dann auf einmal der Mann, der zuvor ausgestiegen war an der Strasse .... streckt kurz seinen Kopf in den Bus und seine Frau samt den drei Plastiktüten steigt aus.
Wir hatten glaub tausend Fragezeichen vor der Stirn! Hatte der vorher seine Frau vergessen???? Wir wissen es nicht ....

Irgendwo auf dem Weg nach São Paulo

Irgendwo auf dem Weg nach São Paulo

© Ilona Fallaschek, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir auf unseren bisherigen Südamerikareisen immer nur tolles über Bolivien gehört hatten, haben wir beschlossen, uns dieses Land einmal anzusehen ... allerdings wollen wir hautpsächlich im Hochland bleiben.
Details:
Aufbruch: 01.10.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.11.2006
Reiseziele: Brasilien
Bolivien
Der Autor
 
Ilona Fallaschek berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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