Korsika - Ile de Beauté

Reisezeit: Mai 2008  |  von Iris H.

Rundfahrt um das Cap Corse

Am Mittwoch den 14. Mai weckt uns endlich die Morgensonne. Wir frühstücken gemütlich im Sonnenschein mit Blick auf das glasklare Wasser. Genau so haben wir uns das doch vorgestellt.

Kurz vor elf Uhr starten wir zur Cap Corse-Rundfahrt.
Wir fahren im Uhrzeigersinn - immer schön an der Bergseite. Das ist gut für meine schwachen Nerven.

Zuerst erreichen wir Nonza. Dort stehen aber drei große Busse, die gerade viele Besucher ausgespuckt haben. So werfen wir dem hübschen Cafe am Dorfplatz nur einen erinnerungsträchtigen Blick zu - waren wir doch schon einmal hier gesessen - es ist uns heute einfach zu viel los und da können wir die Weiterfahrt verschmerzen. Eventuell kommen wir noch einmal am Abend, wenn es ruhiger ist, hierher.

Weiter geht es nach Alba. Auch dieser schöne Strand ist, wie der "schwarze Strand von Nonza", asbestverseucht.

Weiter geht es auf der Küstenstraße, bis Wolfgang plötzlich unvermittelt auf die D 33 abbiegt. Dieses schmale Sträßchen scheint mir kaum breiter zu sein als unser S-Max-Schlachtschiff und ich hoffe sehr, dass wir nicht all zu viel Gegenverkehr haben.
Der Mittelstreifen ist frisch gemalt - vielleicht als kleines Trostpflaster dafür, dass den Reisenden an Engstellen nur ein bröckeliges, niedriges Steinmäuerchen vom Abrund trennt.

Durch die duftende Macchia fahren wir hoch oben am Berg, tief unter uns das türkisfarbene Meer. Die Macchia ist ein einziges Blütenmeer.

Cap Corse

Cap Corse

Genuesischer Wachturm am Strand von Alba

Genuesischer Wachturm am Strand von Alba

Auf der D33 hoch über der Küste

Auf der D33 hoch über der Küste

Die D33 - kaum breiter als unser Auto

Die D33 - kaum breiter als unser Auto

In Pino halten wir kurz an und fahren dann weiter auf der engen holperigen Straße nach Centuri Port.

Uns scheint, seit unserem letzten Besuch auf Korsika vor 13 Jahren hat sich nichts verändert. Wir passieren den Campingplatz kurz vor Centuri Port, auf dem wir einmal übernachtet haben und stellen das Auto auf dem Parkplatz vor dem Ort ab.

Centuri-Port ist ein kleines verschlafenes Fischerörtchen, zumindest jetzt, außerhalb der Hauptsaison, mit einer Handvoll Restaurants rund um das Hafenbecken und einem verfallenem Genuesenturm darüber.
Es ist einer der wenigen noch aktiven Fischereihäfen am Cap Corse.
Hier trinken wir einen Café noir und genießen es, in der Sonne zu sitzen. Es ist noch wenig los hier.

Fischerhafen Centuri Port

Fischerhafen Centuri Port

Wegkreuz einmal anders

Wegkreuz einmal anders

Steine in Herzform und in Form des Inselumrisses schmücken dieses Haus in Centuri Port

Steine in Herzform und in Form des Inselumrisses schmücken dieses Haus in Centuri Port

Anschließend fahren wir weiter, wieder über den Col de la Serra, passieren die Moulin Mattei, einen schönen Aussichtspunkt, und erreichen über Ersa die Ostküste.

Blick vom Col de la Serra auf Centuri Port

Blick vom Col de la Serra auf Centuri Port

Moulin Mattei

Moulin Mattei

Die Reisegeschwindigkeit mag bisher höchstens bei 30 - 40 km/h gelegen haben. Nach Macinaggio an der Ostküste wird die Straße breiter und ebener.

Die spektakulärere, eindrucksvollere Küste vom Cap Corse ist eindeutig die Westküste. Am Cap Corse gibt es an der Westküste fast keine, am Cap selbst nur wenig lohnende Campingplätze, die auch mit einem Wohnwagen besser über die Ostküste angefahren werden sollten.

Über Bastia und den Col de Teghime fahren wir zur Marine de Farinole zurück. Der Col selbst ist wieder, wie so oft, wolkenverhangen und von Kühen kontrolliert, aber die Ost- und Westküste liegen im Sonnenschein.

Kuhweide mit Aussicht am Col de Teghime

Kuhweide mit Aussicht am Col de Teghime

Heute hat Wolfgang Lust, aufwendiger zu kochen.
Er füllt dünne Kalbfleischscheiben mit schwarzen Oliven, Knofi, Lonzo und Brebis, brät sie in Olivenöl an und schmort die Röllchen dann in einer Tomaten/Creme-Fraiche Soße. Dazu gibt es Bandnudeln und Salat.

Nach dem Essen klimpern wir noch ein wenig, ich auf der Gitarre, Wolfgang auf dem Bass.
Einer der Waldshuter Camper gesellt sich zu uns und wir fachsimpeln ein wenig über Gitarren und Korsika. Den Waldshuter habe ich mittags schon auch Gitarre spielen sehen - er hat sogar einen Verstärker mit. Hinter uns, in einem Lager von Müchnern klingen auch jeden Abend Gitarrenklänge.

Überhaupt scheinen sich hier momentan Campingfreaks aus ganz Deutschland versammelt zu haben. Die faszinierendsten Campingfahrzeuge gibt es hier zu sehen: Einen Jeep mit Hubdach, Klappcaravans, ein selbst ausgebauter Mercedes Kasten-LKW und natürlich VW-Camper in allen möglichen Spielarten.
Das Münchner Lager hinter uns besteht aus zwei Eriba Pucks, die durch zwei Pavillons miteinander verbunden sind, gezogen werden sie von VW-Bussen. Und natürlich gibt es einige Biker mit kleinen Zelten zu sehen und auch Zeltcamper mit PKWs. Wohnwagen sind eher selten und wenn, dann stehen sie überwiegend im hinteren, oberen Platzteil.

Wir haben übrigens beschlossen, hier auf dem "A Stella" zu bleiben und von hier aus Ausflüge zu machen. So viele CPs gibt es auf Korsika, aber auf keinem kann man so nah am Wasser stehen wie auf dem "A Stella".

© Iris H., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Korsika im Mai - die Macchia steht in voller Blüte und alles ist grün. Weit und breit kein Waldbrand in Sicht. Manchmal öffnet aber der Himmel seine Schleusen. Dies ist unser vierter Besuch auf der Insel der Schönheit. Bisher kannten wir Korsika nur im Juli: Hitze, Trockenheit, Waldbrände. Das war dieses Mal nicht der Fall. Na, lest selbst...
Details:
Aufbruch: 11.05.2008
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 24.05.2008
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Iris H. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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