Korsika-Rundreise im September

Reisezeit: September / Oktober 2009  |  von H & M

Tag 5: Asco-Tal und Corte

22. September 2009

Eine Wecker benötigen wir momentan wohl eher nicht. Die letzte Nacht war nicht besonders toll, ein Wechsel aus beginnendem Regen, Wetterbesserung, aber da ist ja noch der Sturzbach in unmittelbarer Nähe, der einen dann auch wieder nicht einschlafen lässt. Na jedenfalls gegen 8 Uhr war dann die offizielle Nachtruhe für uns vorbei und ein "freundlicher" Mix aus Schauer und Sonnenschein empfing uns. Wir entschieden uns für die Low Cost Frühstücksvariante unter dem Dach der Autoheckklappe. Vielleicht vorweg noch ein Kommentar zu unserem Bericht bisher. Möglicherweise mutet es so an, dass wir nur im Auto unterwegs sind. Das ist auch nicht von der Hand zu weisen. Letztlich ist aber genau das auch ein entscheidender Teil dieser wilden Landschaft - tiefe Schluchten, spitze Felszacken und darin herrlich eingebettet Straßen, die das Autofahrer- und wahrscheinlich noch mehr das Motorradfahrerherz höher und bisweilen schneller schlagen lässt. Ziele waren daher heute auch nicht zwingend irgendwelche Orte, sondern zwei Bergstraßen, mit einigen wenigen Dörfern und Campingplätzen. Zunächst ging es ins Asco-Tal. Hier gibt es auf ca. 20km lediglich ein Dorf, nämlich Asco, und ganz am Ende der Straße auf ca. 1.500m Höhe Haut-Asco. Darunter kann man sich eigentlich keinen Ort vorstellen, sondern viel mehr einen Parkplatz mit Gastwirtschaft, ungefähr 5 Holzhäuschen und 2-3 anderen Steingebäuden, die allerdings nicht mehr genutzt werden. Hintergrund ist ein Felsrutsch vor einigen Jahren, der die Infrastruktur des damaligen kleinen Wintersportortes zerstörte. Tatsächlich gibt es hier Skipisten, was wir höchst interessant finden. In Höhen bis 2.700m ist das aber auch nicht so verwunderlich. Wie gesagt, die Dörfchen waren nicht mal unser Ziel, die eigentliche Sensation ist die Straße dort hin. Mir fehlen wieder einmal die Superlative, um das wiederzugeben, was wir gesehen haben, bei mittlerweile wieder hochsommerlichen Temperaturen. Letztendlich sollten hier die Bilder sprechen. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zu einer Genuesenbrücke, die sehr nett beschrieben war. Auch das bestätigte sich wieder einmal als absolut richtig und so durften wir nicht nur die wirklich schöne uralte Bücke, sondern auch gleich noch den herrlichen Fluss, der sich unter ihr hindurchschlängelte, bewundern. Und das in absoluter Einsamkeit. Überhaupt ist das Wasser an den Gebirgsbächen supersauber, ähnlich denen in den Alpen, aber auch irre kalt. Wir haben uns selbstverständlich in eine Art kleines Becken, zumindest bis zu den Knien gestellt. Das Schöne ist, nach 2min ließ der Schmerz nach, weil wir dann unsere Beine nicht mehr spürten.  Nach dieser herrlichen Erfrischung ging es weiter in das Nachbartal, das nicht weniger spektakulär ist. Die Scala die Santa Regina, eine mehr als spektakuläre Bergstraße, hat uns in ihren Bann gezogen. Wir sind aus dem Fotografieren und Filmen gar nicht mehr herausgekommen. Das Ziel, ein Staudamm, beeindruckte uns dagegen weniger, so dass wir beschlossen, einfach umzukehren. Ungefähr weitere 100 Fotos und Zwischenstopps später erreichten wir wieder Corte und unseren Campingplatz. Hier starteten wir noch eine kurze Erkundungstour durch Corte. Dreh- und Angelpunkt der mittelgroßen Stadt ist ein Platz unterhalb der schon weit sichtbaren Zitadelle. Hier gilt unter den zahlreichen Studenten der "einzigen" Universität Korsikas sehen und gesehen werden. Natürlich schoben sich auch einige Herden an Touristen durch die Stadt, allerdings in erträglichem Ausmaß. Der Ausblick von der Zitadelle bot einen tollen Rundumblick über die angrenzende Landschaft. Zurück schlenderten wir durch die urigen Gassen der weniger touristischen Altstadt und bereiteten, am Campingplatz angekommen, unser Abendessen zu, das heute aus einem frischen Salat, einem feurigen Texastopf und einem leckeren korsischen Wein besteht. Ich habe mir unterwegs noch eine weitere korsische Spezialität gekauft, eine herzhaft, deftige Wurst von halbwild lebenden Schweinen. Ich finde sie sehr lecker, Hendi kann damit nicht so viel anfangen - auch gut, bleibt mehr für mich .

Morgen sieht der Plan eine Cascadentour in der Nähe von Vizzavona vor. Wir freuen uns darauf, denn das Wetter soll laut Vorhersage besser und regenfrei werden.

Wir berichten weiter. Es ist nun gleich um 20:00 Uhr, wir essen und gehen dann sicher ins Zelt und schauen noch einen Film. Bis morgen...

Viele Grüße

H & M

Das Asco Tal ist eine DER Attraktionen Korsikas. ...Unglaublich schön.

Das Asco Tal ist eine DER Attraktionen Korsikas. ...Unglaublich schön.

In Wahrheit ist das Wasser sooo kalt, dass einem das Grinzen sofort einfriert

In Wahrheit ist das Wasser sooo kalt, dass einem das Grinzen sofort einfriert

Ohne Worte...

Ohne Worte...

Corte - markant ist die alles überragende Zitadelle

Corte - markant ist die alles überragende Zitadelle

Campingplatz "Restonica" - naturbelassen, aber irgendwie gemütlich

Campingplatz "Restonica" - naturbelassen, aber irgendwie gemütlich

© H & M, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Wochen Korsika. Eine Rundreise mit Auto und Zelt...
Details:
Aufbruch: 18.09.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 05.10.2009
Reiseziele: Frankreich
Italien
Der Autor
 
H & M berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.