Süd- u Zentralamerika bis Washington DC

Reisezeit: November 2009 - April 2010  |  von Arno und Margit Darnhofer

Chile: Villa Union bis San Pedro de Atacama

Reisebericht 14 - Villa Union - San Pedro de Atacama

Villa Union - Fiambala 2010_01_25 267 km
Fiambala - Pan de Azucar 2010_01_27 602 km
Pan de Azucar 2010_01_28 058 km
Pan de Azucar 2010_01_29 000 km
Pan de Azucar Umgebung 2010_01_30 098 km
Pan de Azucar - Antofagasta 2010_01_31 387 km
Antofagasta - San Pedro de Atacama 2010_02_01 334 km
San Pedro Umgebung (Ausflug) 2010_02_02 286 km

Woche gesamt: 2032 km
Tour gesamt: 21077 km

Die Nacht war nicht so lustig für mich, da mein Arm doch sehr schmerzt und ich keine Lage finde, in der ich halbwegs liegen und schlafen kann. Somit bin ich sehr froh, dass wir das Zimmer genommen haben, wo ich jederzeit aufstehen und eine Runde gehen kann, wenn liegen gar nicht mehr geht. Am Vormittag fahren wir erst in eine Telefonica - Telefonkabinen in denen man zu sehr günstigen Tarifen telefonieren kann - und rufen den Versicherungsagenten in Deutschland an - bei ihm haben wir die internationale Versicherung abgeschlossen. Arno bespricht mit ihm die Lage - wir sollten weiter Infos per Mail erhalten. Noch kurz ins Internetcafe und dann beschließen wir weiter zu den Thermen von Fiambala zu fahren, um dort ein paar Tage zur Erholung einzulegen. Die ersten 50 km sind asphaltiert, dann folgen ca. 30 km roter Schotter, und der Rest bis zu den Thermen ist wieder Asphalt.

Ohne Worte

Ohne Worte

Hier wachsen nur noch Kakteen

Hier wachsen nur noch Kakteen

Die Strecke dorthin ist unsagbar schön - riesige Kakteen stehen am Straßenrand, die Berge und die Straße sind tiefroter Sand bzw. Schotter, und die Sonne lacht vom Himmel - es ist sehr heiß, ich werde jedoch meine Jacke auf keinen Fall mehr ausziehen. Wir sind beide sehr froh, dass wir diese Strecke gestern Abend nicht mehr gefahren sind. Für mich ist die Fahrt doch relativ beschwerlich, daher legen wir einige Pausen mehr ein als sonst ein (anstatt 2 machen wir 3 *gg*). Der Aufstieg zur Therme Fiambala führt uns in die Berge - es geht sehr steil bergauf.

Alles rot in rot

Alles rot in rot

Wunderschön

Wunderschön

Die Anlage ist so "versteckt", dass sie erst nach der letzten Kurve zu sehen ist. Die 15 Becken sind terrassenförmig angelegt und haben unterschiedlichste Temperaturen - das oberste um die 45°, das unterste um die 20°. Neben den Becken gibt es auch die Möglichkeit zu Campen. Für uns ist dies jedoch aufgrund der Lage nicht möglich, und so bleiben wir auf dem untersten Parkplatz der Anlage stehen und schlagen unser Quartier neben einem holländischen Paar auf, welches mit einem Toyota Landkruiser unterwegs ist. Da wir in der Früh die Waschmaschine aktivierten ist Arno so nett und übernimmt heute das Schwemmen, da ich dies unmöglich bewerkstelligen kann. Anschließend genießt er eine Runde im Pool - für mich ist dies mit der offenen Hand leider nicht möglich. Endlich eine richtige Therme, mit warmem Wasser, und was ist, ich kann nicht hineingehen - wie das Leben so spielt *gggg*. Das Abendessen genießen wir im Thermenrestaurant gemeinsam mit Marike und Dirk.

Vor uns auf der Straße eine Windhose

Vor uns auf der Straße eine Windhose

Der Tankstellenverweigerer

Der Tankstellenverweigerer

Hier irgendwo drinnen verstecken sich die Thermen

Hier irgendwo drinnen verstecken sich die Thermen

Habt ihr es vielleicht eilig?? Wir nicht 
Ich bin ganz begeistert von diesen entzückenden Kerlen

Habt ihr es vielleicht eilig?? Wir nicht
Ich bin ganz begeistert von diesen entzückenden Kerlen

Unser Schlafplatz

Unser Schlafplatz

Dabei beschließen wir für Morgen die Weiterfahrt zum Meer, da ich die Therme sowieso nicht besuchen kann - also wofür bezahlen, was wir nicht in Anspruch nehmen können. Marike und Dirk schließen sich uns an und so wollen wir morgen den Paso San Francisco über 4700 m bezwingen

Die Landschaft ist immer wieder traumhaft

Die Landschaft ist immer wieder traumhaft

Manche haben uns gefragt warum Südamerika - darum!!!!

Manche haben uns gefragt warum Südamerika - darum!!!!

Die Nacht ist relativ unruhig, da wieder einmal ein Wetter niedergeht und die Wäsche und das Moped (zumindest der Sattel) ins Trockene gebracht werden muss, und ich Arno nicht wirklich helfen kann. Meine Hand ist inzwischen an der Innenseite ein einziger Bluterguss - vom kleinen Finger über das Handgelenk bis zum Oberarm ist alles blau bis dunkellila eingefärbt!!! Um 7.00 Uhr ist Tagwache - schnell Zelt abwischen, waschen, Frühstück und, just in dem Moment beginnt es wieder mal zu regnen. Es ist nur eine dunkle Wolke, aber die konnte natürlich keine 10 Minuten mehr warten bis wir alles unter Dach und Fach haben, nein, jetzt wird gepisst, damit alles wieder schön nass ist. Wir reagieren sofort, aber das Zelt und einige Sachen mehr werden doch wieder feucht - Scheibenkleister!!!!! Um 8.45 Uhr sind wir startbereit in Richtung Chile - der Pass ist die Grenze zu Chile - unsere momentane Ausgangshöhe liegt bei ca. 2000m. Erst einmal fahren wir 180 km auf einer sehr gut asphaltierten Straße.

......und darum!!!

......und darum!!!

Nach etwas 30 km legen wir den ersten Halt ein, da die Haut meine rechten Hand an der Jackeninnenseite kleben bleibt - also, wieder einbinden (ich habe schon in der Früh gewusst, dass dies nicht funktioniert, aber der Doktor im Haus wollte es so). Im Grunde ist die Idee, dass eine offene Wunde besser verkrustet ja richtig, aber nicht in einer Plastikjacke. Die Höhe nimmt stetig zu, und wie könnte es anders sein, es brauen sich dunkle Wolken am Himmel zusammen. Auf ca. 3500m fahren wir für 10 Minuten durch einen Schneesturm - ich habe das Gefühl zu erfrieren, obwohl ich warm angezogen bin. An der Grenzstation angekommen laufe ich erst mal ganz dringend auf die Toilette, wo ich ganz erstaunt bin über meine tiefen Atemzüge - ich habe die Höhe vergessen und bin aufgrund der Dringlichkeit zu schnell unterwegs. Der Zoll ist schnell erledigt, und nach dem Tanken - wir bekommen Super aus dem Fass - liegen noch 20 km bis zur Passhöhe vor uns. Die Straße ist nicht mehr all zu gut und die Wing gibt ob der Höhe sehr eigenartige Töne von sich - ich dachte immer wir hätten ein Motorrad und kein Schießgewehr *ggg*. Sie schlägt sich jedoch sehr tapfer und bringt uns ohne Probleme auf die Passhöhe von 4720m.

Tanken auf Argentinisch

Tanken auf Argentinisch

Uuuiiii ist mal wieder Kälte angesagt!

Uuuiiii ist mal wieder Kälte angesagt!

Wir haben ihn  bezwungen

Wir haben ihn bezwungen

Schnell ein paar Fotos, da es schon wieder leicht zu schneien beginnt. Ab diesem Punkt sind wir auf Chilenischem Gebiet und hier beginnt wieder mal Ripio - Piste, schlechte Piste mit vielen Schlaglöchern!!! Zum Glück keine tiefsandigen Stellen wie sie noch im Herbst 09 - als Arnos Eltern den Pass fuhren - waren. Die Holländer passieren soeben auch den Pass und bieten uns an hinter uns herzufahren, dass sie uns für den Fall des Falles zu Hilfe sein könnten - wir nehmen dieses großzügige Angebot sehr gerne an - also los geht's 280 km Piste - wir passieren auf diesem Weg eine blaugrün schimmernde Lagune!!!!

Hier der Beweis, wir sind wirlich oben

Hier der Beweis, wir sind wirlich oben

Eine Quelle die wohl viel Schwefel aus dem Berg schwemmt

Eine Quelle die wohl viel Schwefel aus dem Berg schwemmt

Lagune inmitten der weißen Anden

Lagune inmitten der weißen Anden

Ich kann es nicht gut genug beschreiben

Ich kann es nicht gut genug beschreiben

Nach etwa 130 km kommt die Chilenische Zollstation wo wir sehr streng auf etwaige Lebensmittel wie Eier, Wurst, Fleisch, Käse, Honig, Obst oder Gemüse durchsucht werden - man darf diese aufgrund der Einschleppgefahr der Fruchtfliege nicht Einführen. Bis auf 6 Eier welche wir sehr gut versteckt haben ist nichts dabei, da wir es uns immer so einrichten, wenn wir die Arg./Chil. - oder umgekehrt - Grenze passieren. Nach einer Stunde sind beide Fahrzeuge abgefertigt und wir besprechen die weitere Route. In dem Moment gesellt sich ein sehr netter Gendarm zu uns und befragt uns bezüglich der Weiterfahrt. Er erklärt uns, dass unsere geplante Strecke wegen Schnee an einer Stelle nicht passierbar sei - so ein Glück für uns, es ist nämlich bereits 16.30 Uhr und wir haben noch einige KM vor uns. Er zeigt uns eine andere Strecke in Richtung Küste, welche wir auch fahren. Die Straße ist in einem recht guten Zustand, da die Erde hier mit Salz gebunden wird, damit nicht so viele Schlaglöcher entstehen, und dem war auch so. Wir können diese Straße mit 80-90km/h passieren. Wir bleiben noch ca. 100km auf einer Höhe von etwa 4000m und, wie könnte es anders sein, wir kommen in ein tolles Unwetter - dieses mal NUR Regen, langsam werden wir genügsam *ggg*.

Von nun an gehts bergab

Von nun an gehts bergab

Doch dann geht es bergab, und wie - bei Sonnenschein passieren wir eine Serpentine um die andere - die Berge sind so faszinierend. Auf einer Strecke von ca. 3 km haben wir an die 1200m Höhe "abgebaut". Arno und ich sind immer wieder erstaunt, dass alles was wir schon gesehen haben noch überboten werden kann. Wir sind sehr glücklich dies alles gemeinsam erleben zu dürfen!!!

Da sind wir gefahren

Da sind wir gefahren

....und da auch!

....und da auch!

An der weiteren Strecke zur nächsten Ortschaft liegen einige Minen. Um 19.30 Uhr erreichen wir den ersten Ort seit der Grenze und füllen erst mal den Kühlschrank auf, da der Campingplatz welchen wir anfahren noch 80 km entfernt ist. Gegen 22.00 Uhr erreichen wir diesen und sind beide fix und fertig. Schnell wird aufgestellt, dann gönnen wir uns ein gemütliches Glas Wein zum Relaxen um anschließend in einen tiefen Schlaf bis morgen um 9.00 Uhr zu fallen.

.....und hier haben wir auch nicht gefehlt!

.....und hier haben wir auch nicht gefehlt!

Der Campingplatz ist traumhaft - er liegt direkt am Meer, sehr ruhig, einfach herrlich für 3 Tage zum Ausspannen. Ich schreibe die Berichte der letzten Tage nach - da meine Finger langsam wieder beweglich werden - und sortiere die Fotos. Arno versucht die Wing etwas vom Salz zu befreien und fährt anschließend in die nächste Stadt - ca. 30km - um Klebemittel zu kaufen, da der Kotflügel gebrochen ist und unbedingt repariert werden muss. Den Rest des Tages machen wir blau. Gegen 20.00 Uhr wird Glut am Grill vorbereitet - und was glaubt ihr gibt es zur Feier des Tages - richtig Pollo!!!!!! Nach einem feuerroten Sonnenuntergang essen wir herrliches Huhn mit genauso guten gegrillten Maiskolben als Beilage - ich hoffe jetzt bekommen alle Lust auf Grillhuhn!!!!! Bei ein paar guten Gläsern Rotwein lassen wir den Abend ausklingen und freuen uns auf Morgen - Arnos Geburtstag!!!!

Ein sehr schöner ruhger Campingplatz

Ein sehr schöner ruhger Campingplatz

Arno freut sich auch auf das Huhn

Arno freut sich auch auf das Huhn

Der Pan bei Sonnenuntergang - Pan heißt Brot, Azucar heißt Zucker

Der Pan bei Sonnenuntergang - Pan heißt Brot, Azucar heißt Zucker

Arno verbringt den halben Tag mit der Reparatur des Kotflügels. Anschließend fahren er und Dirk in den nächsten Ort um von den Fischern frischen Fisch für das Abendessen zu besorgen, und dann weiter in Stadt um einige Besorgungen und eine Autowäsche für Dirks Wagen zu erledigen. Ich bemühe mich, mich so wenig wie möglich zu bewegen, da dies meist mit Schmerzen verbunden ist. Am Abend gibt es gegrillten Heilbutt mit Gemüse und Salat, dazu Rotwein, damit wir auf Arnos Geburtstag anstoßen können. Beim Schlafengehen beschließen wir auch den Samstag noch hier zu verbringen, da es hier so wunderschön ist, und uns beiden gut tut.

Wunderschöner Strand und Meer - jedoch sehr sehr kalt

Wunderschöner Strand und Meer - jedoch sehr sehr kalt

Der Pan bei Tag

Der Pan bei Tag

Der Heilbutt wird von Dirk gegrillt

Der Heilbutt wird von Dirk gegrillt

Samstagmorgen fühle ich mich schon viel besser und so fahren wir am späten Vormittag in die Stadt um den Bericht abzusetzen und suchen im Internet nach eventuellen Fährverbindungen von Kolumbien nach Panama.
Rasch noch ein paar Einkäufe, tanken - fertig. Zurück am Camping hält Arno Siesta und ich lasse meine Seele mit Blick auf das Meer - es ist hier so traumhaft schön, weißer Strand, aber leider eiskaltes Wasser - baumeln! Wir verbringen einen ruhigen Tag und lassen den Abend ruhig ausklingen um für die morgige Weiterfahrt in Richtung Antofagasta - Norden - ausgeruht zu sein.

Heute ist Vollmond

Heute ist Vollmond

Sonntagmorgen packen wir gemütlich zusammen und machen uns gegen 10.00 Uhr auf den Weg. Die ersten 40 km fahren wir an der Küste entlang, dann geht es ab in die Berge, da die Küstenstraße nicht mehr weiter asphaltiert ist und wir keine Lust auf Piste haben. Auf den nächsten 10 Kilometern überwinden wir einen Höhenunterschied von 1200m!!!!! Die Umgebung auf der heutigen Route ist nur mehr kahl - kein Baum, kein Strauch, keine Blume nichts - nur Erde!!! Auf halber Strecke sehen wir eine Abzweigung in ein Observatorium. Da Arno schon einige Berichte über diese ESO Station zuhause im Fernsehen sah, beschließen wir es zu besuchen. Links abgebogen - eine große Tafel NO PASAR - nur Besucher am vorletzten und letzten Sonntag im Monat mit gültiger Eintrittskarte. Ich habe so meine Bedenken als Arno trotzdem weiterfährt mit der Aussage "mehr als unverrichteter Dinge zurückfahren kann nicht passieren". Ich bin davon nicht so begeistert auf einer Straße zu fahren, wo man eigentlich nicht darf - aber, das bin eben ich. Gut, dass Arno so entschieden hat - kein Problem, wir sind bei der Führung herzlich willkommen und bekommen sogar eine deutschsprachige Führung.

Ein Blick nach hinten

Ein Blick nach hinten

Ein Blick auf den Berg

Ein Blick auf den Berg

ESO -European Southern Observatory
130 km südlich von Antofagasta stehen auf dem 2600m hohen Cerro Paranal vier riesige glitzernde "UFO´s". Es sind die Kuppeln des Observatoriums der Europäischen Astronomie Organisation ESO. Der Name der Anlage "Very large Telescope" lässt die Herzen von High Tech Begeisterten ebenso höher schlagen wie die von Astronomen und Hobby-sternguckern. Das VLT kombiniert 4 Spiegel von je 8,2m Durchmesser sowie 3 kleinere und simuliert so die optische Auflösung eines 200m Teleskops - eine bisher unvorstellbare Beobachtung, Reichweite und Genauigkeit. Theoretisch kann man damit einen Mann auf dem Mond erkennen, doch die Astronomen sind viel mehr hinter fernen Galaxien und den Ursprüngen des Universums her.

Einer der 4 großen Spiegel - in der Nacht werden die Klappen geöffnet und los geht´s

Einer der 4 großen Spiegel - in der Nacht werden die Klappen geöffnet und los geht´s

Vor dem Observatorium

Vor dem Observatorium

Der Rundgang dauert 2 ½ Stunden und ist sehr interessant für uns. Hier in 2600m Höhe gibt es 350 sternenklare Nächte. Aufgrund des Humboldt Stromes - Kaltluft, welcher von der Antarktis kommt - bleibt der Nebel in Küstenhöhe - durch den Zusammenstoss von kalter und warmer Luft - und so ist auf der Höhe fast immer klare Sicht. Dies ist auch ein Grund warum man diese Gegend ausgesucht hat. Auf diesem Areal wurden einige Szenen des letzten James Bond Films gedreht. Zum Schluss besichtigen wir noch das Personalhaus. Ein freundlicher Bau mit Hotelbetrieb, Pool in der Mitte und 108 Einzelzimmern - in diesen privaten Bereich der Forscher und Techniker sind wir natürlich nicht gegangen.

Um 16.30 Uhr geht es weiter in Richtung Antofagasta - eine sehr windige Fahrt - Mr. Humboldt schlägt wieder zu. Ich befürchte Arno ist mal falsch abgebogen und wir sind wieder in Richtung Patagonien unterwegs *ggg*. Er ist auch dafür verantwortlich, dass es hier an der Küste am Abend relativ kühl wird, und dass das Meer so bitterkalt ist - max. 17°-18°. Auf einem total überfüllten Campingplatz bekommen wir noch einen Platz. Nach dem Abendessen fahren wir eine Runde in die Stadt, da es morgen früh wieder weiter geht.

Mein Schatz ist sooooo stark!!

Mein Schatz ist sooooo stark!!

Die Nacht ist wieder erwarten relativ ruhig und wir schlafen gut. Gegen 8.00 Uhr ist tagwache und das tägliche Ritual beginnt - duschen, frühstücken, zusammenpacken, abfahren - dauert im Normalfall an die 1 ½ Std. Die Gegend ist sehr trocken und braun. Auf der Strecke nach Calama fahren wir an vielen verlassenen Ortschaften vorbei. Die meisten wurden kurz nach der Jahrhundertwende verlassen - dies ist an den Hinweistafeln zu lesen. Die Orte entstanden in der Nähe von Minen für die Arbeiter und ihre Familien.

Eine dieser verlassenen Ortschaften

Eine dieser verlassenen Ortschaften

Für Onkel Gustav

Für Onkel Gustav

Sobald sie nicht mehr genug Ertrag brachten wurden sie geschlossen, und den Menschen somit die Lebensgrundlage genommen. In der Gegend in der wir uns im Moment befinden gibt es sehr viele Minen. Riesige LKW fahren auf den Strecken, bzw. wird auch sehr viel Material mit der Bahn transportiert. In Calama füllen wir wieder mal den Kühlschrank um dann weiter Richtung Osten in die Wüste nach San Pedro de Atacama zu fahren. Auf der heutigen Strecke - ausgehend von Meeresniveau - überwinden wir einen Höhenunterschied von 3500m!!! Wir passieren keine hohen Pässe, doch die Straße steigt stetig km für km an. Auf einer Höhe von 3500m haben wir etwa 30°. San Pedro liegt auf 2200m - es hat ca. 40° als wir gegen 15.30 Uhr da sind.

Auf der Strecke nach San Pedro

Auf der Strecke nach San Pedro

Es ist hier so trocken, dass das Wasser mit LKW´s kommt

Es ist hier so trocken, dass das Wasser mit LKW´s kommt

Auf dem Campingplatz angekommen wechselt Arno einen Reifen vom Hänger mit dem Reservereifen - damit alle 3 gleich abgefahren werden - und ist sehr verärgert über die Reifenqualität, da sich schon das halbe Reifenprofil auf den letzten 3500 km abgefahren hat. Anschließend bummeln wir eine Runde in den Ort und schauen kurz ins Internet. Der Argentinische Goldwing Fahrer welchen wir um Unterstützung bezüglich unseres Unfalls mit der Versicherung angeschrieben haben hat sich gemeldet. Wir müssen zur Schadensbegutachtung unbedingt nach Argentinien zurück, was eigentlich nicht mehr auf unserem Plan ist. Somit beschließen wir den Hänger am Campingplatz stehen zu lassen und für 2-3 Tage nach Salta zu fahren, um diese Formalitäten zu erledigen. San Pedro ist sehr klein, aber sehr touristisch. Es sind sehr viele Rucksacktouristen unterwegs, welche diesen Ort als Ausgangspunkt für verschiedene Touren auswählen. Im Ort ist es im Moment sehr musikalisch, da vom 1.-3. Februar ein Musikerfestival - Blasmusik - stattfindet. Bei einem gemütlichen Abendessen besprechen wir den morgigen Ausflug - er soll uns zu einem Salzsee führen.

Ohne Worte

Ohne Worte

Jetzt ist der neue Tisch schon wieder kaputt  Diese Gummiseile sind auch nichts wert!

Jetzt ist der neue Tisch schon wieder kaputt Diese Gummiseile sind auch nichts wert!

Auf der Strecke nach San Pedro

Auf der Strecke nach San Pedro

Wauw, was für eine Nacht - bis 4.00 Uhr früh ist Party angesagt - wir sind sehr erfreut!!! Dafür ist es beim Frühstück totenstill auf dem Platz, da alle endlich schlafen. Wir fahren gegen 10.30 Uhr in das Reserva National Los Flamencos zur Laguna de Chaxa - Soncor Sector genannt - im Osten des Atacana Salz Sees. Der See ist 64 km von San Pedro entfernt und hat eine Größe von 5016 ha. Der gesamte Atacama Salt Lake liegt auf einer Seehöhe von 2300m und umfasst eine Größe von 320 000 ha. Die ganze Umgebung hier besteht aus braunem und weißem Salzgestein. In den kleinen Lagunen leben Krebse, welche sich von den Algen dieses salzhaltigen Wassers ernähren. Sie wiederum bilden die Lebensgrundlage der Flamingos welche an den Wasserstellen leben. Diese Tiere faszinieren uns - wir stehen ganz nahe neben ihnen und sehen zu, wie sie mit ihren Schnäbeln das Wasser filtern um die Krebse zu fressen. Das Gefieder der Flamingos ist wunderschön gezeichnet. Der hinterste Streifen ist schwarz, dann ein pinkfarbiger, und dann das weiße Gefieder. Wir gehen eine große Runde am See um dann weiter in die Berge des Reserva Los Flamencos auf eine Seehöhe von 4200m zu fahren. Dort eröffnet sich uns ein wunderschöner Ausblick auf eine tiefblaue Lagune, in der auch Flamingos leben. Umrundet wird diese Lagune von den Anden, in denen auch Guanacos leben. In dieser Höhe hat es etwa 25° und es weht relativ starken Wind. Kurz bevor wir wieder nach San Pedro kommen liegen direkt neben der Straße einige Lamas. Wir halten für Fotos - die Tiere sind so beeindruckt von uns, dass sie ganz relaxt liegen bleiben. Da wir morgen sehr früh in Richtung Argentinien aufbrechen müssen - bis Salta sind es 600 km - fragt Arno an der Zollstation - sie ist direkt in San Pedro - ob er event. schon heute die Papiere erledigen kann - keine Chance, morgen Früh ab 8.00 Uhr. Dies bedeutet für uns pünktlich um 7.45 Uhr anstellen. Nach einem Abendspaziergang in den Ort hoffen wir auf eine ruhigere Nacht als der letzten.

Salzlagune mit Flamingos - dass man  auf diesen Spreisslern überhaupt stehen kann - die sind dünner als Bleistifte

Salzlagune mit Flamingos - dass man auf diesen Spreisslern überhaupt stehen kann - die sind dünner als Bleistifte

Rund um mich nur Salz - braun, weiß, dunkel, hell

Rund um mich nur Salz - braun, weiß, dunkel, hell

Ich möchte mich auf diesem Weg für all die lieben Wünsche und Grüße zu meinem Geburtstag bedanken Arno

Auf in die Lagune - mucho helado - sehr kalt

Auf in die Lagune - mucho helado - sehr kalt

Ich bin ja so hungrig

Ich bin ja so hungrig

Schaut euch die Farben an

Schaut euch die Farben an

Auf ca. 4200 m

Auf ca. 4200 m

Die blaue Lagune

Die blaue Lagune

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reiseroute führt uns von Argentinien, einen ganz kleinen Teil von Brasilien nach Uruguay, wieder zurück nach Argentinien um dann vom Ende der Welt (Ushuaia) über die Anden Chile, Peru, Ecuador, Columbien, Panama, Nicaragua, Honduras, Guatemala, Mexiko bis Washington DC
Details:
Aufbruch: 03.11.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 23.04.2010
Reiseziele: Argentinien
Brasilien
Uruguay
Chile
Peru
Ecuador
Kolumbien
Panama
Mexiko
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Arno und Margit Darnhofer berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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