Big in Japan - 3 Wochen Nippon

Reisezeit: Oktober 2009  |  von Corinna N.

Tag 15 - Hiroshima

Gestern waren wir also auf dem heiligen Berg Koyasan. Die Anreise dorthin hat sich schon allein wegen der Zugfahrt gelohnt: erst schlängelt sich ein kleiner Bummelzug 1 ½ Stunden lang den Berg hoch und man hat immer wieder einen fantastischen Ausblick. Dann fährt man mit einer Seilbahn auf den Berg hoch und dann nochmal 10 Minuten mit einem Bus auf einer engen kurvigen Straße. Unsere Unterkunft war einer der dortigen Tempel. Die sind schon recht gut auf Touristen eingestellt und sprachen auch sehr gut Englisch. Kaum angekommen, sind wir gleich erstmal in den Onsen und danach noch ein bisschen spazieren gegangen. Auf dem Berg befinden sich sehr viele schöne Tempel. Natürlich haben wir auch mal wieder einen besucht . Noch schnell was gegessen und dann gleich nochmal baden - weils es doch so schön ist.

Die Bäume hatten hier oben auch schon ne tolle Herbstfärbung - mit Tempel im Hintergrund.

Die Bäume hatten hier oben auch schon ne tolle Herbstfärbung - mit Tempel im Hintergrund.

Der Steingarten in unserem "Tempelhotel"

Der Steingarten in unserem "Tempelhotel"

Heute morgen wollten wir eigentlich noch ein wenig durch das Dorf bummeln aber uns hat der erste richtig starke Regen auf unsere Reise überrascht.
...Also nix wie ab ins Tal.

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung - zum Glück waren wir für alles gerüstet.

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung - zum Glück waren wir für alles gerüstet.

Wir haben entschieden, die 2 Nächte welche wir noch nicht verplant haben in Hiroshima zu verbringen. Haben uns doch schon in Tokio zwei schwedische Touristen von der Stadt vorgeschwärmt. Ging auch wieder mal ganz easy - nach 3 Stunden Zugfahrt standen wir schon am Bahnhof von Hiroshima. An der Touristeninfo haben wir ein Hotel gebucht. Es ist so schön mal wieder ein Zimmer mit richtigem Bett (die letzten 10 Nächte haben wir auf Futonmatten verbracht) und ein eigenes Bad zu haben. Man lernt diese Dinge dann echt wieder zu schätzen.
Nachdem wir also schon um 15:00 Uhr im Hotel waren, haben wir uns gleich noch den Peace Memorial Park angesehen. Es ist schon bedrückend und stimmt einen sehr nachdenklich wenn man sieht, welches Grauen hier stattgefunden hat. Im Park stehen viele Monumente zum Gedenken an die Opfer u.a. das Kinderdenkmal an dem tausende Papierkraniche von Kindern aus aller Welt hängen und die Flamme des Friedens, die solange brennen soll wie es noch Atomwaffen auf der Welt gibt. Die Ruinen des Hauses über dem die Atombombe am 06. August 1945 explodiert ist wurden stehen gelassen und sollen als A-Bomb-Dome ein Mahnmal sein. Die Ereignisse, die Vorgeschichte und die Auswirkungen vom August 1945 sind auch sehr gut im Peace Memorial Museum dargestellt. Auch hier sind wir mit einem Kloß im Hals wieder rausgegangen.
Nichtsdestotrotz spürt man hier die Lebensfreude der Menschen und den Willen die Tragödie sowohl als Teil der Geschichte anzusehen als auch als Wegweiser zu zukünftigen Frieden. Das Wort Peace findet man dort immer wieder.

Im Vordergrund das Kenotaph mit den Namen aller Opfer, dann die Flamme des Friedens und ganz hinten der A-Bomb-Dome.

Im Vordergrund das Kenotaph mit den Namen aller Opfer, dann die Flamme des Friedens und ganz hinten der A-Bomb-Dome.

Das Kinderdenkmal. Die Papierkraniche sind in den Glaskästen zu sehen.

Das Kinderdenkmal. Die Papierkraniche sind in den Glaskästen zu sehen.

Am Abend hatte wir dann noch ein sehr lustiges Erlebnis: Auf der Suche nach einem Restaurant haben wir festgestellt, dass wir hier eher nicht im Touristenviertel wohnen. Die Aushänge waren alle nur in Japanisch. Aber wir fürchten uns ja vor nichts. Also rein in die gute Stube, es wird doch bestimmt ne Karte in englisch oder zu mindestens mit Bildern geben. Die gab es dann aber doch nicht und die Wirtin hat uns mit Händen und Füßen erklärt, dass sie keine englische Karte hat. Aber das schreckt uns doch nicht ab. Plätzchen gesucht und dann ran an die Theke und gucken was es gibt. Ebenfalls mit Händen und Füßen und mit den insgesamt 10 englischen Wörtern, die die restlichen 4 japanischen Gäste gesprochen haben, hatten wir dann tatsächlich etwas zu essen bestellt. Was das war? Naja wir nennen es mal japanische Tapas. Lauter kleine Schüsselchen mit verschiedenen Leckereien. War echt super und die Wirtin und ihre Gäste reden jetzt glaube ich immer noch über uns.

Keine Ahnung was es ist aber es ist lecker.

Keine Ahnung was es ist aber es ist lecker.

Und hier noch die Lösung des Rätsels vom letzten Mal:

Das ist die Fahrpreisanzeige in den Bussen. Beim Einsteigen zieht man eine Nummer und zahlt dann beim Aussteigen den Preis der bei dieser Nummer angezeigt wird. Ganz schön raffiniert.

Das ist die Fahrpreisanzeige in den Bussen. Beim Einsteigen zieht man eine Nummer und zahlt dann beim Aussteigen den Preis der bei dieser Nummer angezeigt wird. Ganz schön raffiniert.

© Corinna N., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Traum wird wahr - Seit Januar ist der Flug gebucht, seit Mai wird die Reise geplant und jetzt geht es endlich bald los. Auf uns warten 3 Wochen im Land der aufgehende Sonne. Los geht es in Tokyo. Dann über Takayama, Kanazawa, Kyoto und Mt. Fuji wieder zurück nach Tokyo. Und das alles mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Details:
Aufbruch: 11.10.2009
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 31.10.2009
Reiseziele: Japan
Der Autor
 
Corinna N. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.