Vietnam entdecken

Reisezeit: März 2010  |  von Marco Ludwig

Ninh Binh

Heut schreibt die Gabi, die Dritte von unserer kleinen Reisegruppe. Da es schon recht dunkel war, sahen wir nicht sehr viel von unserem naechsten Reisestopp Ninh Binh.
Angekommen im Hotel(wurden wie durch Geisterhand vom Sohn des Hotelchefs abgeholt), konnten wir erstmal unseren lehren Magen mit einem wirklich sehr guten Essen fuellen.
Die Nacht war wiedermal recht kurz. Wir hatten fuer die zwei Tage unsere Reisegruppe aufgestockt, und auf 8.00 Uhr eine Trekkingtour mit Philippe
und Alex ausgemacht.
Unser Auto mit Guide war recht nobel, Fahrer im weissen Hemd, Auto ein blitzeblankgeputzter schwarzer Riessenford(die Maenner haetten hier sicher noch die Automarke erwaehnt).
Wir hatten eine wunderschoene Fahrt durch wiedermal herrliche Landschaft und wurden dann im Cuc Phuong NP abgesetzt, wo wir als Erstes eine Fuehrung durch das dortige Affenreservat bekamen.In den Gehegen dort wird einigen der in Vietnam vorkommenden Arten Zuchthilfe gegeben, um sie dann in Ihren natuerlichen Lebensraum wieder einzugliedern.
Dieses Projekt wird uebrigens auch von einigen Deutschen Unternehmen unterstuetzt.
Dann fuhren wir noch eine ganze Weile durch den Park und nachdem wir eine schoene Hoehle besichtigt hatten(zum Glueck hatte Marco daran gedacht, Taschenlampen mitzunehmen)wurden wir zum 7 km langen Marsch, der uns bergauf-bergab fuehrte abgesetzt.
Das war eine sehr schoene Wanderung mitten durch den Regenwald vorbei an riessigen, teilweise ueber tausend Jahre alten Baeumen.
Am Ende kamen wir noch an einer mit Schmetterlingen uebersehten Wiese(heisst sicher anders da im Regenwaldgebiet) vorbei.

Ueberall flatterte es von diesen bunten wunderschoenen Insekten.
Angekommen an unserem Ausgangsort ueberredeten wir unseren Fahrer noch zu einem Abstecher in das Dorf Hoa lu.
Dorthin pilgerten an diesem Tag(vielleicht ist das ja dort auch taeglich)eine Menge Vietnamesen in die dortige Pagode und liessen ihre Opfergaben an den verschiedenen Altaren Obst, Gemuese, Geldscheine, Eier und sogar rohes Fleisch wurde abgelegt und es roch ueberall nach Raeucherstaebchen.
Als Abschluss unseres gelungenen Tages hatten wir in unserem Hotel noch ein besonderes Abendessen bestellt !
Naja, ich fuehr meinen Teil musste schon den ganzen Tag an das arme Tier denken, dass da bei uns auf dem Teller, bzw. in der Schale landen sollte und hab mich sehr schwer getan, wenigstens einmal zu kosten.
Juhu-ich habs geschafft und kann jetzt mitreden.
Wir sind aber einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass es zwar nicht schlecht geschmeckt hat(aehnlich wie Schwein vielleicht)und auch sicher sehr gut zubereitet war(verschiedene Variationen), dass wir das aber mit Sicherheit nicht mehr essen werden(war auch verhaeltnissmaessig teuer).

Der naechste und letzte Tag in dieser Stadt fing mit einiger Verspaetung an, da unsere Dresdner Jungs den Weckruf verschliefen.
Da wir ja aber Urlaub haben, eh eine Radtour geplant hatten, und somit nicht an irgendwelche Abfahrtzeiten gebunden waren- kein Problem.
Gesagt getan und ab auf die Raeder(vergleichbar mit dem ausrangierten Fahrrad der Oma)fuhren wir Richtung Berge.
Die Landschaft-einmalig schoen-ist vergleichbar mit....naja, vielleicht aehnlich zerkluefteter Beulen, die wahllos und voellig unregelmaessig aus einer Ebene herausgeschossen sind- eigentlich aber unbeschreiblich und wundervoll.
Dazwischen ueberall emsige Vietnamesen, die Ihre Reisfelder pflegen, alle sehr sehr freunlich und immer gruessend.
Als wir mit unseren Raedern in einer Sackgasse landeten, wo nur ein einsames Bauernhaus stand, wurden wir von der Tochter des Hauses gleich freudestrahlend zum Tee eingeladen.
Das mit der Verstaendigung hat zwar nicht so gut funktioniert, aber wir haben uns mittels einiger Woerter aus dem Reisefuehrer recht lustig unterhalten.
Als wir dann noch die vietnamesischen Woerter fuer die dort anwesenden Haustiere mittels Geraeuschnachahmung gelernt hatten setzten wir unsere Erkundungstour fort.
Wir mussten dann noch einen Notstopp einlegen, weil sich Marco einen Platten fuhr.
Der Chef der im Dorf ansaessigen Werkstatt(Hinterhof-Werkzeugtasche-Montage aufn Fussboden zwischen Kindern und Huenern)hat den Schlauch geflickt und es ging zurueck Richtung Stadt.
Unser Weg fuehrte uns teilweise dann noch die Hauptstrasse entlang, auch sicher ein einmaliges Erlebniss.
Jetzt kann ich einige der Vietnamesen verstehen, die nur mit Mundschutz unterwegs sind- ein wahnsinniger Staub.
Heut Abend dann gehts mit dem Nachtzug weiter Richtund Hue.
Ich bin schon sehr gespannt, was uns dort erwartet. Mit Sicherheit aber werden die Temperaturen steigen.

© Marco Ludwig, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Flucht vor Schnee und Kälte
Details:
Aufbruch: 05.03.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.03.2010
Reiseziele: Vietnam
Der Autor
 
Marco Ludwig berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.