Mexico

Reisezeit: Juli 2011  |  von Sébastien Vogt

Oaxaca

Sonntag, 17.07.11 - Schnaeppchen gemacht...

Frueh morgens kamen wir am Busterminal in Oaxaca an und schnappten uns ein Taxi zu unserem auserwaehlten Hostel (Ponchon). Zum Glueck gab es noch Platz fuer uns beide in einem 6er-Dorm. Da wir noch einige Zeit auf unsere Betten warten mussten, verbrachten wir die Zeit mit Lesen und Schlafen im Innenhof. Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Dort gab es mal wieder etliche Kirchen und die dazugehoerigen Feste und Umzuege. (Doch selbst nach den ganzen Spektakeln werden wir uns trotzdem nicht taufen lassen...)

Eine schoene Abwechslung war ein groesses Orchester mit klassischen Musikstuecken wie z.B. Strausswalzer oder Radetzkymarsch. Ebenso abwechslungsreich war der Besuch bei Burger Kind (das musste jetzt einfach mal sein...).

mmmmmhh

mmmmmhh

Befluegelt von guter Musik schwingten wir uns in ein Schuhgeschaeft um uns neue Wanderschuhe zuzulegen. Diese waren preislich ein echtes Schnaeppchen, sehen aber hoffentlich nicht nur gut aus sondern halten auch ihr wasserdichtes Versprechen. Wie in letzter Zeit ueblich, wurde abends fleissig bei einem kuehlen Bierchen um die Ehre gewuerfelt (Ines leidet leider immer noch am flotten Otto und verzichtet loeblicher Weise auf das Teufelsgebraeu).

Montag, 18.07.11 - Ausser Spesen nix gewesen

Der heutige Tag ist ganz allein Ines gewidmet. Also Ines, leg los:

"Hey heute ist wieder einer der verdammten Tage
den ich kaum ertrage und mich ständig selber frage
warum mich denn dieser Durchfall plagt, den ich nicht
kannte oder nur vom hörensagen denn bisher
rannte Ich nicht so oft aufs Klo und war der könig
doch alles an Klopapier ist mir jetzt zu wenig
alles was ich essen konnte von dem ich nie genug kriegte
lass ich lieber sein denn ich fühl mich allein..."

Eigentlich hatten wir heute vor, ein Waisenhaus zu besuchen und einen Tag mit den Kindern zu verbringen. Dies mussten wir leider ausfallen lassen, da Ines viel Zeit auf dem Klo verbrachte. Waehrend sie im Hostel blieb, machte ich mich mit einer Schweizerin auf den Weg zu einem Oekotourismusbuero um deren Angebote zu checken. Abends sind wir beide dann doch noch mal los und haben ganz optimistisch fuer uns drei eine Wanderung in den Bergen gebucht.
Das Abendessen gestaltete sich dem Tag entsprechend. Waehrend es fur mich leckere Spagetti mit viel Knoblauch und Oel gab, musste sich Ines mit einer duennen Suppe begnuegen, aus der sie sogar die Nudeln abgesiebt hat

man beachte die Bierflasche..1,2 Liter

man beachte die Bierflasche..1,2 Liter

Dienstag, 19.07.11 - Das Wandern ist der Lehrers Lust...

Hilfe, schon wieder frueh aufstehen! Man koennte meinen, die Schulezeit hat wieder angefangen. Aber gluecklicherweise war dies nicht der Fall (wir freuen uns natuerlich dennoch auf die Schule). Das ganze Zimmer, bis auf einen Australier, war ab sechs Uhr auf den Beinen. So sassen um halb sieben 1 1/2 Deutsche, 0,5 Franzosen, 1 Schweizerin und 2 Mexikaner (inklusive dem Taxifahrer) im Taxi unterwegs zum 2. Klasse-Busbahnhof. Dort besorgten wir uns Busfahrkarten und fuhren 2,5 Stunden von Oaxaca nach Llana Grande (ein Dorf in den Bergen der Sierra Norte).

Unser Guide empfang uns und wir erledigten im Buero die letzten Formalitaeten. Los gehts! Voller Elan und Tatendrang stuerzten wir uns in die nebelverhangenen Waelder.

In den naechsten fuenf Stunden wurde unsere nicht vorhandene Kondition auf die Probe gestellt. Insbesondere Ines hatte mit der Wanderung ihre Probleme, da sie noch recht schwach auf den Beinen war.

Es ging bergauf und bergab bis wir letztendlich in der Hoehe von 3300 m eine wundervolle.... aeh eigentlich muesste hier jetzt Aussicht stehen, aber wir muessen leider Nebelwand schreiben. Trotzdem haben wir uns ueber den tapferen Aufstieg gefreut und sind gluecklich weiter gewandert.

3300 meter hoch

3300 meter hoch

An einer Stelle wuchsen wir sogar ueber uns hinaus und erklommen einen echt steilen Felsen. Die Schweizerin nannte es einen "Spaziergang", aber fuer uns stellte es echt eine Herausforderung dar. In Deutschland haette man diesen Brocken bestimmt nicht besteigen duerfen, da jegliche Sicherheitsmassnahmen nicht vorhanden waren. Stolz auf unsere "Bergbesteigung" traten wir den Rueckweg an.

Gluecklich und erschoepft kamen wir irgendwann wieder am Ausgangspunkt an. Loeblicherweise haben uns unsere tollen neuen Wanderschuhe nicht im Stich gelassen! Ein Mittagessen war in der Tour inklusive, welches wir in einem Mini-Restaurant einnahmen. Sebi kaempfte mit seinem Stueck Fleisch, dass eigentlich nur aus Knochen und Knorpel bestand; Ines war gluecklich ueber ihre gefuellte Paprika (Scheiss drauf, jetzt wird gegessen, bleibt ja vermutlich eh nicht drin...).

Da wir nicht auf den 19 Uhr-Bus warten wollten, hielten wir einen Pick-Up an und durften auf der Ladeflaeche mit in die Stadt fahren. Die Fahrt gestaltete sich recht holprig, da die Strasse mit Schlagloechern uebersaet war. In der Stadt angekommen, verabschiedeten wir uns von Christine und liefen zurueck zum Hostel, wo wir auch recht schnell in unseren Betten verschwunden waren.

Mittwoch, 20.07.11 - Cocinamos!

Heute wurde es kulinarisch. Unser Hostel bietet einen mexikanischen Kochkurs an, an dem wir natuerlich teilgenommen haben. Um das Alles richtig zu lernen, gingen wir zunaechst mit unserer Koechin auf den nahegelegenen Markt die Zutaten einkaufen. Anschliessend wurde geschnippselt, gehackt, gebraten, geruehrt und gemixt..
Das Resultat konnte sich sehen und schmecken lassen. Um fuenf mussten wir am Busbahnhof sein und hielten uns solange noch im Hostel auf. Es ging mit dem Bus wieder zurueck nach Palenque. Beeindruckt waren wir von den Sicherheitsmassnahmen, die von der Busgesellschaft durchgefuehrt wurden. Eine Dame scannte Personen und Taschen in windeseile und tastete "professionell" die Rucksaecke nach gefaherlichen Gegenstaenden ab. Eigentlich war die ganze Aktion ziemlich laecherlich, da ihr Geraet staendig piepste und sie mit nur einer Handbewegung grob den Rucksack anfasste. Nun lagen wieder 14 Stunden kotzende und schnarchende Menschen vor uns...Hurra!

unsere Ausbilderin..

unsere Ausbilderin..

na, sieht doch sehr gut aus!

na, sieht doch sehr gut aus!

© Sébastien Vogt, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr fliege ich mal nicht gen Osten sondern schlage die entgegengesetzte Himmelsrichtung ein. Mit dem Rucksack gehts dann wieder auf eigene Faust los...
Details:
Aufbruch: 05.07.2011
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 30.07.2011
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Der Autor
 
Sébastien Vogt berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.