Südfrankreich - Alpes de Haute Provence

Reisezeit: August 2010  |  von Ralf Beelitz

Durch die Gorges de la Nesque nach Avignon

Alles geht einmal zu Ende. Mein Ziel heute wieder Avignon. Noch einmal genieße ich Kurven und Landschaft pur. Nebenstrassen führen mich durch eine fast menschenleere Gegend aus sanftgrünen Hügeln, alpiner Berglandschaft und rustikalen Natursteindörfchen - eine charmante Fahrt durch südfranzösische Lebensart und Kultur. Ich fahre über Sisteron durch das "Vallee du Jarbon", erklimme so ganz nebenbei den Col de la Pigière (968m) und den Col de Macuègne (1.068m) und erreiche Montbrun-les-Bains. Die eng aneinander an einer Felswand errichteten Häuser erinnern an eine Orgel, deren Pfeifen sich gen Himmel recken. Noch ein Foto von dem schönen alten Thermalbad, dann durchfahre ich auch schon Sault. Der Ort liegt auf einem Felsvorsprung im Herzen des Plateau de Vaucluse, mitten im Land des Lavendels. Es ist die Zeit der "Fete de Lavende". Leider sind schon alle Felder abgeerntet; sie verströmen aber immer noch ihren herben, intensiven Lavendelduft. Da es noch recht früh am Morgen ist, gehe ich nochmals auf Tour, schwinge durch die "Gorges de la Nesque" hinunter in die Rhone-Ebene. Die Nesque, im Sommer nur ein kleines Bächlein, hat sich im Lauf der Zeit ein bis zu 300 m tiefes Tal gegraben. Die Schlucht liegt nicht weit südöstlich des Mont Ventoux (1.909m) und gilt neben diesem als landschaftlicher Höhepunkt der Region. Schöne, weiche Kurven ziehen sich entlang der Schlucht, der Asphalt ist griffig, die Landschaft hat einen herben Charme und immer wieder gibt es reizvolle Blicke auf den Mont Ventoux. Spektakulär sind auch die kurzen Naturtunnel, die glücklicherweise nicht allzu gefährlich sind. Wer mit dem Motorroller durch die Provence fährt und diese Straße nicht mitnimmt, hat etwas verpasst.

Am frühen Nachmittag erreiche ich Avignon. Zeit genug, mir noch die "Stadt der Päpste" an der Rhône anzusehen. Die Altstadt mit ihren prächtigen, mittelalterlichen Häusern wird von dem wuchtigen, wehrhaften Papstpalast dominiert und ist von einer intakten, imposanten Befestigungsmauer umgeben. Sie zählt ebenso wie die berühmte steinerne Brücke Pont St. Bénézet zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Noch ein letztes Baguette gegessen, ein wehmütiger Blick zurück, dann geht es Verladeterminal des Autoreisezugs. Die Heimat ruft - ganz, ganz leise.....

Weitere Bilder meiner Tour gibt es unter http://motorroller-info.magix.net/album

Avignon - Pont St. Bénézet

Avignon - Pont St. Bénézet

© Ralf Beelitz, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Um 17.00 Uhr starte ich mit dem Autoreisezug von Hildesheim in Richtung in Avignon. Wie schon bei früheren Touren geht es wieder einmal mit Verspätung los. Über eine Stunde stehen wir auf dem kleinen Rangierbahnhof, ohne dass sich etwas bewegt. Na, dass kann ja nur besser werden.
Details:
Aufbruch: 20.08.2010
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 29.08.2010
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ralf Beelitz berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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