Peking - Berlin: eine Reise mit der transsibirischen Eisenbahn!

Reisezeit: September / Oktober 2005  |  von Chris Lamy

Die ersten 30 Stunden Zug!

12.-13.09: Zugfahrt von Peking nach Ulaan Baatar

Puenktlich um 07h40 war es soweit: der Zug startete Richtung Ulaan Baatar, der mongolischen Hauptstadt. In unserem 4er Abteil befanden sich noch ein Mongole und ein Amerikaner -Jeremy- , den wir schon bei der Ankunft in Peking kennengelernt hatten.

Schnell fanden wir vier uns zurecht und redeten die ersten paar Stunden bei etlichen Tees ueber Gott und die Welt. Das Leben im Zug empfanden wir als super entspannt, sehr gemuetlich und den Blick aus dem Fenster als hochinteressant.

Zunaechst die Pekinger Vorstaedte, dann das Gebirge, nach einiger Zeit kam es dann zum Wiedersehen mit der grossen Mauer bis hin zum spaeten Nachmittag, wo die wuestenartige Landschaft langsam zum Vorschein kam.

Gegen 21h00 traf der Zug in der Grenzstadt Erlian ein, wo die Waggonraeder gewechselt wuden da die Gleisbreiten in China und der Mongolei unterschiedlich sind. Wie ueblich, dauerte die ganze Sache auch einige Stunden...

Die ersten Augenblicke nach der, fuer einen Zug, wirklich angenehmen Nacht, waren unglaublich: ein glasklarer Himmel, pralle Sonne und endlose Weiden mit nur ab und zu ein paar Kuehen die gemuetlich grasten. Selten hatten wir solch wunderschoene Landschaften gesehen! So hatten wir uns die Mongolei vorgestellt...

Bis zu unserem Ziel waren es noch einige Stunden, die durch die Gobi-Wueste fuehrte und auch hier einen herrlichen Anblick bot. Die Atmosphaere in und um den Zug herum war wirklich sehr angenehm, so dass wir schon etwas wehmuetig waren, als der Zug langsam in die Grossstadt einfuhr.

Nun waren wir angekommen in dieser Stadt, vor der uns jeder gewarnt hatte, seien es andere Reisende oder Einheimische. Der erste Anblick war tatsaechlich nicht besonders - eine Grossstadt eben... Die Suche nach der Herberge war relativ einfach (vor allem nach der Odysee in Peking) und auch hier wurden wir herzlichst begruesst, allerdings zugleich gewarnt: "Nehmt bloss keine Wertsachen mit in die Stadt: Nachts werdet ihr hier ueberfallen, tagsueber nur bestohlen!".

Mit diesem mulmigen Gefuehl wollten wir dann unsere Fahrscheine besorgen, was auch wieder seine Zeit dauerte. Abends sind wir mit unseren Zimmergenossen in eine Mongolische Cafeteria gegangen und haben dort fuer wenige Cent eine Mahlzeit genossen.

Unsere Eindruecke: Die schoenste Bahnfahrt, die wir je erlebt haben! - Mongolen wirken wesentlich freundlicher als Chinesen - Ulaan Baatar ist doch nicht sooo schlimm...

PS: Die Welt ist uebrigens wirklich klein. Der Mongole, der in unserem Zugabteil reiste (bestimmt 50 Jahre alt), hat letztes Jahr in Berlin gewohnt; im Studentendorf Schlachtensee, Haus 26! Wahnsinn!

Fotos stellen wir morgen ins Netz!

© Chris Lamy, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die ca. 6-wöchige Reise führt uns zunächst mit dem Flugzeug nach Peking, unserem Ausgangspunkt für die Zugreise nach Berlin! Geplante Zwischenstopps sind Ulaan Baatar, Irkutsk, Novosibirsk, Yekaterinburg (dem alten Stalingrad), Moskau sowie Tallinn und Riga...
Details:
Aufbruch: 06.09.2005
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 16.10.2005
Reiseziele: Weltweit
China
Mongolei
Russland / Russische Föderation
Estland
Der Autor
 
Chris Lamy berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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