Als Imker in Neuseeland

Obwohl es für uns ungewöhnlich ist, so einen 8-stunden-Tag zu arbeiten, geht doch die Zeit beim Imkern schnell rum, besonders wenn wir soviel unterwegs sind. Auf der Farm, wo wir wohnen, befindet sich nur die Königinnenzucht. Alle anderen Bienenvölker sind auf Farmen in der Umgebung verteilt und so verbringen wir am Anfang die meiste Zeit damit, eine Farm nach der anderen abzufahren, die Bienen mit Sirup zu füttern und sie nach Brut zu kontrollieren.

Später kommt dann das Königinnenfangen dazu "queen catching" und schon nach kurzer Zeit entsteht ein interner Wettbewerb unter uns, wer die meisten Queens an einem Tag fängt. Meistens gewinnt Danny, denn er ist ein alter Hase, aber manchmal schlagen wir ihn auch und das erfüllt einen mit besonderem Stolz!
Zur kurzen Erklärung: die Königinnen werden eingefangen, um sie an andere Imker zu verkaufen, die entweder bei einem Bienenvolk die Königin verloren haben, oder die auf diese Weise schnell und einfach neue Völker machen können. Wenn wir die Königin aus einem Volk einfangen und herausholen, ersetzen wir sie durch eine so genannte Weiselzelle, oder Königinnenzelle, aus der in den nächsten 1 bis 3 Tagen eine neue Königin schlüpft.

Mir gefällt auch das Fahren mit den Jeeps auf den unmöglichsten Geländestrecken, wobei ich mir erstmal angewöhnen muss, dass alles, auch die Kupplung auf der anderen Seite ist. Und wenn es dann geregnet hat und man mit Jeep und Anhänger über steile Hänge und rutschige Farmwege fahren muss, entsteht eine sportliche Begeisterung, die einer Ralley gleicht und es passiert nicht nur einmal, dass wir uns mit den Jeeps gegenseitig irgendwo den Hang hochziehen müssen.

Später, im Oktober, darf ich dann auch das "grafting" probieren, das Umweiseln der Königinnenzelle und da ich es schnell lerne, wird es meine Hauptaufgabe für den gesamten Sommer und es werden über 10.000 Königinnenzellen! Und was für eine Freude ist es, wenn man dann das Resultat sieht, die ausgewachsenen Königinnenzellen!