Japan und Südkorea 2013

Reisezeit: Juli / August 2013  |  von Sabine H.

Hakone und Mount Fuji

04.08.2013 Auch für heute geht es mit Sunrise Tours weiter ins riesige Naherholungsgebiet der Tokioter rundum den Mount Fuji. Am Ende des Tages werde ich allerdings in einem Hotel in Kowakidani abgesetzt und kehre nicht wieder nach Tokio zurück. Unglücklicherweise ist heute Sonntag und entsprechend voll ist es auf den Straßen rund um Hakone. weil natürlich sehr viele Ausflügler unterwegs sind. Nach dem Besuch des unvermeidlichen visitor center mit Souvenir shop karrt man uns den halben Weg auf den Mount Fuji hinauf bis zum sogenannten half-way-point, bzw. der 5. Station auf dem Weg zum Gipfel des 3776 m hohen Berges. Von hier aus brechen die meisten Wanderer auf, die den Fuji-san erklimmen wollen. Was im übrigen nur im Juli und August offiziell erlaubt ist. Es ist etwas enttäuschend: Der Berg ist nebelverhangen, die schneebedeckte Kraterspitze ist nicht zu sehen, auf dem Weg hinauf zum half-way-point ist noch nicht einmal von den Bergflanken etwas zu sehen. Wir können dann nur herumwandeln zwischen Restaurants, Souvenir Shops und Menschenmassen. Einen kleinen Shinto-Schrein gibt es noch, aber das war´s dann schon.

Umgebungsplan Fuji

Umgebungsplan Fuji

half-way-point

half-way-point

Der Massenansturm auf den Fuji steht offenbar kurz bevor

Der Massenansturm auf den Fuji steht offenbar kurz bevor

Schnell noch in den Shinto-Schrein...

Schnell noch in den Shinto-Schrein...

...und der Nebel wabert schon wieder vom Berg hinab

...und der Nebel wabert schon wieder vom Berg hinab

Gigantische Busansammlung auf dem Parkplatz

Gigantische Busansammlung auf dem Parkplatz

Ich habe den passenden Song im Ohr aus dem i-pod "Himmel auf" von Juli - "wann reißt der Himmel auf ? Sag´mir wann ?" JETZT !

Ich habe den passenden Song im Ohr aus dem i-pod "Himmel auf" von Juli - "wann reißt der Himmel auf ? Sag´mir wann ?" JETZT !

Auf dem Weg hinunter haben wir dann echt Glück. Der Himmel reißt auf und gibt wenigstens die Bergflanke frei, die spektakuläre Spitze bleibt jedoch in den Wolken versteckt. Aber besser, als nichts, oder ?

Auf dem Weg hinunter haben wir dann echt Glück. Der Himmel reißt auf und gibt wenigstens die Bergflanke frei, die spektakuläre Spitze bleibt jedoch in den Wolken versteckt. Aber besser, als nichts, oder ?

In einem Hotel schließt sich das japanische Mittagessen an. Ich glaube, ich erwähnte es bereits: Ich kann mich mit japanischem Essen überhaupt nicht anfreunden. Auch hier wird wieder ein optisch und deko-technisch einwandfreies Mittagessen serviert. Leider habe ich es diesmal nicht fotografiert, aber es war sehr übersichtlich. In einem Lack-Kästchen mit 9 winzigen Abteilungen liegen Häppchen bereit in Miniaturgröße. Ein Teelöffel Tofu, ein 1x1 cm großes Omelett-Fitzelchen, ein daumengroßes Hühnchen-Bällchen, ein Algenhäufchen, ein Sashimi-Teilchen, 3 Shiitake-Pilze, etwas anderes unidentifizierbares Gemüse und zum Nachtisch ein Orangen-Schnitz + 3 Weintrauben. Dazu gibt es ein Schälchen Reis, ein Nudelsüppchen und ein Kännchen grünen Tee. Ich probiere alles und mag eigentlich nur die Nudelsuppe. Erwachsene Männer kriegt man so auch nicht satt und so kann ich beobachten, dass fast alle nach dem Mittagessen noch in den benachbarten Supermarkt flitzen und sich dort Kekse, Chips und Sandwiches besorgen.

Auf dem Weg zum Ashi See stehen wir dann schön im Stau vor einem Tunnel. 1 Stunde lang. Nun ist unser weiblicher Tour-Guide gefragt ! Irgendwie muss/will sie uns während der Wartezeit bespaßen und das schafft sie einmalig gut ! Sie zieht alle Register und ist perfekt vorbereitet: Sie zückt großformatige Fotos von ihrer eigenen Hochzeit und erzählt, wie so eine japanische Hochzeit abläuft. Anhand von weiteren privaten Fotos erklärt sie die typische Wohnsituation japanischer Familien in Tokio. Sie zeigt auch Fotos von selbstgekochtem Essen, um uns zu demonstrieren, wie ein typisch japanisches Abendessen zuhause z.B. so aussieht. Sie singt uns etwas vor, bringt uns anhand einer selbst-erfundenen Geschichte die Zahlen von 1-100 auf japanisch bei und fragt uns anschließend ab, verteilt Origami-Papier und faltet mit uns einen Origami-Mount-Fuji und schließlich verteilt sie Liedtexte auf japanisch und lässt uns alle singen. Das alles könnte man total albern finden, aber es lenkt vom nervigen Stau ab und tatsächlich machen alle im Bus mit ! Finde ich jetzt echt cool. Auf diese Weise hat sie die Stimmung hoch gehalten und als wir endlich mit einer Stunde Verspätung am Ashi-See eintreffen, sind alle Gäste nach-wie-vor gut drauf und lassen sich pronto auf die schon wartende Fähre scheuchen.

Touri-Dschunke auf dem Ashi-See

Touri-Dschunke auf dem Ashi-See

Fähranleger Ashi

Fähranleger Ashi

Mit der Seilbahn soll es auf den Komagatake gehen - ich will nicht mit.

Mit der Seilbahn soll es auf den Komagatake gehen - ich will nicht mit.

Ich mag echt keine Seilbahnen

Ich mag echt keine Seilbahnen

Während die anderen mit der Seilbahn auf den Berg entfleuchen, treibe ich mich in den Geschäften herum und finde in der Raucher-Zone einen netten Gesprächspartner aus Neuseeland. Ich bin froh, zu hören, dass auch ihm das japanische Essen nicht schmeckt, also bin ich nicht alleine mit meiner Meinung.

Es ist später geworden, als geplant wegen des Staus. Nur ich und weitere 5 Leute sollen am Hotel in Kowakidani abgeliefert werden. Der Rest der Truppe wird zum Bahnhof nach Odawara kutschiert, von wo aus sie einen Zug zurück nach Tokio nehmen. Unsere Tour-Guide ruft 2 Taxis, damit der Bus straight nach Odawara fahren kann. Finde ich gut ! Taxi-fahren in Japan, auch mal eine neue Erfahrung. Taxifahrer tragen eine schwarze Uniform mit blütenweißen Handschuhen und eine Schirmmütze. Die Fahrzeuge werden vor der Abfahrt noch einmal gewienert und poliert. Taxitüren öffnen sich vollautomatisch und das Innenleben einer solchen Limousine der Marke Mazda ist klinisch rein. Es herrscht Anschnallpflicht in Japan. Das Taxameter läuft zwar, aber die Rechnung von ca. 20 EUR werden wir natürlich nicht zahlen müssen. Im Kowakkien Hotel erwartet mich ein nettes, verhältnismäßig großes Zimmer, ich habe kostenlos Internet per LAN-Kabel und versorge mich für´s Abendessen aus dem benachbarten Supermarkt. Alt werde ich heute Abend sowieso nicht, ich bin schon wieder so müde.

© Sabine H., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Asien für mich mal ganz neu und anders, womöglich erstmals auch kompliziert (?). Japan und ein klein wenig Südkorea.
Details:
Aufbruch: 29.07.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 16.08.2013
Reiseziele: Japan
Südkorea
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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