37.000 KM KANADA /USA ''REISE GEGEN DIE BESCHLEUNIGUNG DER ZEIT''

Reisezeit: Mai - Oktober 2013  |  von Gregor König

Top of the World Hwy. , 23.7.

Gravelroad zur amerikanischen Grenze auf dem, Top of the World Hwy.

Gravelroad zur amerikanischen Grenze auf dem, Top of the World Hwy.

Die Grenze nach Alaska
Hier bekamen wir gleich mal eine Stunde geschenkt, d.h. wir stellten die Uhr um 1 Std. zurück.
Unsere Fingerabdrücke mußten wir für dieses Geschenk dann als Gegenleistung hinterlassen!
Und für die Ehre einreisen zu dürfen bezahlt man p.P. 6 US-$.
Das war absolut alles! Schneller geht kein Grenzübertritt!

Die Grenze nach Alaska

Hier bekamen wir gleich mal eine Stunde geschenkt, d.h. wir stellten die Uhr um 1 Std. zurück.
Unsere Fingerabdrücke mußten wir für dieses Geschenk dann als Gegenleistung hinterlassen!
Und für die Ehre einreisen zu dürfen bezahlt man p.P. 6 US-$.
Das war absolut alles! Schneller geht kein Grenzübertritt!

Dienstag, 23. Juli

Heute dürfen wir uns auf den Top of the World Hwy. freuen!!! Dachten wir!!!!

Die Strasse sollte auf kanadischer Seite asphaltiert sein oder zumindest überwiegend asphaltiert.
Schon nach wenigen km befanden wir uns auf einer Gravelroad! Kein Problem; war gut befahrbar und die Strasse führte mal endlich auf einen Bergrücken und wir hatten nach Wochen mal einen anderen Blick als immer nur re. und li. Wald. Jetzt sahen wir mal 'auf den Wald' und im Hintergrund sahen wir Berge!
Einige km vor der amerikanischen Grenze fuhren wir sogar über der Baumgrenze und unsere Begeisterung nahm zu! Endlich mal was anderes sehen! Was mag jetzt noch Schönes kommen?
Zuerst mal die Grenzstation. Nein - wir führen keine Waffen mit uns und wollen auch keinen Gegenstand im Land belassen!

Nach der Grenze soll sich der Hwy. in seinem alten Zustand befinden - nämlich schmal und kurvig sein (stimmt nicht - da fahren Busse und Overload-Fahrzeuge) und Gravelroad sein (stimmt auch nicht - war eher Piste).
Unsere Enttäuschung war perfekt als wir merkten, daß dies hinter uns gefahrene Stück alle Schönheit war! Wir sind kurz hinter der Grenze wieder in den altbekannten Wald hinunter gefahren - und dann um Schlaglöcher herum gekurvt. Die geländegängigen Fahrzeuge dürften sich über die Strecke gefreut haben! Wir bangten um die Gesundheit unseres 'Humbi'!
Leider kamen wir nur langsam voran und die Strecke war langweilig und wir hatten uns mehr versprochen! Wie sagte die Deutsche doch? Die Strecke ist so schön - die würden wir sogar 2x fahren! Nein!!! Die Strecke ist so wenig schön, daß man sie gar nicht fahren muß. Auf Dawson City wollte ich aber nicht verzichten und dieser Top....Hwy. ist die einzige logische Verbindung um nicht die über 500 langweiligen km wieder nach Whitehorse zurück zu fahren!

Wie kann man diese Strasse nur 'Top of the World Hwy.' nennen! Schon eine Frechheit! Nur weil sie auf Bergrücken entlang führt.

Gut - dann kommen wir bald nach Chicken und dort soll die Strasse wieder asphaltiert sein! War sie auch! Nur leider fuhren wir dafür km-lang durch verbrannten Wald. 2004 gab es hier einen großflächigen Waldbrand und es wächst ja alles nur langsam nach.

Chicken - besteht nur aus drei Häusern. Habe einen Fernsehbericht gesehen und wollte natürlich unbedingt auch dorthin.
Gregor war etwas genervt von der konzentrierten Pistenfahrt, aber mit einem Kaffee war er einverstanden.
Gleich sahen wir ein großes Schild '1. Strasse links abbiegen!
Klar doch! Hmm - meinte Gregor, das kann hier noch nicht Chicken sein. Da entdeckte ich einen Pfad mit dem Schild 'Chicken'.
Also kurzer Weg hin und wir kamen an einen kleinen Hügel mit einem großen Huihn; dahinter gab es ein Souvenir-/Kaffee-und Restauranthaus in einem. Na - dachten wir. Alles abgerissen und neu aufgebaut.
Wir tranken Kaffee und aßen ein Eis und fuhren danach weiter.
Etliche km nach Chicken entdeckte ich den kleinen gelben Handzettel von Chicken und regte mich darüber auf, daß man mit den alten Gebäuden die ja nicht mehr standen weiterhin Werbung betrieb.
Auf der letzten Seite dann eine Anfahrtskizze mit 2 großen Pfeilen. Darunter stand: Don't take this way! This is not old Chicken!

Ich konnte mich stundenlang nicht mehr einkriegen!!! Fahren wir doch extra nach Chicken und die haben uns so verarscht! Da bauen die neue Häuser und schreiben überall Chicken dran und dabei ist es gar nicht das Original-ChickenQ+! Ich habe mich tierisch geärgert!
Kommt man von der anderen Seite fährt man logischerweise gleich am Schild rechts ab und kommt zum richtigen Chicken. Wir dagegen sind den anderen voll auf den Leim gegangen!

In Tok nichts Besonderes entdeckt und weitergefahren Richtung Glennallen und auf einem Alaska State Park übernachtet.
Bewundernswert wie die Amis mit ihren großen Wohnmobil-Bussen in den engen Waldparkplätzen einparken können. Das Paar neben uns hängte den PKW den sie mit ihrem großen Bus hinterherzogen ab - und fuhren damit tatsächlich die 100 m zur Self-Registrierungsstelle. Ohne Worte!

Dafür sollte der nächste Tag unser schönster Tag auf der ganzen Reise werden - und nur, weil ich mal auf die Idee kam von Valdez nach Whittier per Schiff zu kommen. Die Dame vom Visitor-Büro in Glennallen riet uns auch dazu und so fuhren wir gegen unsere ursprünglichen Pläne nach Valdez - ins PARADIES!!! 3 Std. in Valdez haben mir genügt - ich bin von diesem Ort überwältigt!!!

Altes Roadhouse (Versorgungshaus) kurz hinter der Grenze in Alaska

Altes Roadhouse (Versorgungshaus) kurz hinter der Grenze in Alaska

Gravelroad hatte man geschrieben - war aber eher Piste!

Gravelroad hatte man geschrieben - war aber eher Piste!

Kurzer Pfad nach Chicken - dachte ich!

Kurzer Pfad nach Chicken - dachte ich!

Sieht süß aus - ist aber nicht Original-Chicken!
Das alte Chicken liegt auf der anderen Seite des Hügels!

Sieht süß aus - ist aber nicht Original-Chicken!
Das alte Chicken liegt auf der anderen Seite des Hügels!

Durch den 2004 verbrannten Wald nach Tok.

Durch den 2004 verbrannten Wald nach Tok.

© Gregor König, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisen ist das einzig Taugliche gegen die Beschleunigung der Zeit! (Thomas Mann) Diese Behauptung wollen wir überprüfen und hoffen auf eine eindrucksvolle, schöne und problemlose Reise: 5 Monate durch Kanada, Alaska und den Südwesten der USA!
Details:
Aufbruch: 28.05.2013
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 24.10.2013
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Gregor König berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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