Einmal um die ganze Welt, Teil II: Südamerika

Reisezeit: Oktober 2013 - April 2014  |  von Walter und Heike Tautermann

Willkommen in Kolumbien: unser "Weihnachtsparadies"

Schlamm behindert die Weiterfahrt...

Schlamm behindert die Weiterfahrt...

...Schaufelbagger räumen schnell alles beiseite..

...Schaufelbagger räumen schnell alles beiseite..

ein idyllisches Plätzchen in der Casa de Francois

ein idyllisches Plätzchen in der Casa de Francois

....na da kann Weihnachten doch kommen

....na da kann Weihnachten doch kommen

warme Herzen....

23.12.2013
Früh am Morgen fährt uns der Kleinbus (Busfahrt Nr. 25) zu unserem Weihnachtsziel San Agustin. Es gießt wie aus Eimern und so wird die holprige Fahrt immer wieder durch kleine Erdrutsche unterbrochen.
Dramatisch wird es allerdings, als der Busfahrer immer wieder die Leute am Straßenrand befragt, wie denn die gesamte Strecke zu befahren sei.
Plötzlich steht alles. Vier Autos vor uns hat ein gewaltiger Erdrutsch die gesamte Straße blockiert. Menschen sind Gott sei Dank keine zu schaden gekommen und wir hatten wieder einmal alle Schutzengel bei uns, denn vor einer halben Stunde haben wir alle eine Pause eingelegt. Schaufelbagger rollen an und räumen in Windeseile alles weg.

Im Bus ist es wie in einer großen Familie. Eine etwas ältere Seniora erzählt unentwegt witzige Dinge, sodaß sich manch einer die Tränen vom Lachen wegwischen muss. Wir lachen einfach mit auch wenn wir kein Wort verstehen. Irgendwie behandeln uns die Kolumbianer wirklich verloren gegangene Geschwister, hier gehört man immer dazu...
So kommen wir doch noch im Sonnenschein an und nehmen Sam`s Tipp an und beziehen bei "Francois" ein Zimmer. Hier ist es richtig gemütlich. Ein riesiger Garten beinhaltet mehrere Häuschen, eine Küche und ein ein Restaurant gibt es auch und jede Menge Hängematten. Der Franzose spricht drei Sprachen und hat seinen Laden voll im Griff
Hier können wir gut die Feiertage genießen und auf Pferderücken die Gegend erkunden. Natürlich nehmen wir auch Francois Angebot des Weihnachts- Dinners an, denn so ist sitzt man wenigstens an Heiligabend inmitten in einer großen Familie, auch wenn es leider nicht die Eigene ist.

Spaziergang ins Städtle..

Spaziergang ins Städtle..

genüßlich bei einem guten kolumbianischen Kaffee in ein Hörnchen beißen

genüßlich bei einem guten kolumbianischen Kaffee in ein Hörnchen beißen

niedliches Städtchen...

niedliches Städtchen...

hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein

hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein

Hmmm...ein Weihnachtsbier...

Hmmm...ein Weihnachtsbier...

Männerrunde...

Männerrunde...

ich will auch ein Bier!

ich will auch ein Bier!

perfektes Dinnes...

perfektes Dinnes...

....warme Weihnachtsstimmung

24.12.2013
Nachdem wir gestern noch im Regen die Stadt ein wenig erkundet haben und uns auf die Socken nach etwas Eßbarem gemacht haben, gibt es heute leckere Pfannkuchen mit Früchten zum Frühstück.
Die Küche ist ein seltenes Paradies für mich und somit gibt es auch keine fettigen Pommes mehr.
Vor dem Dinner begeben wir uns noch einmal in die Stadt, diesmal im Sonnenschein.
In den schmalen gepflasterten Straßen ist allerhand los. Die Geschäfte haben alle geöffnet.
Witzig finde ich auch hier, die mit Taftschleifen und Kugeln weihnachlich verzierten Balkone, auf denen gleichzeitig üppig blühende Pflanzen stehen.
In der Kirche ist eine überdimensionale Krippe aufgebaut und auch hier begeben sich viele Familien festlich gekleidet zur Taufe ihrer Kinder.
Wir denken an letztes Jahr zurück und überlegen uns, warum wir damals nicht so sentimental waren wie heuer? Naja, erstens sind wir viel zu lang schon weg von daheim und natürlich spielt in Asien das Weihnachtsfest keine große Rolle, da ja die meisten Menschen Buddhisten sind. Außerdem waren wir damals am Anfang unsere Reise und alles war so neu und frisch an Eindrücken.

Ok, Erklärung genug...wir trinken am Kirchplatz in einer kleinen Bar noch ein Bier und beobachten ein paar Männer, die im Park ihren Spaß miteinander haben. Einer davon sieht aus, wie ein aus dem Ei gepellter Cowboy, vor allem hat er einen tollen Hut auf, der Walter besonders gefällt. Er ist weder aus Filz noch aus Stroh, auch nicht aus Leer oder Stoff, jedenfalls können wir aus der Entfernung das Material nicht so richtig identifizieren.
Mausbiber geht hinüber und fragt ihn, nachdem der Translater die richtigen spanischen Worte ausgespuckt hat. Siehe da, der Hutmann züchtet ebenfalls Pferde und sein Freund Omar (er spricht englisch) läd uns gleich auf seine ökologische Kaffeeplantage ein. Na wenn das nicht ein tolles Angebot zu Weihnachten ist? Nur morgen geht da gar nichts, da müssen alle bei ihren Familien sein, ok das sehen wir ein. Übrigens der Hut war doch aus Stroh, ganz fein geflochten, schon fast ein Panamahut.

Noch ein Aufsehen auf dem Platz: Wie aus einem Westernfilm, erregt ein junger Typ auf seinem Rappen das Revier. Er steigt vor der Bar ab, parkt sein Pferd vor der Kneipe und trinkt gemütlich ein Bier. Nicht nur Walter muß bei dem Anblick lächeln, auch ich denke gerade an unseren ersten Ausritt mit Jonas zurück, als wir drei in den "Drei Rosen" in Baisweil das Gleiche taten.
So nun müssen wir aber zurück zum Hostal, gleich gibt es lecker essen.

Mit uns sitzen noch vier Leute am Tisch, Miguel, Santiago und Milena sind aus Kolumbien und Daniel aus Australien, er lebt jedoch schon 14 Jahre in Medellin. Außer Milena sprechen alle englisch, was für ein Glück.
Es gibt ein Roastbeef, das auf den Punkt genau medium gebraten ist, dazu Bechamelkartoffeln und Ratatoille mit Maracuja, grünen Salat, Cuscus und Schokotarte....Buah...wir haben ja schon so manche Leckerei an Weihnachten gegessen, aber für dieses heimatnahe, perfekte Dinner gab's 9 Punkte! Warum nur 9 ? ...weil die Weihnachtsdeko gefehlt hat...grins!
Die Männer gönnen sich noch einen Absacker in Form von Anisschnaps und labern noch die halbe Nacht, naja was solls, morgen ist eh einen ganz relaxter Tag.

"Feliz Navidad" und willkommen im Reiterparadies....

"Feliz Navidad" und willkommen im Reiterparadies....

ein lecker Steak passt immer rein...

ein lecker Steak passt immer rein...

auch eine Art sein Pferd zu bewegen...

auch eine Art sein Pferd zu bewegen...

lustige kleine Finca.....

lustige kleine Finca.....

....mit Nachwuchs

....mit Nachwuchs

versteckte liebenswerte Plätzchen...

versteckte liebenswerte Plätzchen...

kleiner neuer Freund...

kleiner neuer Freund...

 schade das ihr die Musik nicht hören könnt...

schade das ihr die Musik nicht hören könnt...

geschmackvoll dekoriert....

geschmackvoll dekoriert....

Ein gelungener Weihnachtstag....

25.12.2013
Es regnet, mal wieder. Doch am Nachmittag ziehen die Wolken davon und wir gehen zum Parque de Archiologika. Tja, San Agustin wäre nicht so berühmt, hätte man hier nicht vor Jahren jahrjunderte alte Statuen ausgebuddelt, die anscheinend damals als Grabschmuck dienten. Doch leider hat der Park geschlossen, achja es ist ja Weihnachten.
Ok, dann laufen wir auf dem Weg durchs Tal wieder zurück. Die Landschaft und die Leute anzuschauen ist viel interessanter, als alte Steine gucken.
Die columbianische "Volksmusik" leistet dazu ihren ganz speziellen Beitrag, denn hier mischt sich der Latino/ Salsa- Takt mit dem Akkordeon und das ergibt eine ziemlich schräge, fast alpenländische Mischung.
Alle Leute grüßen uns und wir wünschen ein "feliz Navidad" zurück, echt willkommen heißen uns die Leute in Kolumbien. So bittet uns ein Mann in sein Haus, er möchte uns seinen selbstproduzierten Wein verkaufen.
Wir werden mit Süßigkeiten, Saft und Käse bewirtet und von der ganzen Familie begrüßt. Ein Italiener mit seiner franz. Freundin gesellt sich noch zu uns. Die Beiden leben seit 4 Jahren hier. Das können wir bestens verstehen, denn San Agustin ist ein wirklich guter Platz zum leben, da sind wir uns einig.
Später gibt es noch ein Schlückchen Orangenwein, buh...der ist sauer! Doch wir nehemen trotzdem eine kleine Flasche mit, weil es gar so nett war und im Hostal werden wir den gleich wieder los.
Als wir zurück kommen gibt es nochmals eine nette Begegnung. Eine Familie aus Bogota bittet uns zu sich und es wird ein unterhaltsamer Abend, denn alle sprechen englisch.

Na da wollen wir das Reiten doch glatt mal wieder versuchen

Na da wollen wir das Reiten doch glatt mal wieder versuchen

...um die alten Grabmäler zu bewundern

...um die alten Grabmäler zu bewundern

mit ein bißchen Verständnis kommt man doch mit der fremden Sprache irgendwie klar...

mit ein bißchen Verständnis kommt man doch mit der fremden Sprache irgendwie klar...

...außerdem gab sich unser Guide echt Mühe

...außerdem gab sich unser Guide echt Mühe

...und er zeigte uns die schönsten Landstriche um San Agustin

...und er zeigte uns die schönsten Landstriche um San Agustin

Grabfigur in einen Fels geschlagen...

Grabfigur in einen Fels geschlagen...

das macht doch sichtlich wieder Spaß...

das macht doch sichtlich wieder Spaß...

vorbei an Kaffeeplantagen...

vorbei an Kaffeeplantagen...

und durch dschungelartige Wälder...

und durch dschungelartige Wälder...

vermutlich ein Kindergrab....

vermutlich ein Kindergrab....

die Eule mit Katzenschwanz gefiel mir am besten...

die Eule mit Katzenschwanz gefiel mir am besten...

...es gibt noch Steigerungen

26.12.2013
Um sieben klingelt heut schon der Wecker, denn wir haben uns 3 Pferde mit Guide angeheuert. Ich pack schon mal meinen "Erste Hilfe Koffer" ein, denn wir sind ja nun schon über ein Jahr nicht mehr auf Pferderücken gesessen und da ich ja der perfekte Pechvogel auf dieser Reise bin, sorge ich schon einmal vor.
Die Pferde schauen gut gepflegt aus. Ich bekomme einen gutmütigen 20jährigen Wallach, der seinen Weg kennt und Wasser ganz besonders mag, denn bei Sichtung jeder Pfütze trabt er los.
Das Wetter meint es gut mit uns, die Sonne scheint und es macht richtig viel Spaß wieder zu reiten. Wir besuchen die archiologischen Stätten "El Tablon", " La Pelota" und "Chaquira" (übrigens die Sängerin "Shakira" kommt auch aus Kolumbien)

Nebenbei bemerkt:
Der Archäologische Park von San Agustín

Viele der mystischen Statuen, die zwischen einem und sieben Meter hoch sind und mehr als eine Tonne wiegen können, drücken die Dualität des Lebens, zwischen Sonne und Mond, zwischen Tod und Geburt eines Volkes aus, das längst ausgestorben ist.
Die verschiedenen Statuen wurden mit dem Auge eines Meisters gehauen. Bei genauerem Hinschauen kommen verschachtelte Details ans Licht: Die Augenränder im Gesicht sind zwei Adlerköpfe, die sich gegenseitig in die Augen schauen.
Viele der Stücke wurden als Beschützer erschaffen und für alle Ewigkeit in die Gräber der Eingeborenen, die im Staatlichen Archäologischen Park verstreut sind, aufgestellt. Man schätzt, dass man hier nur ein Drittel der Skulpturen sieht - der Rest liegt noch unter der Erde begraben.
Archäologen schätzen, dass die Statuen zwischen 100 und 800 v.Chr. geschaffen wurden.

Obwohl die Hauptattraktion die archäologischen Parks sind, ist San Agustín dabei, sein Tourismus-Angebot zu vergrößern. Es wird zunehmend der Abenteuertourismus wie Bergsteigen, Wanderungen und Rafting auf dem größten Fluß Kolumbiens, dem "Magdelena-River" gefördert.

Nach 5 Stunden erreichen wir nach einmalig schönen Aussichten auf die Bergwelten , den Magdalenafluß mit seinen Wasserfällen und vielen Informationen über die Skulpturen, wieder San Agustin.
Ein biß'chen viel verlangt der Guide für seinen Dienst, denn ausgemacht war ein anderer. Naja, mein Mausbiber bleibt hart und sie einigen sich in der Mitte.
Bei einem Bierchen reflektieren wir nochmals zufrieden diesen wirklich gelungenen Tag und beschließen morgen weiter nach Medellin zu ziehen.

endlich hat er ihn "erwischt", gar nicht so einfach so einen kleinen Kolibri vor die Linse zu bekommen....

endlich hat er ihn "erwischt", gar nicht so einfach so einen kleinen Kolibri vor die Linse zu bekommen....

noch ein paar Gartenimpressionen

noch ein paar Gartenimpressionen

und wieder ein Abschied, diesmal von Claudia und Fernando aus Bogota

und wieder ein Abschied, diesmal von Claudia und Fernando aus Bogota

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ja, liebe Freunde und alle die an unserer Weltreise mit großen Interesse teilhaben, die Reise geht weiter! Wir haben das ok vom Hospital in Alice Springs für mein Bein erhalten und die Flüge nach Buones Aires/Argentinien gebucht, jippi. Also freut euch drauf, so wie wir..... Herzlichst Walter und Heike
Details:
Aufbruch: 01.10.2013
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 08.04.2014
Reiseziele: Argentinien
Chile
Bolivien
Peru
Ecuador
Kolumbien
Venezuela
Trinidad und Tobago
Grenada
Barbados
Der Autor