USA 2013 - Teil 1 - Südwesten

Reisezeit: Juni / Juli 2013  |  von Uschi Agboka

Von Greeley nach Trinidad, New Mexico

Doris fährt in Deutschland nur BMW ... hier probiert sie ihre Harley aus, die sie die nächsten 14 Tage fahren wird

Doris fährt in Deutschland nur BMW ... hier probiert sie ihre Harley aus, die sie die nächsten 14 Tage fahren wird

Kurzer Halt in Last Chance

Kurzer Halt in Last Chance

Der Windpark kurz vor Limon wurde stark vergrößert und einige Windräder sind in Betrieb. Ideal, denn es geht heute schon ein starker Wind.

Der Windpark kurz vor Limon wurde stark vergrößert und einige Windräder sind in Betrieb. Ideal, denn es geht heute schon ein starker Wind.

Urige Kneippe in Limon

Urige Kneippe in Limon

Kurze Pause in Rocky Ford

Kurze Pause in Rocky Ford

Wir sind auf dem Santa Fe Trail

Wir sind auf dem Santa Fe Trail

Unwetter naht - wir müssen "fliegen"

Unwetter naht - wir müssen "fliegen"

2. Tag Trinidad, New Mexico

Freitag, 7. Juni 2013
2. Tag Trinidad, New Mexico Days Inn

Greeley / Last Chance / Limon / Ordway / Rocky Ford / Comanche National Grassland / Sangre de Cristo Mountains / Trinidad
Gefahrene Meilen: 315 (507 km) - 6 ½ Stunden

Der Wecker klingelt um 5 Uhr. Wir können eh nicht mehr schlafen. Also wird als erstes unser Sack gepackt, für die ersten 17 Tage der Tour (Südwesten). Um 7 Uhr gehen wir mit Doris zum Frühstück. Doris ist eine "Revoluzzerin" wie ich - das passt. Um 7.30 Uhr holt Rolf sein Motorrad und nun geht es ans Laden. Um 9.00 Uhr holt uns ein Mitarbeiter vom Harley Dealer mit den Koffern ab. Die Koffer werden eingelagert, während wir auf Tour sind. Doris übernimmt "ihre" Harley für die nächsten 17 Tage. In Deutschland fährt sie BMW. Ray hat die passende Maschine für sie ausgesucht. Formalitäten erledigen, ein T-Shirt, Helm und Angel Bell werden gekauft. Die mitgebrachten Spirits und Schokoladen werden verteilt. Wie immer freuen sich alle riesig. Ryan freut sich besonders über das von uns mitgebrachte Autokennzeichen FRG ...

Gegen 10.30 Uhr starten wir, Motorradtachostand: 35.266 Meilen. Die Fahrt ab Greeley führt über die 34 East. Dieses erste Teilstück der Strecke ist ätzend. Es geht Richtung Süden, durch die Plains, viele Rindermaststellen gibt es hier, mit sehr viel Gestank. Die Weite des Landes erscheint uns unendlich. Gegen 12.05 Uhr erreichen wir Last Chance: 2 Häuser, 2 Dixie-Toiletten, 1 Kirche und 1 Mini-Park. Ein dort parkender Trucker spricht uns an, erzählt uns einige Geschichten und will wissen, wo wir hinfahren. Das Wetter ist herrlich, 26 Grad.

Wir waren weiter auf der 71 South, nur weite, menschenleere Felder, hin und wieder mal ist ein Rind zu sehen. Vom Himmel herab beäugt uns ein Falke und in den Feldern sind junge Pronghorn-Antilopen zu sehen.

Der Gabelbock, als Pronghorn-Antilope bekannt, ist ein nordamerikanischer Wiederkäuer der Prärie. Obwohl seine Gestalt an die Antilopen Afrikas und Asiens erinnert, gehört er nicht zu deren Familie der Hornträger. Er bildet die monotypische Familie der Gabelhornträger als ihr einziger heute lebender Vertreter.

Der Windpark kurz vor Limon wurde stark vergrößert und einige Windräder sind in Betrieb. Ideal, denn es geht heute schon ein starker Wind.

In Limon machen wir in dem urigen Lokal, das wir vom letzten Jahr kennen, Kaffeepause. Rolf und Doris verputzen eine Portion Pommes, selbst gemacht, schmecken hervorragend. Um 13.45 Uhr fahren wir weiter, durch eine unendlich weite Landschaft. Eigentlich ist die Strecke eher langweilig, aber für einen USA-Neuling wie Doris schön, da sie so einen Eindruck von der Weite des Westens gewinnt. 3 tote Stinktiere sind schon von weitem zu riechen. Wir fahren durch eine Wüstenlandschaft, mit Kakteen, Hügeln, bedeckt mit Sagebrush und Wacholder. Uns bietet sich ein phantastischer Blick auf die Sangre de Cristo Mountains Die Landschaft ist sehr grün, ein Zeichen, dass es viel geregnet hat in letzter Zeit. Wir überqueren den Arkansas River, der enorm viel Wasser führt.

Die Sangre de Cristo Mountains (Blut Christi) sind Berge in den südlichen Rocky Mountains, sechs Berggipfel sind über 3.962 m hoch, gelegen in Colorado und New Mexico. Man sagt, der Name komme von der roten Farbe bei Sonnenauf- und Sonnenuntergängen, besonders wenn die Berge mit Schnee bedeckt sind (Alpenglühen). Vor dem 19. Jh. nannte man die Berge La Sierra Nevada, La Sierra Madre und The Snowies. Es finden sich hier alpine Seen und Tundra-Regionen, riesige Kiefer- und Fichtenwälder, Grasebenen und Feuchtgebiete mit einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren.

Die Rocky Mountains (Felsengebirge, auch Rockies genannt) sind ein ausgedehntes Faltengebirge im westlichen Nordamerika mit einzelnen Vulkanen. Die Berge erstrecken sich über 4.500 - 5.000 km von Mexiko durch die kontinentalen Vereinigten Staaten bis nach Kanada und Alaska und bilden eine der wesentlichen geografischen Provinzen der USA. Die Rocky Mountains sind Teil der von Feuerland bis Alaska reichenden Kordilleren. Sie beheimaten bedeutende Nationalparks wie den Yellowstone-Nationalpark, Rocky-Mountain-Nationalpark, Grand-Teton-Nationalpark, Glacier-Nationalpark und in Kanada Waterton-Lakes-Nationalpark, Banff-Nationalpark, Jasper-Nationalpark, Yoho-Nationalpark, Kootenay-Nationalpark, Mount-Revelstoke-Nationalpark und Glacier-Nationalpark sowie Mount Robson Provincial Park und diverse Wintersportzentren. Außer-dem sind sie reich an Bodenschätzen. Die Region der in den Rocky Mountains gelegenen US-Bundesstaaten wird Mountain States genannt.

Wüsten-Beifuss (Sagebrush), auch Steppen-Beifuss oder Wüstensalbei genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler. Diese winterharte Pflanzenart wächst in trocke-nen Gebieten der westlichen USA, besonders in ausgedehnten, wüstenartigen Flächen des Großen Beckens. Der Wüsten-Beifuss wächst sowohl auf sandigem als auch lehmigem Bo-den. Er ist ein silbrig-grauer runder Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von etwa 1,20 Meter erreicht. Entlang von Flüssen oder in anderen feuchten Gebieten kann er bis zu 3 Meter Wuchshöhe erreichen. Ähnlich wie der Salbei verbreitet er einen aromatischen Ge-ruch, besonders wenn er nass ist. Er ist dem Salbei allerdings nicht verwandt. Im Gegensatz zu ihm schmeckt er bitter. Vermutlich dient der Geruch zur Abschreckung von Tieren. Rinder vertragen die Pflanze nicht, wohl aber die Pronghorn-Antilopen und einige Schafe und Hühner. Für viele nordamerikanische Indianer ist der Wüsten-Beifuss eine der heiligsten Pflanzen. Sie verbrennen ihn in Zeremonien im Glauben, dass dies böse Geister fernhalten und die Gedanken reinigen würde. Einige Stämme, zum Beispiel die Nördlichen Shoshone, benutzten ihn auch zum Bau von Hütten. Der Wüsten-Beifuss ist die National-Blume des US-Bundesstaates Nevada.

Wir passieren Ordway, kommen nach Rocky Ford, wo uns am Ortseingang ein kleiner Musiker Willkommen heißt. Wir machen eine kurze Pause, denn es ist sehr warm. Und weiter geht es, auf 350 West - Santa Fe Trail.

Der Santa Fe Trail ist seit 1987 als National Historic Trail ausgewiesen. In Colorado und New Mexico sind Highways unter dem Namen Santa Fe Trail als National Scenic Byway ausgeschildert. Die knapp 900 Meilen (1.450 km) lange Route verband im 19. Jh. die besiedelten Regionen am Missouri River durch Prärien und Wüsten mit den damals mexikanischen Gebieten im heutigen Südwesten der USA. Die größte Bedeutung hatte der Santa Fe Trail nicht kommerziell, sondern in seiner kulturellen und politischen Funktion. Er war die erste und lange Zeit wichtigste Verbindung zwischen den alten spanischen Territorien mit den jungen, britisch geprägten Vereinigten Staaten.

Wir fahren an einigen großen Gefängnissen vorbei. Es wird gewarnt, Anhalter mitzunehmen. Am Himmel ziehen dunkle Wolken auf, am Horizont sehen wir Blitze. Es braut sich was zusammen. Eine Gruppe junger Rehe nah am Straßenrand schaut zwar neugierig zu uns herüber, doch sie laufen uns Gott sei Dank nicht vor die Motorräder. Dies passiert leider häufig im Westen der USA und führt oft zu Unfällen.
Der Wind wird immer stärker und es fallen erste Regentropfen. Doris kommt super mit der Harley zurecht und der starke Wind macht ihr nichts aus. Und plötzlich schaltet Rolf den Turbogang ein, wir fliegen nach Trinidad. Es geht durch das Comanche National Grassland, unberührte Natur, ganz herrlich, vorbei am Pinon Canyon, Fort Carson, Cougar Canyon. Obwohl wir bemüht sind, den schwarzen Wolken über uns zu entkommen, erwischen uns einige kräftige Regentropfen. Der schöne Fels oberhalb von Trinidad ist in dunkle Wolken gehüllt und die schneebedeckten Berge sind nur schwach zu sehen.

Um 17 Uhr sind wir, nach einer kleinen Irrfahrt in Trinidad, im Hotel. Rita und Chris, die von South Carolina kamen, sind schon da und begrüßen uns. Die Motorräder sind vom Regen dreckig wie Sau. Rolf duscht schnell und macht sich dann an die Arbeit, die eigentlich die Heinzelmännchen erledigen sollten. So strahlen nach kurzer Zeit sein und Doris Motorrad um die Wette. Gegen 18.30 Uhr steigen wir den Hügel auf zum Golf Restaurant. Chris hat Fisch und Chips, Rita Salat, Rolf mexikanische Combo und Doris und ich Prime Rib Steak. Leider ist das nicht gut, kalt, Kartoffelpüree und Gemüse völlig geschmacklos. Auf meine Reklamation hin erhalten wir alle Kuchen zum Nachtisch als Entschuldigung. Zum Essen trinken wir Bier bzw. Wein. Gegen 21 Uhr sind wir zurück im Hotel. Wir gehen alle früh schlafen.

Trinidad ist die kleinste der 4 Städte, welche die Colorado Rocky Mountain und die Great Plains trennt. Im Westen die schönen Sangre de Cristo Mountains, im Norden die majestätischen Huajatollas, Spanish Peaks, diese sind ein Paar markante Berge. Die Ute -Indianer nannten sie Huajatolla (Wa-ha-toy-a), bedeutet "zwei Brüste". Fisher's Peak, 2.926 m, die ungewöhnliche Landkennzeichnung mit den Stufen zum Gipfel, im Süden. Der Fluss Purgatoire - River of lost soul in Purgatory - fließt mitten durch die schöne Stadt. Lange vor den Weißen lebten Indianer in der der Gegend, die nun die Stadt einnimmt.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de

Motorrad wieder geputzt

Motorrad wieder geputzt

Trinidad

Trinidad

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch einer Tour durch 11 Staaten: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washinghton, Oregon, Kalifornien - 8.135 Meilen = 13.097 km. Text: Uschi Agboka Fotos: Rolf Kummer - www.harley-rolf.de
Details:
Aufbruch: 06.06.2013
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 11.07.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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