USA 2013 - Teil 1 - Südwesten

Reisezeit: Juni / Juli 2013  |  von Uschi Agboka

Von Montrose nach Georgetown, Colorado

Kleines Open-Air-Museum in Montrose

Kleines Open-Air-Museum in Montrose

Gunnison River Valley

Gunnison River Valley

Monarch Pass

Monarch Pass

Salida

Salida

Leadville

Leadville

Rita und Chris - Eis schmeckt immer

Rita und Chris - Eis schmeckt immer

Leadville

Leadville

16. Tag Georgetown, Colorado

Freitag, 21. Juni 2013
16. Tag Georgetown, Colorado Super 8 Motel

Montrose / Gunnison River Valley / Monarch Pass / Salida / Leadville / Lake Dillon / Schmalspurbahn Colorado Central Railroad / Georgetown
Gefahrene Meilen: 252 (406 km) - 8 1/2Stunden

Nachdem wir am Morgen eine erste Aufregung hatten - Rolf konnte den Motorradschlüssel nicht finden - haben wir alle zusammen um 7 Uhr gefrühstückt, dann Laden und um 8 Uhr Abfahrt. Über den HW 50 East fahren wir vorbei am Black Gunnison National Park, über den Cerro Pass, 2.451 m, und Blue Mesa Pass, 2.653 m, durch das Gunnison River Valley, eine herrliche Landschaft, alles grünt und blüht. Der Gunnison River fließt westwärts durch das ca. 32 km lange Blue Mesa Reservoir (Küstenlänge 154 km, max. 113 m tief), das Morrow Point Reservoir und das Crystal Reservoir, die zusammen die Curecanti National Recreation Area bilden und im oberen Teil des Canyons liegen, der dem Nationalpark seinen Namen gab. Es gibt einige große Pferde-Ranchen (Quarterhorse) und Weiden mit prächtigen Stieren inmitten der Rinder und hin und wieder sieht man kleine Schaf- und Ziegenherden. Um 9.30 Uhr sind wir in Gunnison.

Und weiter geht es. Auch in diesem Jahr überqueren wir den Monarch Pass, 3.448 m, bei Sonnenschein. Es ist 10.30 Uhr.
Der Pass ist einer der schönsten Pässe in Colorado und bietet einen herrlichen Blick auf das südliche Ende der Sawatch Range. Dies ist eine Bergkette im Zentrum von Colorado, die acht der zwanzig höchsten Gipfel der Rocky Mountains (u. a. Mount Elbert, 4.401 m) umfasst.
Auf dem Pass spricht uns ein Amerikaner an, seine Frau, eine Schwäbin aus Heilbronn, freut sich auf Rolf, ebenfalls Schwabe, zu treffen. Ich mache ein Foto von ihrem kleinen frechen Hund. In dem schönen Geschäft auf dem Monarch-Pass werden einige Kleinigkeiten erstanden und weiter geht es, abwärts, Richtung Salida. Plötzlich liegt kein Pinienduft mehr in der Luft, es stinkt gewaltig nach Rauch. Irgendwo ist ein Feuer.

Während die anderen Kaffeepause in einem Lokal im historischen Salida machen, statte ich dem tollen Schuhgeschäft einen Besuch ab. Der Laden wird von zwei alten Damen geführt und ich bin zum dritten Mal da, um mir dort Schuhe zu kaufen. Eine der Besitzerinnen erkennt mich vom Vorjahr und so bekomme ich Rabatt

Salida wurde 1880 gegründet und war früher eine Eisenbahnerstadt. Seit Ende des 2. Weltkrieges konzentrieren sich die Einwohner jedoch auf Viehzucht oder arbeiten in Leadville, im Molybdän Bergwerk. Molybdän ist ein Übergangsmetall der 5. Periode. Das hochfeste, zähe und harte Metall besitzt einen silbrigweißen Glanz. Von allen Elementen der 5. Periode besitzt es den höchsten Schmelzpunkt. Von reduzierenden Säuren (auch Flusssäure) wird es nicht angegriffen. Deshalb wird Molybdän in großen Mengen zur Herstellung von säurebeständigen Edelstählen und Nickelwerkstoffen eingesetzt(z. B. in der Luft- und Raumfahrt). Auch die Touristen sind inzwischen ein wichtiger Erwerbszweig der kleinen Stadt Salida geworden.

Nach 12 Uhr verlassen wir das schöne Salida und fahren durch das Arkansas River Valley, HW 24 West, links die Rocky Mountains, alle über 4.000 m hoch bis nach Leadville, die höchstgelegene City in USA. Es ist eine wunderschöne Strecke entlang des Arkansas-Rivers, zu beiden Seiten schneebedeckte Berge. In "unserem Cafe" trinken wir Kaffee bzw. probieren das gute Eis. Ein Stadtbummel muss auch sein. Es ist ziemlich warm.

Es gibt viele historische Häuser in Leadville zu sehen, die alle unter Denkmalschutz stehen. 1883 kam der Revolverheld Doc Holliday nach Leadville, am 19. August 1884 schoss er den ehemaligen Polizeibeamten Billy Allen nieder. Dieser hatte ihm wegen nicht bezahlter Schulden von 5 Dollar gedroht. Trotz der Beweislast gegen ihn, fand man Doc Holliday für nicht schuldig. In den frühen Jahren seiner Existenz war Leadville auch Schauplatz einiger berühmt gewordener Schwindeleien. So brachte "Chicken Bill" Lovell eine Schubkarre reichen Silbererzes in eine öde Grube seines Claims ein, um diesen zu einem hohen Preis an Horace Tabor zu verkaufen - Tabor konnte sich dennoch freuen, da seine Minenarbeiter einige Fuß tiefer gruben und so trotzdem auf eine reiche Ader stießen.

Um 15 Uhr verlassen wir Leadville über den "Top of Rockies Scenic byway". Wir fahren über den Fremont Pass, 3.451 m, durch die Copper Mountains, HW 91 bis zur Interstate 70. Über den Pass führt die Kontinentale Wasserscheide. Nordöstlich der Passhöhe befindet sich ein großer Molybdän-Tagebau. Das Bergwerk wurde wieder geöffnet, da der Abbau sich wieder rentiert. Doris verliert unterwegs ihren Fotoapparat, doch Rita und Chris, die hinter ihr fahren, sammeln ihn auf. Doch irgendwie hat er jetzt eine Macke, er funktioniert nicht mehr so richtig.

Am wunderschönen Lake Dillon machen wir einen kurzen Halt. Wir haben hier 20 Grad.
Lake Dillon ist ein Süßwasser-Reservoir und grenzt an die Städte Frisco, Silverthorne und Dillon. Die ursprüngliche Stadt Dillon am Ufer des Blue Rivers wurde überflutet und die Bewohner umgesiedelt. Die Gegend um den Stausee unterliegt strengsten Sicherheitsvorkehrungen.

Auf der Interstate 70 geht es nun durch den Eisenhower-Johnson-Memorial Tunnel, fertig gestellt 1979. Hier führt der Tunnel die Interstate 70 unter der Continental Divide durch die Rocky Mountains. Mit einer Höhe von 3.401 m ist der Tunnel einer der höchsten Fahrzeugtunnel der Welt.

Gegen 16.15 Uhr erreichen wir den Overlook vor Georgetown. Wir haben mal wieder Glück und sehen die berühmte Eisenbahn fahren, vom Anfang bis zum Ende. Die Insassen winken freundlich.

Um 16.30 Uhr sind wir in Georgetown, im Hotel, nach ca. 8 1/2 Stunden, 252 Meilen (406 km).

Georgetown wurde im Jahr 1859 von zwei Brüdern aus Kentucky gegründet und nach dem Älteren benannt. In den Folgejahren wurde in unzähligen Minen um die Stadt herum Gold- und Silbererz abgebaut. Georgetown war kein Minen-Camp, aber Geschäfts- und Unterhal-tungszentrum für die Bergarbeiter. Der Bau der Schmalspurbahn Colorado Central Railroad von Denver über Golden nach Georgetown und Silver Plume in den 1870er Jahren sicherte der Gemeinde (ca. 10.000 Einwohner) damals eine Schlüsselposition in der Region. Ein Großteil der Strecke wurde später wieder abgebaut, der verbliebene Abschnitt von Georgetown nach Silver Plume dient heute touristischen Zwecken. Der historische Ortskern von Georgetown diente 1978 als Kulisse für eine Szene in dem Film "Der Mann aus San Fernando" mit Clint Eastwood. Die Stadt lebt heute vom Tourismus. Es gibt viele historische Gebäude zu sehen.

Um 18 Uhr fahren wir zum Essen in den Euro Grill. Das Restaurant wird von Tschechen geführt. Rolf, Rita und Doris essen Lammfleisch, Salat und Pita-Brot, ich habe griechischen Salat mit Lachs. Alles sehr lecker. Wir sitzen direkt am Fluss, wunderschön. Um 20.15 Uhr sind wir - nach Stadtbesichtigung - zurück im Hotel. Wir sind alle müde und gehen früh schlafen.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de

"Top of Rockies Scenic byway"

"Top of Rockies Scenic byway"

Eisenhower-Johnson-Memorial Tunnel

Eisenhower-Johnson-Memorial Tunnel

Lake Dillon

Lake Dillon

Schmalspurbahn Colorado Central Railroad bei Georgetown

Schmalspurbahn Colorado Central Railroad bei Georgetown

Schmalspurbahn Colorado Central Railroad bei Georgetown

Schmalspurbahn Colorado Central Railroad bei Georgetown

Georgetown

Georgetown

Georgetown

Georgetown

© Uschi Agboka, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch einer Tour durch 11 Staaten: Colorado, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah, Wyoming, Montana, Idaho, Washinghton, Oregon, Kalifornien - 8.135 Meilen = 13.097 km. Text: Uschi Agboka Fotos: Rolf Kummer - www.harley-rolf.de
Details:
Aufbruch: 06.06.2013
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 11.07.2013
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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