In neun Wochen durch Südafrika: von Johannesburg nach Kapstadt

East London an der Wild Coast

Nach dem Besuch in den beiden Parks machte ich mich auf den Weg in Richtung Westen. Ich hatte noch viel Strecke vor mir bis Kapstadt. Für einige Tage legte ich einen Stopp in Durban ein, wo ich jedoch nicht viel mehr sah als die Strandpromenade. Mein Hotel befand sich genau an dieser und ich habe mich von ihr kaum wegbewegt, sondern nur das WM-Stadion angeschaut, welches fast direkt an der Promenade liegt.

Der Weg in den Westen ist allerdings von Durban aus noch sehr weit. So legte ich eine weitere Pause in East London ein. Die Stadt ist unscheinbar, oder geradezu hässlich. Für Touristen hält sie keine wirklichen Highlights vor. Ich fand jedoch ein kleines B&B (Tu Casa) mit sehr liebenswürdigen Gastgebern. Dort fühlte ich mich so wohl, dass ich gleich drei Tage blieb. Die Unterkunft war nicht weit vom Meer entfernt, wo ich beinahe leere Strände vorfand.

An einem dieser drei Tage unternahm mein Gastgeber eine Wanderung mit mir. Wir brachen am frühen Morgen auf, um an der Küste entlang zu laufen. Zwischendurch tranken wir Kaffee aus der Thermoskanne und aßen Rusk - eine südafrikanische Spezialität. Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir unser Ziel. Ein Felsvorsprung, der ins Wasser ragte. Wir näherten uns dem Wasser, indem wir uns auf das Felsplateau stellten, an dem sich die Wellen brachen. Wenn man nur nah genug ans Wasser geht, ergießt sich die Gischt über einem. Ich wurde klatschnass, es war kühl und erfrischend, aber vor allem war es ein schönes Glücksgefühl, mich der Natur hinzugeben.

Anschließend gönnten wir uns ein Frühstück im B&B und fuhren später durch die unscheinbare Stadt. So erhielt ich eine private Lehrstunde über die südafrikanische Kultur und die Schwierigkeiten im Zusammenleben von schwarz und weiß. So wurden aus einem einfachen Zwischenstopp drei wirklich spannende Tage.
Einen ausführlichen Bericht über das Wassererlebnis an der Wild Coast gibt's hier.