Wandern im Thüringer Wald

Reisezeit: Oktober 2014  |  von Uta Weißel

Schmalwassertalsperre

Sonntag

Die Nacht war sehr sehr ruhig, nur ein Käuzchen hat sich mal irgendwo gemeldet. Man hört hier keine entfernte Strasse oder irgendwas Lärmendes.
In den Buchen vorm Fenster turnen die Eichelhäher schon am frühen Morgen herum und picken sich die leckersten Bucheckern heraus.
Die kann ich von meiner Schlafstatt aus beobachten! Was für ein Aufwachen!
Raus aus den Federn und den neuen Tag begrüßen von unserer großen Terrasse aus.
Von hier besticht die Aussicht durch die Bäume in das weite Tal:

Blick von unserer Terrasse...

Blick von unserer Terrasse...

...in den Morgennebel.

...in den Morgennebel.

Zur Wandereinstimmung fällt die Entscheidung für einen ortsnahen Wanderweg zur "Schmalwassertalsperre" auf Empfehlung von Frau Petri, eine der beiden guten Seelen des Hauses. Zusammen mit ihrem Mann hat sie die Waldbaude zu dem gemacht, was sie heute ist.
Im Eingangsbereich des Hauses gibt es eine Infowand mit viel gutem Kartenmaterial zur kostenlosen Ausleihe. Unsere mitgebrachten Karten geben nur einen groben Überblick, weil die Wanderwege ja alle ausgeschildert sein sollen. Trotzdem nehmen wir noch eine topographische Wanderkarte aus der "Wand" mit, man weiß ja nie.

Ankunft an der Schmalwassertalsperre

Ankunft an der Schmalwassertalsperre

na dann mal rüber über die Staumauer

na dann mal rüber über die Staumauer

Blick von der Staumauer auf den Stausee

Blick von der Staumauer auf den Stausee

Solche Spinnwebenkunstwerke sieht man hauptsächlich im Herbst...

Solche Spinnwebenkunstwerke sieht man hauptsächlich im Herbst...

...bevor der Tau sich verflüchtigt.

...bevor der Tau sich verflüchtigt.

"Ein Laubbaum steht im Walde, ganz still und stumm"

"Ein Laubbaum steht im Walde, ganz still und stumm"

"Spieglein, Spieglein an der (Fluss)Wand, wo befindet sich das idyllischste Gewässer im ganzen Land?...

"Spieglein, Spieglein an der (Fluss)Wand, wo befindet sich das idyllischste Gewässer im ganzen Land?...

...Wahrscheinlich hier, im Thüringer Wald-Land."

...Wahrscheinlich hier, im Thüringer Wald-Land."

Stärkung muss sein

Stärkung muss sein

Pilze pflastern den Weg. Die bleiben allerdings stehen. Wer weiß, ob die genießbar sind.

Pilze pflastern den Weg. Die bleiben allerdings stehen. Wer weiß, ob die genießbar sind.

Der Schnecke ist das egal, die frißt alles, jedenfalls hat der Pilz unter ihr schon ganz schön gelitten.

Der Schnecke ist das egal, die frißt alles, jedenfalls hat der Pilz unter ihr schon ganz schön gelitten.

Damit wir auf dem richtigen Weg bleiben

Damit wir auf dem richtigen Weg bleiben

Ab diesem Wegekreuz an der Finsterbacher Hütte gehen wir Richtung Steigerhaus.
Dort ist ganz schön Remmidemmi mit Livemusik. Das ganze kommt uns wie einem Kulturschock gleich. Seit Beginn unserer Wanderung sind wir so gut wie keiner Menschenseele begegnet und die Ruhe im Wald ist hier fantastisch.
Es zieht uns sofort weiter.
Nach einer halben Stunde Waldweg beschleicht uns ein komisches Gefühl:
richtig! falsche Richtung eingeschlagen, so landen wir nie in unserer gemütlichen Ferienwohnung.
Zum Glück steckt die Wanderkarte im Rucksack und daraus ist leider ersichtlich, es gibt keine Abkürzung zum richtigen Weg, wir müssen zurück zum Steigerhaus.
Dort stellt sich heraus, die Wegweiser haben uns in die Irre geführt bzw. wir die Dinger falsch interpretiert.
Kann ja mal vorkommen.
Letztendlich ist das völlig schnuppe, denn die Sonne scheint noch und der Weg insgesamt ist nicht so anstrengend.
Siehe nächstes Foto vom letzten Teilstück des heutigen Rundweges:

wie winzig der Mensch und gewaltig die Natur ist.

wie winzig der Mensch und gewaltig die Natur ist.

Bei unserer Rückkehr in der Waldbaude überrascht uns Frau Petri mit selbstgesuchten frischen Pfifferlingen. Sie haben so viele gesammelt, das es für uns auch noch reicht. Nochmals vielen Dank an dieser Stelle,

Daraus wird gleich unser Abendessen kreiert: "Nudeln an Pfifferlingen"

Daraus wird gleich unser Abendessen kreiert: "Nudeln an Pfifferlingen"

© Uta Weißel, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Was fängt man mit einer Woche Urlaub Anfang Oktober an? Ans Mittelmeer fliegen? - wie ursprünglich geplant wegen der "Wettersicherheit" - oder doch mal die kurzfristige heimische Wetterprognose abwarten und in Deutschland bleiben und dem Bewegungsdrang nachgeben? Wir entscheiden uns für Deutschland fast um die Ecke von Berlin - den Thüringer Wald. Das heißt konkret für uns: unbekannte Wanderwege erforschen.
Details:
Aufbruch: 04.10.2014
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 11.10.2014
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Uta Weißel berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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