Die Finken in Kambodscha

Reisezeit: November / Dezember 2014  |  von Michael Fink

21.11.14 Siem Reap (Banteay Srei; Phnom Kulen)

Freitag, 21. 11.2014
Heute stehen wir schon um 5:30 Uhr auf und gehen um 6:30 Uhr zum Frühstück. Die Tische sind schon fast eingedeckt und wir können auch gleich unser Frühstück bestellen. Bis das Frühstück kommt schreiben wir uns über Whats App mit Dominic. In Deutschland ist es 00:30 Uhr und Dominic ist am Abend von Mosbach gekommen. Wir erfahren die Neuigkeiten von zu Hause und widmen uns dann unserem Frühstück. Wir sind schon fertig wenn der Yan uns um 7:15 Uhr abholen kommt. Unsere erste Station heute ist der Tempel Banteay Srei (Zitadelle der Frauen). Es ist die eleganteste, verspielteste und schönste Tempel-Anlage des Angkor-Reiches. Dieser Tempel wurde in der Mitte des 10. Jahrhunderts erbaut und wahrscheinlich von Frauen verziert. Wir sind schon früh auf dem Gelände, aber auch andere Einzeltouristen nutzen die Chance sich den Tempel in aller Ruhe anzuschauen, bevor um 9:00 Uhr die Bustouristen einfallen. Banteay Srei ist für mich der aller schönste Tempel den ich bis jetzt gesehen habe. Er ist klein, kompakt und mit wunderschönen Dekors ausgeschmückt. Er besteht aus rotem Sandstein, der wahrscheinlich aus Indien stammt. Dieser tempel wurde von einem Lehrer des Königs gebaut und dann dem König geschenkt. So erklärt es sich, dass dieser Tempel viel kleiner ist als die anderen Tempel, weil die großen Tempelbauten dem König vorbehalten waren. Kunstvoll mit Ornamenten, Asparas, Devatas, Blumen- und Tiermotiven sowie Szenen aus der hinduistischen Mythologie geschmückt sind die Tempelstürze, Fassaden, Fenster, Türen und Giebelfelder der Tempeltürme. Es ist ganz schön schwierig alles in Worte zu fassen, die ganzen Eindrücke und Faszination jedes einzelnen Tempels, der jeder auf seine eigene Art und Weise beeindruckt. Um neun Uhr beginnt wie von Yan voraus gesagt, der Run auf den Tempel. Gut, dass wir schon fertig sind und weiterfahren können.

Heute geht es auf den fast 30 Km östlich des Banteay Srei Tempel gelegenen heiligsten Berg der Kambodschaner, den 487 m hohen Phnom Kulen. Auf dem Phnom- Kulen- Plateau, auf welchem die Khmer einst den Sandstein für ihre Tempel abbauten, gibt es zwar heute keine großen Sakralbauten mehr, aber zahlreiche kleinere, aus Backstein errichtete Shiva - Heiligtümer. Wir fahren über Land an vielen Bananen- und Mangoplantagen vorbei und dann auf eine sehr schlecht ausgebaute Bergstraße mit riesigen Schlaglöchern, auf der man morgens bis um 11:00 Uhr hinauf fahren und nach 12:00 Uhr herunter fahren kann. Als wir oben ankommen sind wir schwer durchgerüttelt und geschüttelt. Die kleine Stadt mit Namen Mahendraparvata ist heute nur noch auf Touristen eingestellt. Überall werden Klamotten, Obst, Heilkräuter und sonstige unnütze Mitbringsel angeboten. Zuerst gehen wir zu dem in Wald liegenden 30m hohen und in mehreren Kaskaden abstürzenden Wasserfall, der einen kleinen See speist in dem schon einige Touristen und Einheimische baden.

An den Ständen rundherum kann man sich Badehosen ausleihen und in das kühle Nass springen. In den im Wasser liegenden Sandsteinblöcken wurden verschiedene hinduistische Motive gearbeitet, darunter einen liegenden Vishnu auf der Schlange. In der Nähe des Wasserfalls sind noch Reste eines Prasats zu sehen. Dann geht es weiter durch den Ort, wo Michael und Yan sich an einem Stand in Fett gebratene Reispfannkuchen holen und mit Genuss essen!!!

Reispfannkuchen kostet 1500 Rhiel=0,30 Euro

Reispfannkuchen kostet 1500 Rhiel=0,30 Euro

Danach geht es weiter mit Geleitschutz von zwei kleinen Mädchen (die auf unsere Schuhe aufpassen wollen, wenn wir den Buddha besichtigen), zu dem aus einer späteren Epoche stammenden liegenden Buddha von Preah Ang Thom. Die 5m lange Figur wurde in die Spitze eines riesigen Sandsteinmonolithen geschlagen und mit einem einfachen Gebäude umgeben. Um diesen Buddha gruppieren sich einige moderne Gebetshallen und Schreine.
Über einen Seitenweg durch den Wald kommen wir zu dem Fluss der Tausend Lingas. Dies sind Fruchtbarkeitssymbole, die in die im Fluss liegenden Steinplatten gemeißelt wurden. Dem Flusslauf folgend kommen wir zu einer Wasserquelle aus der das Wasser glasklar heraussprudelt. Für die Kambodschaner eine heilige Quelle von der man sich eine heilende Wirkung verspricht.

Unsere "Schuh-Aufpasserinnen"

Unsere "Schuh-Aufpasserinnen"

Überall Verkaufsstände mit Essen. Fisch direkt gegrillt oder

Überall Verkaufsstände mit Essen. Fisch direkt gegrillt oder

frische Reiswaffeln (hat sogar Anette gegessen)!!!

frische Reiswaffeln (hat sogar Anette gegessen)!!!

Danach geht es zum Auto zurück und wir fahren die holprige Straße wieder hinunter nach Kbal Spean einem weiteren Ort, in dem in einem Nebenfluss des Siem-Reap-Flusses Lingas eingemeißelt sind. Vorher müssen wir aber noch einen Fußmarsch von über einer halben Stunde über Stock und Stein bewältigen. Oben angekommen, besichtigen wir auch hier die im Flussbett liegenden und in Stein gemeißelten Symbole, die die Schöpfungs- und Zeugungskraft Shivas darstellen.

Wir beeilen uns so schnell wie möglich wieder am Auto zu sein, um auf dem Weg zum Hotel noch die Butterflyfarm zu besichtigen, weil diese um 16:30 Uhr schließt. Um 15:30 Uhr sind wir da, und können uns noch in aller Ruhe die schönen Schmetterlinge und die exotischen Blumen auf dem Gelände anschauen. Mit den Eintrittsgeldern werden die lokale Armut und der Naturschutz unterstützt.

Um 17:00 Uhr sind wir zurück im Hotel und ich bestelle mir wieder eine Massage. Hoffentlich klappt es heute. Fast pünktlich um kurz nach 18:00 Uhr kommt Vannak die Masseurin und ich kann nach dem anstrengenden Tag richtig relaxen. Danach geht es zum Abendessen wo wir wieder das Menü essen. Heute gibt es frische Frühlingsrollen mit Gemüse und Dipsoße, süß-saure Schweinefleischsuppe, Hühnchenfleisch süß-sauer mit Reis und danach einen Bananenshake. Gut gesättigt, trinken wir noch einen schwarzen Tee in der Lobby und gehen dann aufs Zimmer. Wie immer schreibe ich dann noch an unserem Blog und Michi schläft schon mal vor.

© Michael Fink, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Hallo liebe Verwandte und Freunde, wir sind mal wieder in Asien unterwegs. Kambodscha wollen wir erkunden und hier könnt ihr unsere Erlebnisse nachlesen. Wir werden dieses Tagebuch täglich aktualisieren (hoffentlich). Viel Spaß beim Lesen! Herzliche Grüße Die Finken (Michael+Anette)
Details:
Aufbruch: 13.11.2014
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 08.12.2014
Reiseziele: Kambodscha
Der Autor
 
Michael Fink berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.