Bilderbuch Indochina

Reisezeit: November 2016  |  von Herbert S.

Siem Reap: Banteay Srei

Da der letzte Tempel ca. 30 km entfernt liegt muß natürlich für einen Guide noch ein Programmpunkt her: Candyherstellung aus Palmzucker. Aus der männlichen Blüte der entsprechenden Palme wird der Saft gesammelt und 12 Stunden gekocht und dann in kleine runde Formen gestrichen. Nach wenigen Minuten kam man die Stückchen aus der Form lösen und als Bonbon verkaufen.

Die angekündigte Pause für Fahrer und Guide steht an und in einem der wenigen Straßenlokale für Gruppentouristen, nehmen wir einen Tee für 0,50 $ p.P. und setzen danach die Fahrt zum Banteay Srei, dem Tempel der Frauen fort, wo wir noch einmal alle Konzentration zusammenreißen, denn er ist ganz filigran ausgearbeitet und hat zudem Wächter als Affen.

Lotusblüten

Lotusblüten

Banteay Srei ist vielleicht die eleganteste, verspielteste und schönste Tempelaniage des Angkor-Reiches. Der.Tempel der Frauen" wurde in der zweiten Hälfte des 10. Jh. während der Regierungszeiten Rajendravarmans II. und Jayavarmans V. erbaut und erst 1914 von den Franzosen „wiederentdeckt".

der Fenstersturz an der ersten Gopura zeigt Indra auf einem dreiköpfigen Elefanten

der Fenstersturz an der ersten Gopura zeigt Indra auf einem dreiköpfigen Elefanten

Banteay Srei ist ein Traum aus rotem Sandstein und neben Angkor Wat und dem Bayon einer der Höhepunkte eines Angkor-Besuchs. Im Gegensatz zu den monumentalen Gebäuden der Khmer wie Angkor Wat oder Ta Prohm ist Banteay Srei klein, kompakt und lückenlos mit kunstvollen Dekors überzogen.

In den späten 1920er-Jahren war Banteay Srei der erste Tempel, den die Franzosen nach der Anastylosis-Methode restaurierten. Erst 1936 fanden Archäologen heraus, wie alt Banteay Srei wirklich ist.

Ist man durch die Gopura hindurchgegangen, so befindet man sich auf einem schmalen Weg, der auf die erste noch vorhandene Tempelmauer zuführt.

Ist man durch die Gopura hindurchgegangen, so befindet man sich auf einem schmalen Weg, der auf die erste noch vorhandene Tempelmauer zuführt.

Innerhalb der Lateritmauer des inneren Tempelbereichs befinden sich, im Quadrat um das zentrale Heiligtum herum, sechs lange Gebäude, die möglicherweise einst zum Meditieren genutzt wurden.

Die drei Prasats werden von kleinen Statuen mit menschlichen Körpern und Tierköpfen bewacht (es handelt sich um Kopien), die zwischen den reich dekorierten Tempelmauern fast lebendig wirken.

Inzwischen sind Wolken aufgezogen und erste Regentropfen fallen, aber man muß schon Glück haben, um einen solchen abzubekommen. Trotzdem ist an der Ballon-StatIon niemand. Nur eine einsame Dame erklärt uns: 'zuviel Wind' – mir sind auch zu viele Wolken unterwegs. Weil es sich nicht um eine wirkliche Ballonfahrt handelt, sondern lediglich die Möglichkeit bietet, aus stationärer Höhe auf die Anlage zu schauen, hatte ich sie eh nicht in die engere Wahl genommen.
Daher werden wir zum Hotel.gebracht, wo wir nun nach den vielen (geschmacklosen) Wasser nach einem Getränk mit Geschmack lechzen. Ulrike nimmt einen Gin-Tonic und ich ein großes Bier – Angkor – ca. 664ml. Auf unserem Balkon läßt es sich heute etwas besser aushalten als gestern, da es bedeckter ist. So kann ich das Bordbuch hier schreiben.

Erst bei beginnender Dämmerung verlassen wir den Balkon und gehen nach dem Duschen essen. Heute ißt Ulrike zur Abwechslung mal wieder chicken. Ich wechsele von Reis zu Khmer-Nudeln mit chicken. Der Weißwein ist hier schon obligatorisch. An der Rezeption sind sie sehr nett und lassen uns morgen bis 16.00 Uhr zum Auschecken Zeit. So können wir frisch geduscht zum Airport und uns dort gepflegt in die Lounge setzen.

© Herbert S., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir wollten keine vorgefertigte Reise, aber aufgrund unseres Alters auch nicht als backpacker vor Ort alles organisieren müssen. Nach längerer Suche fand ich eine Adresse in Hanoi, die ein individuelles Programm nach unseren´Vorstellungen zu 'stricken' in der Lage war.
Details:
Aufbruch: 07.11.2016
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 27.11.2016
Reiseziele: Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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