Andalusien - Spanien - Teil 3

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Streckenverlauf: Donnerstag, 23. Juni 2016 - 55. Tag

Donnerstag 23. Juni 2016 55. Tag

Donnerstag 23. Juni 2016 55. Tag
Campingplatz Rio Los Molinos, Siles, Sierra de Segura
Siles / Ermita Nuestra Senora del Campo
Torres de Albanchez: Plaza mit Brunnen – Denkmal Oliven – Rathaus - Iglesia de Nuestra Señora de la Presentación - Torre del Homenaje (Donjon)
Siles
Fahrzeit 2 Stunden 24 Meilen (39 km)

Heute ist unser letzter Tag auf dem Campingplatz. Um 10 Uhr fahren wir nach Siles. Ich muss nochmals zum Friseur. Amoa, die Friseurin, erzählt mir, dass sie 42 Jahre alt ist, eine Tochter (21 Jahre) hat und ihr Mann schon in Pension ist. Beide fahren große Motorräder, die sie mir stolz präsentiert. Auch ihr pinkfarbener Beetle mit Augenwimpern an den Schweinwerfern sieht witzig aus. Ich mache einige Fotos, die ich ihr nach Urlaubsrückkehr zusenden werde.

Amoa erzählt mir auch, dass sich nur im Juli und August Touristen nach Siles verirren. Einige Engländer und Niederländer haben in der näheren Umgebung günstig Häuser gekauft. Sie leben mit ihrer Rente hier besser als in der Heimat. Interessant zu hören.

Nachdem meine Haare wieder frisch gewaschen und geflochten sind, geht es noch zum Einkauf, ich brauche Papierrollen und Tempos.

Anschließend fahren wir Richtung Torres de Albanchez, A 310, JA 9122.

Vorher halten wir noch an der Ermita Nuestra Senora del Campo, das ist die Schutz-Patronin von Torres.

Ermita Nuestra Senora del Campo - Die Legende erzählt, dass die Jungfrau Maria den Hirten am Fuße einer Eiche erschienen sei. Zu Ehren dieser Erscheinung errichteten die Hirten eine kleine Kapelle zu Ehren der Virgen del Campo, wie in einem Dokument von 1575 zu lesen ist. Die heutige Kapelle stammt von 1957. Die Quelle der Ermita versorgt die Menschen seit mehr als 400 Jahren mit gutem Trink-Wasser.

Jedes Tag Ende Mai findet eine Wallfahrt statt, die Wallfahrt „Ocho de Torres“. Das Marienbild bleibt bis zum 8. September eines jeden Jahre in der Kapelle.

Wie so oft an diesen Orten findet man in der näheren Umgebung Rastplätze mit Picknick-Tischen, einen Brunnen (mehr als 400 Jahre alt) mit gutem Trinkwasser, Barbecue-Plätze und natürlich darf ein Spielplatz für Kinder nicht fehlen. An den Sonn- und Feiertagen kommen die spanischen Familien der Gegend hier zusammen, picknicken, ratschen und freuen sich des Lebens. Dies ist eine Sitte, die im ländlichen Spanien weit verbreitet ist.

In Torres selbst halten wir an der Plaza, direkt vor der Kirche. Die Iglesia parroquial de Nuestra Señora de la Presentación stammt aus dem 16. Jh.. Leider wie so oft geschlossen, so dass wir sie nur von außen anschauen können.

Die Plaza, die von blau-weiß gekachelten Bänken umgeben ist, wird von einem sehr schönen Brunnen dominiert. Das sieht herrlich aus. Direkt neben Kirche befindet sich das kleine Rathaus, natürlich schön beflaggt.

Schön ist auch ein Denkmal für die Oliven. Alle Orte hier in der Gegend verdanken ihren Wohlstand den Olivenhainen.

Der Torre del Homenaje (Donjon), aus dem 14. Jh. – Kulturgut seit 1985, neben der Pfarrkirche ist ein quadratischer, solider, militärischer Turm mit 12,5 m an seiner Basis, von einer massiven Brüstung umgeben. Es gibt heute nur noch 3 Etagen, wobei man annimmt, dass es früher vier gab. Das Erdgeschoss, direkt auf einem natürlichen Felsen, enthielt den Brunnen. Die oberen Etagen dienten als Wohn- und Vorratsräume. Wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen ist der Turm mit Netzen umspannt.

Ein Donjon ist ein Wohnturm und Wehrturm einer mittelalterlichen Burg des französischen Kulturkreises.

Das Wort geht auf das gallo-römische dominiono, ‚Hauptturm‘, und dieses auf lat. dominus, ‚Herr‘, zurück, denn der Donjon wurde vornehmlich vom Burgherrn bewohnt. Der Donjon bildet entweder als Hauptturm den Kern der Burg oder tritt als besonders starker Mauerturm auf. Vom Bergfried, dem unbewohnten Hauptturm vieler Burgen im deutschsprachigen Raum, unterscheidet sich der Donjon durch seine grundsätzliche Eigenschaft als Wohnturm, weshalb auch vergleichsweise größere Grundflächen üblich sind.
In seiner ursprünglichen, mittelalterlichen Bedeutung bezeichnet der Begriff donjon den gesamten Feudalsitz innerhalb einer Burganlage, nicht nur den Wohnturm. In italienischen Quellen bedeutet dongione (aus dem französischen Donjon) sogar den gesamten Herrenbesitz.

Es gibt noch ein nicht ganz ausgegrabenes Castillo am Rande des Ortes, bekannt als Yedra Castillo, Kulturgut seit 1949. Leider konnte man das nicht anschauen.

Und auch das Casa del mayorazgo haben wir nicht gefunden. Im Innern dieses Hauses befand sich eine Höhle mit einem Tonnengewölbe. Sie diente als Zuflucht in Zeiten der Gefahr.

Torres selbst ist ein Bilderbuchort, alles sehr gepflegt, die Häuser mit Blumen geschmückt, die Einwohner sehr freundlich.

Torres de Albanchez, ein kleines Dorf, ca. 960 Einwohner, in der Provinz Jaen, Andalusien. Auch dieser Ort liegt im Naturpark der Sierra de Cazorla, Segura und Las Villas. Die Umgebung von Torres ist landwirtschaftlich geprägt, daneben finden sich große Waldflächen. In der felsigen Umgebung hat man Karsthöhlen entdeckt, wo man Spuren von Siedlungen in prähistorischer Zeit fand.

Der Name des Ortes stammt aus muslimischer Zeit. Um 1235 wurde Torres samt seiner Burg von den Christen zurück erobert und dem Orden von Santiago unterstellt. Torres gehörte bis 1833 zum Königreich von Kastilien.

Nach 12 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 24 Meilen (39 km). Es war ein schöner letzter Ausflug.

Rolf fährt das Motorrad direkt auf den Hänger und bereitet den Bus für die Abreise vor.

Morgen werden wir früh aufstehen, das Zelt abbauen, solange es kühl ist und dann frühstücken, ehe wir los fahren.

Wir hatten wunderbare 8 Wochen, aber nun freuen wir uns auch wieder auf unser Zuhause.

Bis 16 Uhr sitzen wir an der Bar im Kühlen, bei Kaffee und Wein. Letztmalig Mails checken etc.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite
Uschi & Rolf – Portugal - Spanien @Uschi.Rolf.Portugal.Spanien
https://www.facebook.com/Uschi.Rolf.Portugal.Spanien

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Fortsetzung des Reiseberichtes von Andalusien - Spanien Teil 1 und Teil 2. Teil 3 - 9. bis 26. Juni 2016 Standort Campingplatz Rio Los Molinos, Siles
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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