Andalusien - Spanien - Teil 3

Reisezeit: April - Juni 2016  |  von Uschi Agboka

Streckenverlauf: Freitag, 10. Juni 2016 - 42. Tag

Freitag, 10. Juni 2016 42. Tag

Freitag, 10. Juni 2016 42. Tag
Campingplatz Rio Los Molinos, Siles, Sierra de Segura
Siles / Canada Morales / Naturpark Sierras de Cazorla, Segura y Las Villas / Tranco / Embalse de Tranco de Beas / Coto Rios und zurück
Fahrzeit 6 Stunden 85 Meilen (137 km)

Auch diese Nacht kühlt es sich wieder ab, daher schlafen wir sehr gut. Am Morgen holt Rolf Brot an der Rezeption, mal schauen, wie das schmeckt. Auf dem Campingplatz unten am Fluss sind zwei Fahrradfahrer im Zelt. Außerdem sind zwei Hütten bewohnt. Eine spanische Familie mit kleinen Kindern und ein spanisches Ehepaar mit einem Wolfshund. Alle sehr freundlich. Ganz im Gegenzug zu den Deutschen oder Holländern, die meist sehr merkwürdig zu uns sind, oft auch unfreundlich oder unhöflich. Sie scheinen wohl Vorurteile gegen Motorradfahrer zu haben. Ansonsten ist der Campingplatz leer. Das gefällt uns sehr.

Nach dem Frühstück wollen wir in den Ort Siles zum Einkaufen fahren. Anschließend werden wir eine kleinere Tour durch die nähere Umgebung machen.

Wir befinden uns im Parque Natural Sierras de Cazorla, de Segura y Las Villas. Eine herrliche Gegend. In der Vor- und Nachsaison ist hier nichts los. Doch ab Mitte Juli bis Ende August kommen sehr viele Spanier in die Gegend, um sich in der tollen Natur zu erholen.

Abfahrt um 10 Uhr, ca. 1,5 km nach Siles, JF 7012, A 310. Dort kleiner Einkauf, zurück auf den Campingplatz, alles verstauen und dann geht es los.

Route A 310, A 317, A 319 – über Canada Morales, dann am Embalse del Tranco entlang. Wunderschön ist es hier, immer wechselnde Landschaftsbilder. Wir sind begeistert, zumal wir auch fast allein unterwegs sind. So gefällt uns das.

Dies ist einer der größten Stauseen in Spanien, im Nordosten der Provinz Jaen. Sein Bau dauerte von 1929 bis 1944. Der Stausee ist, neben seiner wirtschaftlichen Wichtigkeit, ein beliebtes Erholungsgebiet für die Spanier. Früher war das Gebiet, welches nun überflutet ist, ein schönes Tal mit kleinen Dörfern voller Leben. Heute gibt es nur noch wenige Erinnerungen daran. Der Torre Bujarcadi erscheint nur, wenn der Stausee fast leer ist. Hin und wieder ist das Castillo der ehemaligen Herren von Bujaraiza zu sehen.

Wir halten an einem Mirador und fotografieren wie die Weltmeister, besonders ich, da mir die Farbe des Sees besonders gut gefällt.

Weiter bis Coto Rios. Dort um 12.30 Uhr Halt an der Bar Meson el Rincon. Wasser, Wein, 2 alkoholfreie Bier, Suppe, Toastada = 10 Euro. Wir halten uns zwei Stunden in der schattigen kühlen Bar auf. Emails checken, FB Bilder posten, Bank checken. Hier ist mal wieder zu erwähnen, wie schön die Toilettenräume gestaltet sind. Da können sich die Restaurants in Deutschland noch eine Scheibe von abschneiden.

Gegen 14.45 Uhr fahren wir zurück, wieder am Stausee entlang. Es ist Siesta-Zeit, alles wie ausgestorben. Im Stausee ist eine Insel mit einem verfallenen Castillo zu sehen – es ist das Castillo der ehemaligen Herren von Bujaraiza.

Wir sind im größten Nationalpark Spaniens unterwegs, unverfälschte Natur. Karstgebirge, Talschluchten, Bäche und Wälder. Außerhalb der spanischen Urlaubsaison nur wenig besucht. Mit Höhen zwischen 650 und 2.107 m besteht der Park aus mehreren parallel verlaufenden Gebirgszügen. Die beiden größeren Bergketten, die Sierra de Cazorla und die Sierra de Segura, sind durch das Tal des hier entspringenden Rio Guadalquivir von einander getrennt. Erst ein schmaler Bach, dann ein Fluss, wird der Rio Guadalquivir, die Lebensader Andalusiens, bei dem Ort Tranco erstmals zum Embalse de Tranco de Bas aufgestaut. Am Oberlauf und Stausee entlang führt die Hauptstraße des Parkes, die Carretera del Tranco - A 319. Außer dem Rio Guadalquivir fließen noch Dutzende anderer Bäche in den vielen Seitentälern des Nationalparkes. Der ungewöhnliche Wasserreichtum inmitten staubtrockener Landschaften ist auf die Höhe der Gebirge zurück zu führen, die die Atlantiktiefs stoppen und hier abregnen lassen. Es gibt einen ungeheuren Reichtum an Wildblumen und Gräsern, unter ihnen 24 endemische, also nur hier vorkommende Arten. Dies aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen. Luftige Wälder, die zu den ausgedehntesten Spaniens zählen, bedecken Täler und Berge. Eine Traumlandschaft ohne Massentourismus.

Uns gefällt unser Ausflug heute sehr. Trotz der Hitze war es angenehm zu fahren, sehr gute Straßenqualität und dann ging es oft durch den Wald, wo es merklich kühler war.

Zurück auf dem Campingplatz sind wir um 16 Uhr, nach 85 Meilen (137 km).
Heute ist es nicht ganz so heiß wie gestern, denn es weht ein starker Wind.

Rolf hat Servicetag und ich gehe erst einmal zum Duschen und Waschen – Hose, Shirt, Kleid, Unterwäsche und Socken. In knapp einer Stunde ist alles trocken.

Zum Abendessen haben wir Rindersteaks, Salat, Nektarinen, Brot, Wein. Auch heute sitzen wir lange draußen und genießen die Ruhe auf dem schönen Platz.

Weitere Bilder unter www.harley-rolf.de oder auf meiner Facebook Seite
Uschi & Rolf – Portugal - Spanien @Uschi.Rolf.Portugal.Spanien
https://www.facebook.com/Uschi.Rolf.Portugal.Spanien

© Uschi Agboka, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Viel Natur in Andalusien, abseits der normalen Touristenpfade. Fortsetzung des Reiseberichtes von Andalusien - Spanien Teil 1 und Teil 2. Teil 3 - 9. bis 26. Juni 2016 Standort Campingplatz Rio Los Molinos, Siles
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 26.06.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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