Guatemala - Land des ewigen Frühlings

Reisezeit: April 2019  |  von Beatrice Feldbauer

Sayaxche

Der Morgen steht zur freien Verfügung, es scheint wieder ein sehr heisser Tag zu werden. Man könnte noch einmal in den Park gehen, man könnte beim Infocenter mehr Informationen einholen oder an den Souvenirständen etwas einkaufen.

Doch unser Sinn steht heute mehr nach Ausspannen. Im Schatten vor dem Bungalow sitzen, ein Buch lesen, im Pool abkühlen oder Fotosujets suchen.

Um elf Uhr ist Antonio mit dem Bus da, wir fahren nach Flores. Flores liegt auf einer kleinen Insel im Peten-Itza-See. Mit einem Damm ist sie mit dem Festland verbunden.

Es gibt ein paar kleine Restaurants am See, ein paar schöne Boutiquen und die Kirche in der Mitte der Insel auf dem Dorfplatz, der etwas erhöht ist. Da wir nicht sehr viel Zeit haben, entschliessen sich die meisten fürs Mittagessen im Restaurant des Hotels Santana. Und weil die Bedienung verspricht, dass die Lasagne bereits vorbereitet und nur 20 Minuten braucht, bestellen wir alle das Gleiche.

Von wegen 20 Minuten. Nach 30 Minuten sehen wir, dass sie die Portionen erst in den Ofen schiebt und nach fast einer Stunde kann sie sie servieren. Sie schmeckt wunderbar, nur haben wir jetzt vom Ort halt nicht viel gesehen.

Wir fahren weiter, unser Ziel heute ist eine Dschungellodge an einer Lagune, wo man nur mit dem Schiff hinkommt. Natürlich sind alle längst gespannt, was uns da erwarten wird.

Antonio fährt Richtung Südwesten, eine gute Stunde von Flores entfernt halten wir bei einem kleinen privaten Hafen an. Zwei Motorboote erwarten uns, und schon bald sind wir wieder unterwegs. Auf dem Weg zur Petexbatun-Lagune. Der Fluss auf dem wir fahren, hat sehr wenig Wasser. Zum Teil ist es nur noch eine Handbreit unter dem Kiel und der Bootsführer muss den Motor höher stellen.

Wir fahren an einer Fähre vorbei, die nur noch ein paar sehr wenige Meter fahren muss um Autos und Lastwagen ans andere Ufer zu bringen. Eine eigenartige Situation. Auf dem Fluss begegnen uns immer wieder kleine Boote, meist sind es Ruderboote. Manchmal sitzt nur ein Mann darin, manchmal eine ganze Familie. Meistens sind sie voll von Holz, Wahrscheinlich zum Kochen.

Und immer haben die Leute Zeit, uns zuzuwinken, einen Moment das Ruder loszulassen, uns zu winken, uns ein Lächeln zu schenken. Auch die Leute, die sich am Ufer aufhalten, Frauen, die ihre Wäsche machen, Kinder, die im Wasser spielen. Sie winken und sind fröhlich, sehen den Touristen zu, wie sie vor ihren einfachen Behausungen vorbei fahren.

Auch Vögel kreuzen unseren Weg. Aufgeregt flatternde Kormorane begleiten uns, fliegen voraus. Oder schwimmen am Ufer, wobei sie nur den Hals aus dem Wasser strecken, der Körper bleibt unter Wasser. Manchmal taucht einer blitzartig und kommt mit einem Fisch im Schnabel wieder an die Oberfläche. Am Ufer und in den Ästen sitzen schwarze Geier.

Am Ufer stehen weisse Silberreiher. Manchmal erhebt sich einer, wechselt mit ein paar eleganten Flügelschlägen ans andere Ufer.

Draussen in der Lagune stehen die Fischreiher im Wasser, das ihnen nur bis zum Knie - sagt man bei Vögeln auch Knie? - reicht. Es ist extrem Niedrigwasser. Und es ist heiss. Wir fahren langsam, denn die Schiffsführer müssen aufpassen, dass wir im seichten Wasser nicht auflaufen. Sobald der Fahrtwind nicht mehr spürbar ist, wird es auf dem Schiff sehr heiss.

Und bald sehen wir die Lodge am Ufer. Zwei kleine Boote liegen am Strand, eine Treppe führt hinauf zum palmbedeckten Haus. Es liegt versteckt unter riesigen, mit Moosfrechten behangenen Bäumen. Die Chiminois Lodge an der Petex Batum Lagune. Wir werden erwartet.

Doch René meint, wir sollten noch nicht aussteigen, wir könnten noch einen Moment hinaus auf den See fahren, denn es ist Zeit des Sonnenunterganges. Zwar bleibt die Sonne milchig rotweiss und vermag den Himmel nicht golden zu färben, aber die Stimmung ist trotzdem sehr feierlich. Und als dann MM noch eine Flasche Rum und Cola aus einem Versteck holt, feiern wir bei Cubra Libre den Sonnenuntergang.

Nachher steuern wir endgültig das Ufer an. Während uns der Lodgechef unser Bungalows zeigt, die weit verstreut im Wald liegen, werden die Esstische gedeckt.

Bei Hans und Ruth ist dann übrigens das Wassermonster wieder aufgetaucht. Es lag in ihrem Bett und sitzt später frech am Tisch.

Das Essen, das die beiden Köchinnen auf den Tisch zaubern schmeckt wunderbar. Zuerst eine leichte Tomatensuppe mit gedämpftem Fisch mit Brokoli und Kartoffeln udn zum Abschluss eine feine Schockoladencreme.

Fladi und Listo

Fladi war froh, dass er im Boot eine Sicherheitsweste anziehen konnte, er fühlte sich etwas unsicher, während Listo frech auf dem Bootsrand jonglierte und einmal fast ins Wasser gefallen wäre.

Er liess ich aber nichts anmerken und machte beim Sonnenuntergangs-Drink kräftig mit.

Bestimmt waren sie beide froh, als wir am sicheren Ufer ankamen.

Natürlich war Listo der erste, der den Bungalow und die Betten inspektierte, aber als beim Nachtessen das Lupo-Monster auftauchte, war er ein wenig eifersüchtig.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Knapp drei Wochen werde ich auch dieses Jahr wieder mit ein paar Freunden durch Guatemala reisen. Farbige Märkte, fröhliche Menschen, Vulkane, Maya-Pyramiden im Dschungel zwei Ozeane und noch vieles mehr steht auf dem Programm. Reisen Sie mit uns ins Land des ewigen Frühlings.
Details:
Aufbruch: 04.04.2019
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.04.2019
Reiseziele: Guatemala
Honduras
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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