Einmal rings um Afrika

Reisezeit: November 2019 - April 2020  |  von Anja & Wolfgang

Cameroon: Teil 1 von 09.03. bis 19.03.2020 2840km

Ziel: Von Grenzdorf Ribao nach Mayo Darle wo Pass und CdP gestempelt werden, über Foumban und Bafoussam nach Yaounde. Kurzer Badeurlaub in Kribi und dann über Yaounde nach Kyo Ossi, jedoch die Grenze wurde seitens Gabun geschlossen. Weiter nach Alati, jedoch hat mittlerweile Cameroon alle seine Grenzen, also auch die zum Kongo, geschlossen. Über Yaounde zurück nach Kribi um die Zeit der Grenzschliessung dort auszusitzen.

Wetter: Tagsüber sonnig, feucht <35º, gelegentlich kurze Regen, Nachts angenehm <30º.

Nach 10km Piste durchs Niemandsland

erreichen wir Ribao, den Grenzort, aber hier bewacht nur ein einsamer Polizist den über die Strasse gespannten Strick. Die eigentliche, sehr flotte Grenzabfertigung mit Immigration und Zoll findet erst 20km weiter in Mayo Darle statt.

Nochmals 35km = 100 Minuten auf schlechter Piste weiter Richtung Süden übernachten wir heute in einem Gravel Pit.
In Foumban parken wir am Palast des Sultans, gehen dann aber erst mal über den Markt und an der Grand Moschee vorbei,

zu einer Bank mit ATM Maschine, bevor wir uns den Palast und sein Museum näher ansehen (E=XAF 2.000 pP). Im Vorhof diese Skulptur vor der Grablege der Königinnen,

im Museum Bilder das Sultans,

Zeremonienmasken

und Skulpturen,

deren Sinn und Zweck uns aber verschlossen bleibt. Im Vorhof noch das Symbol dieses Sultanats, die Spinne = Fleiss und die doppelten Schlangen = Macht.

In einiger Entfernung noch dieses reich verzierte Gebäude (E = XAF 500 pP),

das die Grosse Trommel beherbergt,

die in der damals handylosen Zeit dazu diente, die Bevölkerung zum Palast zu rufen.

Noch ein letztes Foto von außerhalb der Palastmauern,

bevor wir uns weltlicheren Dingen zuwenden, im Foto Shop jeweils 12 Passbilder von uns malen lassen,

nebenan im Copy Shop noch etliche Kopien anfertigen lassen und uns letztendlich auf dem IO SP Monastery für die Nacht zurückziehen.
Bafoussam, eine Stadt mit 240.000 Ew. und einem Toyota Händler, der sich fast einen ganzen Tag lang damit bemüht unsere Störmeldung an der Kraftstoffversorgung, die nun schon zum 3ten Mal auftritt, zu beheben.
Während längerer Diskussionen mit Einheimischen erhalten wir aktuelle Updates zur Sicherheitslage hier in Cameroon. Uns wird dringend davor abgeraten, sowohl die Ring Road als auch den westlichen Teil des Landes incl. Mt. Cameroon zu besuchen, was zu drastischen Änderungen unsere Planung führt.
Die Nacht verbringen wir auf dem Hinteren, weitab von der Strasse gelegenen Parkplatz = CP des Ateli Hotels, (XAF 5000/N) das ein Herz für Overlander hat und uns da drunten auch noch eigene Toiletten und Dusche zur Verfügung stellt.
Nochmals quer durch Bafoussam

und dann auf teils ordentlicher,

meist jedoch sehr Baustellenreicher Strasse fahren wir nach Yaounde

um uns auf der Botschaft der DR Kongo eines unsere letzten Visa zu besorgen. Leider erreichen wir die Botschaft erst gegen 17h, geschlossen, kommt morgen ab 7:30h wieder. Ziehen wir uns eben auf die CP Wiese des Presbyterien Guesthouse zurück (XAF 2.000/pP, XAF3.500 für kleines Auto).
Auf dem SP treffen wir auf ein Pärchen aus den Niederlanden, ebenso wie wir in Nord-Süd Richtung aber auf Motorrädern unterwegs, die heute Ihren Visa Antrag abgegeben haben, ‚alles easy und freundlich‘ und ihre Visa morgen also Fr. früh ab 7:30 abholen dürfen.
Guten Mutes gehen wir am Fr. Morgen die 30 Min. zu Fuss zu der Botschaft, geben Anträge, Fotos und XAF 75.000/pP ab und dürfen unsere Pässe dann am Montagmorgen ab 7:30 wieder abholen. Da Yaounde eigentlich nicht die tolle Stadt ist um dort gleich ein ganzes Wochenende zu verbringen, beschliessen wir die 300km ‚an den Strand‘ bei Kribi zu fahren. Die Strassen dorthin bereits gut ausgebaut, die Kontrollen der Typen im roten Strampelanzug schlichtweg nervend, ahnungslos, inkompetent, teils hat man den Eindruck, halbe Schulklassen werden auf den Verkehr losgelassen.
Der beige Strand an unserem Hotel bei Kribi gepflegt, sauber, die Brandung nur mäßig,

das Ganze schlichtweg schön, endlich mal so ein Tag um die Seele baumeln zu lassen.

Dazuhin hat man hier ein Herz für Overlander, man darf auf dem schattigen Parkplatz übernachten und bekommt dazu noch WC/Du abseits vom Hotelbetrieb, CP Tara Plage Hotel (XAF 5.000/N).
Den Samstag verbringen wir teils am Strand und teils unter den Bäumen, bringen unser Büro wieder mal auf Vordermann, schreiben zahlreiche Mails, Basteln am Reisebericht und starten mit dem Online Antrag für das Angola Visum, das letzte, das uns auf dem Weg nach Südafrika noch fehlt.
Sonntag, Zeit weiterzuziehen, wir schauen noch kurz an den Lobe Waterfalls vorbei,

wo sich ein Bach über Kaskaden direkt ins Meer ergiesst. Für die Gegend ein touristisches Highlight und so kann man den Wasserfall nicht nur im Rahmen einer 10 min Wanderung – evtl. sogar mit Führer erreichen, man kann sich auch gegen entsprechende Gebühr per Boot übers Meer direkt zum Fuss des Wasserfalls bringen lassen. Wir haben nach der kleinen Wanderung genug von der Plätscherei und fahren auf direktem Weg zurück nach Yaounde, wo wir ja Mo. Morgens hoffentlich unsere Visa abholen dürfen. Die Nacht verbringen wir wie gehabt auf der Wiese des Presbyterien Guesthouse (XAF 2.000/pP, XAF3.500 für kleines Auto).
Um 8:00 holen wir unsere Pässe mit Visum bei der Botschaft der DR Congo ab, gehen noch in einen nahegelegenen Supermarkt zum Einkaufen und fahren dann zum Mefou NP, in dessen Affenstation um 11h Fütterungszeit = Showtime sein soll, aber leider stehen wir hier vor verschlossenen Türen.

Wie uns eine Mitarbeiterin erklärt gibt es derzeit Probleme mit der Stromversorgung, der Elektrozaun funktioniert daher nicht, die Sicherheit der Besucher kann so nicht gewährleistet werden. Auf guter Strasse fahren wir Richtung Süden bis Ebolowa, leisten uns auf dem Markt frisch gegrillten Fisch zum Mittagessen

und fahren dann weiter bis Kyo Ossi, dem Grenzort zu Gabun. Hier erfahren wir, dass sowohl Gabun als auch das angrenzende Äquatorial Guinea ihre Grenzen aus Angst vor dem Coronavirus geschlossen haben. Unser einziger Ausweg von hier, ein 1.500 km Umweg über den Kongo. Wir drehen sofort um fahren zurück Richtung Ebolowa und übernachten auf dem CP (eigentlich Parkplatz) im Centre Touristique de Nkolandom (XAF 10.000/N).
Über Ebolowa, führt uns der Weg nach Sangmelima und weiter Richtung Osten bis Djoum, die Strasse soweit schon fertiggestellt hervorragend,

die Baustellenbereiche, na ja, eben so wie immer: Sand, Staub, vom Schwerverkehr, der hier hauptsächlich aus Langholztransportern besteht, zusammengefahrene Pisten.

Nach 18h, die Grenzbüros sind bereits geschlossen, erreichen wir nach 520km Alati, wo wir uns in der Cameroon Border Auberge (XAF 5.000/Zimmer) niederlassen. Das Zimmer muffelt, wir benutzen nur Du/WC und ziehen uns zum Schlafen auf den abgeschlossen Parkplatz in SL3 zurück.
Am nächsten Morgen dann den 1 km zur Grenze – und dort die schockierende Nachricht:
Cameroon hat seine Grenzen auf unbestimmte Zeit geschlossen – wir sitzen hier fest.
Guter Rat ist teuer, aber wozu gibt es eine Deutsche Botschaft in Yaounde, die wird uns sicher mit ein paar Tipps weiterhelfen können.
Wir fahren zurück nach Yaounde, kommen dort gegen Abend an und versuchen wie schon zweimal zuvor im Presbyterien Guesthouse unterzukommen, aber dort werden wir mit fadenscheinigen Argumenten wie: „sie dürfen laut Anordnung der Regierung keine Ausländer mehr aufnehmen“, schlichtweg vom Hof gejagt. Über IOverlander finden wir dann das Athene Hotel, nehmen uns dort ein einfaches Zimmer mit Tv/Du/WC (XAF 8.500/Zi.) und können so im abgeschlossenen Innenhof parken und schlafen.
Am nächsten Morgen dann unser Versuch die Deutsche Botschaft aufzusuchen, aber neben einem Dutzend Hinweisen, dass hier Besuche nur nach Voranmeldung möglich sind, einem einheimischen Wächter, dessen Englisch noch schlechter ist als mein Französisch und einer für etwa 10 Sekunden sichtbaren Deutschen Mitarbeiterin, die schlichtweg erklärt, sie sei zu beschäftigt um mit uns zu reden, hat sich alles was noch anwesend sein könnte hinter den dicken hohen Mauern verschanzt. Per Zettel werden wir aufgefordert uns bei der Datenbank des Auswärtigen Amtes ELEFAND einzutragen

und ansonsten könnten wir es ja noch beim Konsulat versuchen.
Dort das selbe Bild: einheimischer Wächter mit beschränktem Englisch, man erhält keinerlei Informationen ausser, dass wir uns in ELEFAND eintragen sollen und ausserdem hier angeblich alle deutschen Mitarbeiter zurück nach Deutschland geflogen (worden??) seien.

So habe ich mir die Unterstützung durch unsere Auslandsvertretungen auch immer schon vorgestellt.
Da dieser ungeplante Zwangs-Aufenthalt hier in Cameroon sicher Wochen wenn nicht Monate dauern kann, beschliessen wir uns die Lage zumindest so angenehm wie möglich zu gestalten und das geht am Strand sicher besser als in einer Grossstadt. Also zurück nach Kribi ins Tara Plage Hotel wo uns nach einigen Verhandlungen ein Zimmer zur Langzeitmiete für XAF 10.000/N angeboten wird. Angesichts der im April beginnenden Regenzeit sicher eine angenehme Lösung.
Wir schliessen diesen Teil des Cameroon Berichtes hier ab und werden uns solange wir hier festsitzen nur noch mit sporadischen Fortsetzungs-Berichten melden.
WiFi und Mail funktioniert, das Gästebuch wartet auf Einträge und wir ersehnen uns nichts mehr als baldiges Ende dieser Corona Krise.

© Anja & Wolfgang, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir wollen diesmal Afrika, umrunden, - entlang der Westküste Richtung Süden bis Kap der Guten Hoffnung und dann wieder zurück entlang der Ostküste bis nach Egypten. So der Plan, wir können nur hoffen, dass Politik und Seuchen wie Ebola uns keine allzu grosse Steine in den Weg legen. Na. dann schau mer mal
Details:
Aufbruch: 23.11.2019
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: April 2020
Reiseziele: Deutschland
Italien
Marokko
Mauretanien
Senegal
Gambia
Guinea-Bissau
Guinea
Sierra Leone
Liberia
Côte d'Ivoire
Ghana
Togo
Benin
Nigeria
Kamerun
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.