MSC Kreuzfahrt Westliche Karibik

Reisezeit: Dezember 2023 - Januar 2024  |  von Heilwig Sandhagen

Unsere erste - und einzige - Kreuzfahrt mit der MSC Seascape in die Westliche Karibik:
Florida / Miami - Ocean Cay- Jamaika / Ocho Rios - Grand Cayman / Georgetown - Mexico / Cozumel

28.12. - 30.12.2023: Anreise, der Wahnsinn beginnt

Unsere Reise beginnt mit Chaos:
Noch nie mit einem Online-Reisebüro gebucht. Noch nie mit Delta geflogen...
Durch Zufall lese ich - einen Tag vor Reisebeginn - , dass Delta keinen Vorabend-Check-in macht und man sich online einchecken muss. Also schnell die Delta-App runterladen, anmelden, dann am PC die letzten (!) Sitzplätze reservieren. Die Maschine ist voll ausgebucht. Auf dem Rückflug und den Gabelflügen können wir nicht mal nebeneinander sitzen. Die Pässe müssen eingescannt und die 1. Adresse in den USA angegeben werden. Puh! Früher war das irgendwie einfacher...
Erst exakt 24 Stunden vor Abflug können wir dann den finalen Online-Check-In machen und die Boardingpässe bekommen. Kurz bevor unser Freund uns abholt, um uns zum Bahnhof zu bringen, bin ich damit fertig!

Am Bahnhof steigen wir in die leicht verspätete Regionalbahn, die deutlich weniger Wagons hat, als geplant. Es gibt keine Abstellfläche für Koffer, das (einzige) WC ist defekt und der Zug ist brechend voll. Tumultartige Zustände an jedem Bahnhof, an dem weitere Menschen versuchen, in den Zug zu kommen. Wir quetschen unsere Koffer und Handgepäck vor uns. Eine Familie mit 2 kleinen Kindern quetscht sich - mit Kinderwagen - uns gegenüber. Die Kinder schreien und bekleckern unsere Koffer mit Reiscrackern und Joghurt auf dem gesamten Weg nach Köln. Die Verspätung wird immer größer, weil wir immer wieder mitten auf der Strecke anhalten und an jedem Bahnhof Diskussionen geführt werden, ob noch weitere Menschen zusteigen dürfen / können. Ich hasse ÖPNV...!
Endlich kommen wir in Köln / Deutz an, wo der ICE nach nur 5 Minuten Wartezeit einfährt (da auch verspätet...). Hier herrscht himmlische Stille, das WC funktioniert und wir haben 2 bequeme Sitzplätze ohne Schreierei und mit Gepäckablage. Herrlich! Wir rasen mit fast 300 km/h in nur 45 Minuten zum Frankfurt Airport. Dort machen wir kurz Pause, organisieren unseren Uber für übermorgen in Florida, schalten unsere Kreditkarten für die USA frei und fahren dann nach einiger Wartezeit mit dem Shuttlebus zum Hampton by Hilton Airport. Das Hotel ist schick und bezahlbar (125 € inkl. Frühstück). Nach einem kurzen Fußweg kommen wir zu einem modernen italienischen Restaurant , wo wir lecker essen. Danach geht's zurück zum Hotel. Die Nacht wird kurz und wir sind k.o.

Um 5.30 Uhr stehen wir auf. Wir sollen 4 Stunden (!) vor Abflug am Flughafen sein.... Nach einem leckeren Frühstück bringt uns das Taxi für 15 Euro (!!!) ca. 1 Kilometer zum Terminal 2. Unser Gepäck ist schnell aufgegeben. Die E-Boardingpässe haben wir ja schon. Durch die Security geht es sehr schnell. Letztes Jahr im Sommer herrschte hier das reine Chaos. So aber sind wir ruck zuck durch und am Gate und müssen 3,5 Stunden auf den Flieger warten....Hätten wir das gewusst, wäre die Nacht länger gewesen!
Der Flieger hat 1/2 Stunde Verspätung. Und man soll es nicht glauben: die von uns mühsam erstellten elektronischen Boardingpässe werden von der Delta-Dame nicht akzeptiert, weil mein 2. Vorname darauf nicht vollständig ausgeschrieben ist. So schickt sie uns zum Schalter, wo wir ausgedruckte Boardingpässe erhalten (auch da ist der 2. Vorname übrigens nicht ausgeschrieben...!). Es lebe die Digitalisierung!
Der Flieger ist brechend voll, aber die Beinfreiheit ist im Vergleich zu Lufthansa und Co. deutlich besser.
Um 9.50 Uhr starten wir schließlich nach Detroit. Die Immigration dort geht unglaublich schnell. Unser Gepäck müssen wir nochmal aufgeben, was auch super schnell geht und dann warten wir wieder einmal 3,5 Stunden auf den Weiterflug.
Geschäfte und Restaurants gibt es hier genug und so nehmen wir am Gate unser Abendbrot ein. Pünktlich, im Regen und im Dunkeln geht es schließlich weiter nach Ft. Lauderdale. Sobald wir über Florida sind, klart es auf und wir haben einen fantastischen Blick auf die beleuchteten Orte unter uns. Der Vollmond spiegelt sich in den Seen und Kanälen. Wunderschön!

Anflug auf Flordia....

Anflug auf Flordia....

Um 22.25 Ortszeit landen wir, warten etwas länger auf unser Gepäck und noch länger auf unseren Uber-Fahrer, den wir über Whats-App-Kommunikation endlich finden und der uns um Mitternacht endlich an unserem Hotel Deauville in Ft. Lauderdale Beach absetzt. Den Zugangscode für das Hotel habe ich per SMS erhalten. So können wir völlig übermüdet und k.o. ins Zimmer, wo wir alles stehen und liegen lassen und ins Bett fallen.

Die Nacht ist - Dank Jetlag - sehr kurz. Eine Dusche lässt uns wieder halbwegs menschlich fühlen. 24-Stunden-Tage machen einen fertig!
Zu Fuß gehen wir am frühen Morgen zu einem Frühstücksrestaurant, wo wir ein sehr leckeres Breakfast Sandwich, O-Saft und vor allem Kaffee zu uns nehmen. Das hilft!

Hotel Deauville, Ft. Lauderdale Beach

Hotel Deauville, Ft. Lauderdale Beach

Ft. Lauderdale Beach

Ft. Lauderdale Beach

Danach kaufen wir bei Wynn Dixie noch Wasser, Cracker und Joghurt für unser Mittagessen. Auf dem Weg zurück zum Hotel laufen wir noch zum Strand. Es gibt nur einen Zugang, ansonsten ist die Beach durch Hochhäuser und Hotelburgen total verbaut und abgesperrt. Wir erkennen Ft. Lauderdale Beach nach über 20 Jahren nicht wieder. Am Beach sind einige Obdachlose, die mir sehr leid tun. Sie sehen auch nicht wie Drogenabhängige aus. Es ist ziemlich kühl 15 Grad C und bedeckt. ich kann mir nicht vorstellen, dass es morgen auf den Bahamas wärmer ist - und da wollen wir Jet Ski fahren....

Ft. Lauderdale Beach

Ft. Lauderdale Beach

Um 11.15 Uhr holt uns der bestellte Uber am Hotel ab und fährt uns zum Hafen in Miami. Am Steuer sitzt Mitch, eine ziemlich aggressive und frustrierte Trump-Wählerin. America first, Biden ist ein Kommunist und müsste getötet werden, Waffen muss jeder zur Sicherheit haben. Wir lassen sie reden, ich frage mich aber, wo sie wohl ihre Waffe hat....
Nach 1 Stunde sind wir da. Am Hafen ist die Hölle los. Menschen, Gepäck, hupende Autos und Busse. Uns werden die Koffer direkt aus der Hand gerissen. Nur gut, dass ich die Gepäckabzeichen schon dran habe!

Hafen Miami

Hafen Miami

MSC Terminal

MSC Terminal

MSC Seascape

MSC Seascape

Am Terminal B checken wir ein, müssen unsere Tickets und ESTA zeigen. Ein Foto wird von uns gemacht und dann werden wir in einer Menschenmasse ins Schiff gedrückt. Uns ist das alles zu voll und zu laut. Tausende von Menschen drängeln durcheinander. Der Lärm ist ohrenbetäubend! Die Zimmer sind noch nicht frei und so landen wir etwas orientierungslos schließlich im Buffetrestaurant, wo wir eine Kleinigkeit zu Mittag essen und über die Menschenmassen staunen. Anschließend dürfen wir endlich in unsere Kabine, wo wir uns erst einmal sammeln , ausruhen und die Koffer auspacken, die uns vor die Zimmertür gestellt wurden.
Dann wird auch schon die obligatorische Sicherheitsübung durchgeführt. Erst müssen wir einen Film im TV anschauen, danach müssen alle zum auf der Schlüsselkarte angegebenen Sammelpunkt. Ein junges Crew-Mitglied, von dem wir hoffen, dass sie uns auf dem riesigen Schiff den Weg weist, meint, dass wir auch den Aufzug nehmen könnten.... Ja nee, ist klar! Wir verzichten dann doch lieber auf den Aufzug und begeben uns mit den übrigen 5500 Menschen ins Treppenhaus und finden schließlich unseren Sammelpunkt, wo unsere Zimmerkarten eingescannt werden.
Und schon ist Zeit für's Abendessen in unserem Restaurant, in dem wir einen festen Tisch zugewiesen bekommen. Das Essen ist gut aber uns ist es wieder viel zu voll und vor allem viel zu laut. Das Publikum ist überwiegend italienisch und südamerikanisch; dementsprechend laut und gestenreich sind die Unterhaltungen. 1000 Kinder sind auch noch an Bord und so entwickelt sich eine ohrenbetäubende Geräuschkullisse, die uns total überfordert. Wenn man sich bei Tisch schon anschreien muss, um sich zu verstehen... Urlaub sieht für uns anders aus!
Thomas kämpft zudem mit der Technik. Er versucht erst jetzt, auf dem Schiff, die MSC-App runterzuladen, über die man alle Buchungen vornehmen und alle Informationen bekommt. Trotz gebuchtem Internetpaket reicht das Datenvolumen aber dafür nicht aus. Er gibt schließlich auf. Schließlich habe ich ja die App. Das reicht.

Im Schiff...

Im Schiff...

Blick auf Miami

Blick auf Miami

Unsere Kabine

Unsere Kabine

Blick vom Balkon

Blick vom Balkon

Nach dem Essen gehen wir an Deck, wo die nächtliche Skyline von Miami imposant glitzert. Das könnte wunderschön sein, wenn nicht so viele Menschen sich dicht an dicht drängen und das Ganze nicht von brüllender Musik untermalt würde.. Wir flüchten auf unseren Balkon (Gott sei Dank haben wir eine Balkonkabine!) und genießen von dort die Aussicht und die Ausfahrt aus dem Hafen. Danach ist es Zeit für die gebuchte Show im Theater. Das Theater ist voll (was auch sonst....); die Show nett und bunt. Eigentlich suchen wir ein ruhiges Plätzchen an Bord und ein paar Drinks. Wir finden Letztere in einer Bar ganz hinten auf Deck 8. Dort kann ich mich für einen Mambo-Tanzkurs begeistern. Thomas nicht. Er ist total k.o. von der 2-tägigen Anreise fast ohne Schlaf. So sind wir schon um 22 Uhr in unserer Kabine und planen, was wir morgen einpacken und anziehen sollen. Früh schlafen wir bei offener Balkontür und bei leichtem Meeresrauschen ein.

Skyline Miami

Skyline Miami

Theater

Theater

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 28.12.2023
Dauer: 11 Tage
Heimkehr: 07.01.2024
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Bahamas
Jamaika
Mexiko
Deutschland
Der Autor
 
Heilwig Sandhagen berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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