'Sabai - Dee' Laos!

Reisezeit: März / April 2006  |  von Sandra K.

Nach Thailand steht nun Laos auf dem Programm und ich freue mich schon sehr, da eigentlich jeder der dieses Land bis jetzt besucht hat einfach nur davon schwaermt!

So ne Bootsfahrt die ist lustig...

Ok, ich komme mal wieder total unvorbereitet nach Laos. Ich habe mir zwar einen Lonely Planet besorgt, aber gelesen habe ich ihn noch nicht als ich in Huay Xai (Laos) - eine 5 minuetige Bootsfahrt ueber den Mekong River von Chang Khong (Thailand) aus - ankomme.

Ich denke mir nur als ich so auf der Strasse stehe, hmmm, irgendwie ist hier was anders... aber was... und so bloed es auch klingt ich ueberlege lange und komme wahrscheinlich auch nur drauf, als ich fast ueberfahren werde - ja, genau, hier herrscht RECHTSVERKEHR! Nach 6 Monaten habe ich mich doch schon sehr an die 'falsche' Seite gewoehnt und tu mir anfangs etwas schwer mit dem Strassenueberqueren (Gott sei Dank gbts kaum Verkehr). Und es ist ja auch logisch das sie hier rechts fahren, ist ja auch eine ehemalige franzoesische Kolonie... (wie gesagt, mal wieder ganz unvorbereitet - denn ich habe mich auch zuerst gewundert warum es hier ueberall Baguettes zu kaufen gibt *g*)

Und da ich mir vorstellen kann ihr wisst genauso wenig ueber Laos wie ich *ggg*, naja, ich will euch ja nix unterstellen, aber es ist nun mal nicht so populaer, hier findet ihr ein paar hilfreiche Infos http://de.wikipedia.org/wiki/Laos

Der Mekong River ist der bedeutendste Fluss in Laos. Er entspringt in Tibet und muendet bei der Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) ins Südchinesische Meer. Auf ca. 1.000km bildet er die Grenze zu Thailand und Myanmar. Knapp 2000km lang fliesst er durch Laos und bildet somit ein Hauptverkehrsmittel um in den Sueden zu reisen. Und somit bleibt die Wahl eigentlich nur noch zw. Speedboat (laut, stinkend, gefaehrlich, teuer aber in 7 Stunden ist man am Ziel) und Slowboat (ungemuetlich, 2 Tage Fahrt, aber die Chancen stehen gut das man lebend ankommt...) zu treffen. Natuerlich nehme ich ein Slowboat, ich habs ja nun wirklich nicht eilig und moechte auch etwas von Laos sehen.

Das Guesthouse in dem ich die Nacht verbringe, schafft es fuer ein paar Kip* extra ein eigenes Boot nach Luang Prabang zu organisieren. Wir sind 18 Leute und somit ist fuer alle Platz genug und wir werden nicht wie Vieh zu dritt oder viert auf die Baenke gedrueckt.

* Kip ist die laotische Waehrung, aber man kann hier eigentlich auch fast ueberall in Thai Baht oder Dollar zahlen. Und als ich mein Geld in Kip umtausche, ja ich habe schon davor gehoert, aber man glaubt es erst wenn man es selber sieht: ICH BIN MILLIONAER!!! 1 Euro entspricht 12.500 Kip, 100 Euro sind also ... 1.250.000 Kip und das sind jede Menge Scheine kann ich euch sagen. Ich brauche ab sofort eine eigene Tasche um mein Geld zu transportieren. Der kleinste Schein den ich bis jetzt gesehen habe ist 500, nur bekommen tut man als Tourist dafuer nix. Es faengt mit einer Flasche Wasser fuer 1000 an. Und irgendwie kommt mir hier alles sehr, sehr teuer vor, da vieles auch in Dollar angegeben ist und man nicht gross rechnen braucht und staendig sieht wieviel Geld einem durch die Haende fliesst. Zimmer mit shared bathroom 50000 Kip = 5 Dollar, Western Essen kann sauteuer sein, mag ich aber eh nicht mehr so gern und ich kann mich daher auf den Standl durchschlagen fuer 5000 bis 10000 Kip - leckere Sachen kann ich euch sagen!!! Und sonst, ja man wird vorne und hinten abgezockt, so kommt es mir halt vor, da waren ja die Inder noch ehrlicher... Wenn man nicht dahinter ist geben sie einem nicht mal das Wechselgeld zurueck, dafuer vergessen sie fast immer irgendwas auf der Rechnung (einmal ein Getraenk, dann wieder ein Essen, echte Chaoten die Laoten *g*).

Das ist ein Slowboat!

Das ist ein Slowboat!

Und das ist ein Slowboat!

Und das ist ein Slowboat!

Und das auch *g*, aber nun sitze ich schon drin!

Und das auch *g*, aber nun sitze ich schon drin!

Die 18 Leute sind eine Gruppe aus Deutschen, Franzosen, Hollaender, Israeli, Brasilianer und Amerikaner - ein bunter Haufen, die die naechsten 2 Tage zusammen auf dem Boot verbringen duerfen. Unser erstes Ziel ist Pak Beng, 7 Stunden Fahrt auf sehr harten Baenken und nicht fuer jeden ist ein Sitzkissen vorhanden. Aber man lenkt sich mit Umgebung schauen, lesen, MP3 und quatschen ab und irgendwie vergeht die Fahrt. Einmal wird kurz gestoppt, damit uns die Einheimischen mal wieder ihre Sachen andrehen koennen - freue mich aber sehr darueber, da sie mit frischer Ananas ankommen - so suess, saftig und guuuuutttt!

Und was ich so bis jetzt von Laos sehe gefaellt mir ziemlich gut. Die Felsformationen werden immer wieder von Sandstraenden unterbrochen und es ist sehr, sehr gruen - in der Regenzeit muss es ja noch heftiger sein!

Apropro Regen: seit Oktober habe ich ja keinen Regen mehr gesehen und deswegen war ich ziemlich perplex als ich ein Grollen und Rumpeln in meinem Zimmer in Chiang Khong (Thai Border) hoere. Zuerst dachte ich, dass die im Stock ober mir auf Party machen, aber als ich dann aus dem Fenster schaue, sehe ich Wassermassen den Himmel herabstuerzen - nach einer Stunde ist das ganze Schauspiel vorbei und ich habe es echt genossen, aber da wusste ich auch noch nicht, dass wir dies nun oefter erleben werden...

So wird in Laos gefischt!

So wird in Laos gefischt!

Pak Beng besteht eigentlich nur aus einer Strasse und die wiederrum nur aus Guest Houses und Restaurant - es ist ein Ort wo man zum Uebernachten anhaelt und frueh morgens wieder abzischt, und das tun wir auch! In der Zwischenzeit habe ich mich mit Marlin, einer 24jaehrigen Hollaenderin die 3 Monate rumreist, angefreudet, wir teilen uns ein Zimmer (kommt ja so viel billiger) und beschliessen Luang Prabang in den naechsten Tagen gemeinsam zu erkunden.

Geplante Abfahrt in Pak Beng ist 8h30, im Endeffekt fahren wir um 10h los... in den 1 1/2 Stunden dazwischen liegt sehr viel Diskussion und Aufregung. Wir sitzen bereits alle im Boot. Ein anderes Boot, vollgepackt mit Touristen (der Viehtransport dem wir mit unseren Extra Kip aus dem Weg gegangen sind) sollte auch starten doch beide bewegen sich nicht. Der Captain des einen Bootes will uns nicht fahren lassen. Wir sollen ein Ticket fuer seines kaufen und dort mitfahren, uns wird erklaert: Your boat is closed! Aeh, bitte??? Wir sind uns einig, wir bewegen uns nicht, sollen sie uns doch runtertragen bzw. uns erklaeren was das Problem ist... da dies aber keiner kann, ihr Englisch ist genauso schlecht wie unser Lao duerfen wir nach 90 Minuten endlich fahren - was das genaue Problem war wissen wir bis heute noch nicht, ausser dass sie sich wahrscheinlich wieder mal etwas extra money verdienen wollten!!!

8h morgens in Pak Beng, noch etwas neblig und wir ziemlich verschlafen!

8h morgens in Pak Beng, noch etwas neblig und wir ziemlich verschlafen!

Auch ein Weg den Mekong zu bezwingen

Auch ein Weg den Mekong zu bezwingen

Und ueberall gibt es diese riesigen Limestone Felsen.

Und ueberall gibt es diese riesigen Limestone Felsen.

Und das ist Pak Ou, eine Hoehle nahe Luang Prabang mit Buddha Statuen drin.

Und das ist Pak Ou, eine Hoehle nahe Luang Prabang mit Buddha Statuen drin.

Da solche Ereignisse die Gruppe zusammenschweisst verabreden wir uns nach erfolgreicher Ankunft (8 Stunden Fahrt, Ergebnis ein tauber Popo!) in der angesagten Hive Bar (ein supergemuetlicher Schuppen mit guter Musik zum Chillen) auf ein Beer Lao. Ich muss mich natuerlich selber davon ueberzeugen ob dies nun das beste asiatische Bier ist! Kein Kater wird versprochen, na warten wir mal ab... Die 660ml Flaschen mit 5% lassen sich nur zu leicht trinken und ich kann bestaetigen die Nachwirkungen sind gering. Vielleicht liegt es auch daran das in Laos die Lokale bereits um 23h30 schliessen muessen und man somit genug Schlaf fuer die Abenteuer am naechsten Tag bekommt!

© Sandra K., 2006
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 15.03.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 08.04.2006
Reiseziele: Laos
Der Autor
 
Sandra K. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.