'Sabai - Dee' Laos!

Reisezeit: März / April 2006  |  von Sandra K.

Blutende Baeume und haarige Schmetterlinge!

Meine naechste Station heisst Savannakhet und ich bin nun schon ziemlich im Sueden von Laos. Der Ort ist klein und null touristisch, ich fuehle mich gleich pudelwohl und endlich bekomme ich auch die Aufmerksamkeit die mir zu steht *ggg*. Die Kinder begleiten einen auf Schritt und Tritt und schreien staendig Sabai-Dee (was uebrigens Hallo heisst!) und man wird ueberall angelaechelt und man merkt, dass dieser Ort nicht so oft "Weisse" zu Besuch hat. Von hier aus kann man den Dong Phu Vieng National Park besuchen, aber da dies alles ein sehr neues Projekt ist und ausser mir nur noch Elfie, eine 50jaehrige Grazerin , Interesse an einer Wanderung zeigt, ist es einfach zu teuer und wir einigen uns auf eine Art Exkursion mit einem local guide in den Dong Natad, ein Dschungeltrip der uns in die Geheimnisse des Waldes einfuehren soll. Vorab besuchen wir aber ein Salzfarm. Hier wird Speise- und Konservierungssalz aus dem Untergrundwasser gewonnen. Dazu wird das Wasser in kleine Becken gefuellt und durch die Sonne verdunstet dies und uebrig bleibt Salz - so easy!

Erinnert doch sehr an Schnee und Eis und ich gehe auch nur vorsichtig darueber, obwohl es ueberhaupt nicht rutschig ist und wieder mal kochend heiss - aber das Auge kann einen schon sehr taeuschen!

Erinnert doch sehr an Schnee und Eis und ich gehe auch nur vorsichtig darueber, obwohl es ueberhaupt nicht rutschig ist und wieder mal kochend heiss - aber das Auge kann einen schon sehr taeuschen!

Vorwiegend Frauen arbeiten in diesem Werk, obwohl meiner Meinung nach die Arbeit koerperlich schwer ist.

Vorwiegend Frauen arbeiten in diesem Werk, obwohl meiner Meinung nach die Arbeit koerperlich schwer ist.

Der Salzsee in dem sie Suesswasserfische zuechten - ok, ich gebe zu, das habe ich nicht ganz kapiert!

Der Salzsee in dem sie Suesswasserfische zuechten - ok, ich gebe zu, das habe ich nicht ganz kapiert!

Und so wird Tafelsalz gewonnen. Sobald das Wasser verdampft, wird das Salz mit Jod versetzt und am Strassenrand in 1kg Saecken verkauft - wirkt alles superhygenisch, oder?!

Und so wird Tafelsalz gewonnen. Sobald das Wasser verdampft, wird das Salz mit Jod versetzt und am Strassenrand in 1kg Saecken verkauft - wirkt alles superhygenisch, oder?!

Kinder, Kinder!

Kinder, Kinder!

Nach der Salzfarm geht es in den Dschungel und fragt mich nicht warum, ich denke es ist die Hitze, meine Kamera gibt den Geist auf. Aus, Schluss, macht keine Bewegung mehr und deswegen kommt es nun auf meine bildlichen Beschreibungen darauf an ob ihr das diesen Trip genauso toll empfindet wie ich es tat: Also, ok kein so guter Anfang *g*, wir marschieren mit unserem local guide los. Er ist ein 50jaehriger, hagerer, kleiner Laote, aber sein Laecheln ist so warm und ehrlich, dass ich ihn gleich in mein Herz schliesse. Da er kein Englisch spricht kommt auch noch eine 24jaehrige Englischlehrerin mit uns mit, sie macht diese Touren als Nebenjob. Sie ist eine ganz Nette, aber ich verstehe nun warum das Englisch in diesem Land so schlecht ist, wenn die Lehrer es nicht mal sprechen koennen... also ich will sie nun wirklich nicht schlechter machen, aber da waren ja meine 11jaehrigen Kids in Nepal besser drauf!

Wir marschieren also los auf einem Pfad den anscheinend nur er kennt, denn es ist ein echter Dschungeltrip und man muss bei jedem Schritt aufpassen wo man hintritt. Wir bleibe alle paar Meter stehen, da er uns irgendwelche Tierchen, Pflanzen und Baeume zeigen muss, die wir komplett uebersehen.

So wuzeln wir rote Riesenameisen zwischen unseren Fingern, der Geruch hilft wenn einem uebel ist - hmm, ich finde es stinkt und mir eher davon uebel!

Ein paar Meter weiter faengt er an ein paar Aeste mit seiner Machete zu zerlegen. Wir wollen schon protestieren, es ist echt nicht noetig fuer uns den Wald abzuholzen, aber dann sehen wir was er damit bezweckt. Aus der Schnittstelle dieser Aeste kommt Wasser, suesslich schmeckend und total erfrischend.

Dann zeigt er uns einen Minidinosaurier. Also ne Eidechse die fliegen kann - kein Scherz! (ach, das waere alles netter mit Foto, oder *g*)

Der naechste Baum ist fuer die Frauen gedacht wenn sie ihre Tage haben. Wenn man die Rinde abkratzt kommt eine rote Fluessigkeit rausgeschossen (so als haette man bei einem Menschen eine Aterie getroffen!) und die lokalen Frauen trinken dies um einen Blutverlust auszugleichen... naja, ich weiss ja nicht recht!

Und es kommt noch besser: er zeigt auf einen Busch der mit weissen Flocken uebersaet ist. Wir sagen nur aja, und wollen schon weitergehen als wir bemerken, dass sich diese 'Flocken' bewegen. Er erklaert uns dies werden mal Schmetterlinge. Momentan sehen sie aber eher aus wie Motten, also der Koerper, und davon stehen ganz viele weisse Haare ab, die abfallen so bald man sie beruehrt. Diese "Insekten mit weissen Haare" (so nennen die Laoten diese Tiere - sehr einfallsreich!) bewegen sich mit Spruengen vorwaerts, ich trage eine ganze Weile welche mit mir mit da sie sooooo niedlich und witzig sind. Ich habe im Internet nach einem Foto gesucht, aber leider nix gefunden!

Wir machen unsere Mittagspause bei einem See und bekommen local food serviert - Fisch auf Stoeckchen aufgespiesst, getrocknetes Fleisch, Bamboo in Banana Leaf geduenstet - alles ziemlich scharf, aber dafuer isst man es ja mit Sticky Rice (man formt diesen zu einem kleinen Ball und taucht ihn dann in die Saucen) und der neutralisiert etwas.

Es geht weiter durch den Dschungel und wir koennen die Oelbaeume bewundern. Dies sind riesige Baeume, in denen ein Loch geschnitten wird, dieses angezuendet und somit verfluessigt sich das Harz, was wiederrum super Brennstoff ist, es wird aus dem Loch rausgefischt und in den Doerfer zur Herstellung von Fackeln (Blaetter und Gras zusammengebunden, getraenkt in diesem Oel) verwendet wird. Nicht bloed diese Laoten!

Das Dorf, das wir am Ende des Trips besuchen ist riesig und dort mixt sich alt mit neu. Waehrend die Frauen am Webstuhl sitzen und auf muehselige Weise Teppiche herstellen, sitzt der Mann im Hintergrund am PC...

Ich erfahre hier auch wieder mal mehr ueber die Menschen. In Laos wird jede Menge Fleisch verzehrt. Also teilweise ist es unmoeglich fuer Vegetarier, da zb eine Gemuesesuppe mit einer Rinderbruehe gemacht wird, usw. Da muss man sich schon in die Touristenlokale begegeben wenn man was fleischloses will. Der Grund warum sie solche Fleischtiger sind, ist, das sie faul sind. Ok, das klingt vielleicht bloed, aber die Laoten sind nicht gerade die Schnellsten oder Fleissigsten. Und deswegen ist es fuer sie einfacher eine Kuh zu schlachten als muehselig Obst und Gemuese zu zuechten - so wird mir dies erklaert. Und es gibt auch keine Frischmilch, obwohl es ja Kuehe gibt. Sie sind zu faul diese zu melken, warum auch, es gibt ja gesuesste Kondensmilch - igitt! Und warum sie so langsam und einschlaefernd sind? Im Gegensatz zu zb Indien oder auch Thailand nehmen sie hier kaum stimuliernde Sachen zu sich. Der 'starke' Lao Coffee, ist stark im Geschmack, hat aber null Koffein. Sie rauchen auch nicht so viel und das BeerLao ist auch sehr schwach - null Aufputsch also und auch kein Stress der sie antreibt...! Und meine Theorie warum die Englisch Sprache hier noch nicht so populaer ist: Die Franzosen sind schuld, die haben ihrem Einfluss hier geltend gemacht (obwohl franzoesich koennen die Laoten auch nicht) denn die sind auch zu arrogant Englisch zu sprechen!

So und jetzt habe ich sicher noch die Haelfte vergessen was ich bei der Wanderung so gesehen und gehoert habe...

Ein Busfoto - also ich meine, ein Foto aus dem Bus geschossen. Aber so sieht es in Laos entlang der Strassen meistens aus - blau - gruen - sandig!

Ein Busfoto - also ich meine, ein Foto aus dem Bus geschossen. Aber so sieht es in Laos entlang der Strassen meistens aus - blau - gruen - sandig!

Und so wohnen die Menschen am Land....

Und so wohnen die Menschen am Land....

und so in der Stadt!

und so in der Stadt!

Die meisten Tempel hier sind keine alten Dinger, sondern wurden erst kuerzlich errichtet oder sind wie dieser hier gerade in Arbeit.

Die meisten Tempel hier sind keine alten Dinger, sondern wurden erst kuerzlich errichtet oder sind wie dieser hier gerade in Arbeit.

Nein, ich werde die naechsten 120km nicht am Dach dieses Trucks verbringen, da warte ich lieber noch ne Stunde bis der 'richtige' Bus faehrt! Der ist zwar auch vollgestopft mit allen moeglichen Sachen (sogar Ferkel), aber ich habe wenigstens einen eigenen Sitzplatz!

Nein, ich werde die naechsten 120km nicht am Dach dieses Trucks verbringen, da warte ich lieber noch ne Stunde bis der 'richtige' Bus faehrt! Der ist zwar auch vollgestopft mit allen moeglichen Sachen (sogar Ferkel), aber ich habe wenigstens einen eigenen Sitzplatz!

© Sandra K., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach Thailand steht nun Laos auf dem Programm und ich freue mich schon sehr, da eigentlich jeder der dieses Land bis jetzt besucht hat einfach nur davon schwaermt!
Details:
Aufbruch: 15.03.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 08.04.2006
Reiseziele: Laos
Der Autor
 
Sandra K. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.