Australien / Neuseeland (November 2007 - April 2008)

Reisezeit: November 2007 - April 2008  |  von Michael und Karin Schmidt

South Australia mit dem Wohnmobil

Nachdem wir am 5. Februar endgültig von einem unserer Koffer, welcher etwa gleichzeitig mit uns in der Schweiz ankommen sollte Abschied genommen und den Termin mit KEA, unserer Campervermietstation für die Übergabe fixiert haben, kanns endlich mit unserer Wohnung auf vier Rädern los gehen. Die Übernahme des Wohnmobils und die Abgabe unseres Subarus verliefen absolut reibungslos. So tuckerten wir zu Beginn unserer ersten Etappe gleich zum nächsten Shoppingzentrum und kauften dort mal so richtig ein, um unseren Kühlschrank zu füllen (Wasser, Fleisch, Gemüse, Milchprodukte, Brot, Früchte..... usw.)

Frohen Mutes fahren wir also gut eingedeckt in Richtung Blanchetown, wo unser Camping-Abenteuer so richtig beginnen soll. Naja, das Abenteuer startete schon etwas früher, nämlich als wir an der Grenze zur "Fruit Fly Free Zone" ankamen. Früchte-Einfuhr ist hier verboten, nicht Beachten dieses Verbotes wird gebüsst.... Diese Kleinigkeit hatte Michi bei der Routenplanung wohl übersehen - ja dann, "än Guete!" Zvieri war heute eigentlich nicht geplant, aber so ein Vitaminschub von Mangos, Passionsfrüchten und Nektarinen kann ja nicht schaden - leider waren die Nektarinen beim Einkauf noch nicht ganz reif und die zwei Stunden Fahrt hatten nicht ganz gereicht dies zu vollbringen.

Eine nicht geplante Früchteplatte zum Zvieri

Eine nicht geplante Früchteplatte zum Zvieri

In Blanchetown angekommen haben wir zum ersten mal einen Standplatz für unsern Riesencamper, welcher Platz für 6 Personen hätte, gemietet und anschliessend die Schränke und Stauräume mit unseren Klamotten und sonstigem Gepäck gefüllt.

Karin beim Apéro vor unserem neuen zu Hause.

Karin beim Apéro vor unserem neuen zu Hause.

Anschliessend kochten wir unser erstes eigenes Abendessen seit über zwei Monaten; Schweinskoteletts mit Spaghetti. Leider schmeckte das Fleisch so stark nach Eber (auf gut schweizerdeutsch würden wir sagen "es hät gsäuelet wie Anton"), dass sich Karin entschied für diesen Abend Vegetarierin zu sein und lediglich die Spaghetti mit Salat zu essen. Wir hatten also noch Potenzial für zukünftige Abendessen. In den folgenden Tagen führte uns unsere Route weiter via Port Pieri nach Hawker am südlichen Ende des Flinders Range National Park. Hier quartierten wir uns für 2 Nächte ein, um die Hauptsehenswürdigkeit der Flinders Range, den Wilpena Pound zu besuchen.

Dies ist eine Hochebene, welche wie eine Wok Pfanne von Bergen umgeben ist, welche aussenrum bis zu 500 Metern tief abfallen. Wir fahren also am Morgen mit unserem Wohnmobil los Richtung Park. Ernüchterung macht sich bei der Zahlstation breit, wo uns ein Plakat darauf aufmerksam macht, dass der Nationalpark vom 2. - 8. Februar infolge Abschusses von Tieren zum Schutz einer bestimmten Kangaroo Art für jeglichen Zutritt geschlossen ist. Wilpena Pound, unser Ziel ist jedoch nur an einem einzigen Tag, dem 8. Februar nicht zugänglich. Ihr dürft dreimal raten, welcher Tag heute ist! Nach diesem Reinfall lassen wir den vermutlich interessanten Nationalpark hinter uns und fahren zurück nach Port Augusta, um unsere Wasser- und Essensvorräte aufzustocken.

Wir fahren nun endgültig Richtung Outback. Vor uns liegt die rund 2800 Kilometer lange Strecke quer durch die australische Wüste mit dem Ziel Darwin, welches wir in ca. 4 Wochen erreichen wollen. Als wir in Port Augusta losfahren, merken wir schon bald, dass hier definitiv das Outback beginnt. Kaum 5 Kilometer ausserhalb der Stadt öffnet sich eine weite baumlose Ebene mit Sträuchern, Sand und Steinen. Die Temperatur ist mit knapp 25 Grad überhaupt noch nicht wüstenähnlich, aber wir gehen davon aus, dass sich das schon noch früh genug ändern wird. Der Highway führt schnurgerade aus und verläuft jeweils am Horizont irgendwo in der flimmernden Luftspiegelung.

Ein typisches Stuart Highway Stück im Outback von South Australia

Ein typisches Stuart Highway Stück im Outback von South Australia

Unsere Tagesetappe im Outback führt uns nach Woomera, einer Ortschaft, welche hauptsächlich von armeeangehörigen bewohnt wird, die in der dortigen militärischen Sperrzone an Waffen- und Raketentests arbeiten. (In den sechziger Jahren wurden auf diesem Gelände auch Atomtests durchgeführt, ohne die dort lebende Aboriginalbevölkerung zu informieren. Dies hat zu etlichen Todesfällen durch Strahlenkrankheit geführt, und wurde vom Staat lange Zeit unter den Teppich gekehrt. Erst in den vergangenen Jahren hat man angefangen diese Vorkommnisse aufzuarbeiten). Das Städtchen Woomera lag bis 1982 selber in der Sperrzone und war für Reisende nicht zugänglich. Abgesehen vom Museum und den ausgestellten Raketen ist hier so ziemlich tote Hose, vor allem, weil zur Zeit unseres Aufenthaltes praktisch niemand dort war. Die Armeemanöver beginnen erst Anfang März wieder und bis dahin gleicht Woomera eher einer Geisterstadt... Sogar das Besucherzentrum, welches 7 Tage die Woche offen hat, ist aus irgendeinem Grund geschlossen als wir dort eintreffen. Wir übernachten auf dem eher kargen Campground und fahren am folgenden Tag weiter nach Coober Pedy, in der Hoffnung dort etwas mehr zu erleben.

Coober Pedy erreichen wir nach rund 250 km Fahrt durch Buschlandschaften, Salzseen und weiten Ebenen. Auch hier ist die Temperatur noch sehr human. Es ist knapp 30 Grad warm und die Luft ist dermassen trocken, dass man immer das Gefühl hat Halsweh zu bekommen. Vielleicht liegt das jedoch auch am Staub der in Coober Pedy irgendwie immer in der Luft liegt. Die ganze Stadt sieht aus wie eine einzige Baustelle und der einzige grüne Fleck sind der Schulrasen und das Footballfeld.

Coober Pedy und Karin beim "noodeln"

Coober Pedy und Karin beim "noodeln"

Wir bleiben hier für zwei Nächte und lassen uns bei einer 3stündigen Bustour die Sehenswürdigkeiten zeigen, welche hauptsächlich aus Untergrundhäusern, sogenannten Dougouts und einigen Erdhaufen bestehen, in denen man selber nach übersehenen Opalstücken graben kann. Karin wurde trotz geduldigem suchen jedoch nicht fündig. Die in den Sandstein gegrabenen Wohnungen und Kirchen waren jedoch sehr eindrücklich und schön anzusehen.

Ein bewohntes Dougout in Coober Pedy

Ein bewohntes Dougout in Coober Pedy

Die serbisch orthodoxe Kirche von Coober Pedy

Die serbisch orthodoxe Kirche von Coober Pedy

Auch der 18 Loch Golfplatz hat uns beeindruckt.

Ein Abschlag des 18-Loch Golfplatzes von Coober Pedy

Ein Abschlag des 18-Loch Golfplatzes von Coober Pedy

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Voraussichtlich am 26. November 2007 starten wir via Singapur nach Australien. Bis am 10. März 2008 werden wir vorwiegend die Ostküste, Tasmanien und das Red Center mit Auto und Wohnmobil bereisen. Anschliessend geht es weiter nach Neuseeland und Südsee. Wenn alles klappt werden wir am 30. April von Auckland aus die Heimreise antreten.
Details:
Aufbruch: 26.11.2007
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 30.04.2008
Reiseziele: Australien
Singapur
Neuseeland
Fidschi
Der Autor