Indien, ole´ ole´

Reisezeit: Juli / August 2008  |  von Stefan Ostertag

Why does it allways rain on me...

Was fuer ein schoener Song von den Jungs von Travis...
Der ganze Nordwesten Indien musste Monate darauf warten und fuerhte schon Regentaenze auf.
Und wer hat ihn in seiner "schoensten" Form mitten in der Wueste miterleben duerfen?
Angekommen in Jaisalmer, haben wir erstmal unserern Augen nicht getraut. Wir wurden ne Minunte vor Ankunft in unserem Sleeperbus geweckt. (der waere an sich ne eigene Storz wert...) Dann gings aus dem Bus und um uns sammelten sich ca 30 Typen, die uns in ihr Superhostel schleppen wollten. Wir, total verpennt, verschwitzt und alles andere nach dem Aufstehen in Indien halt, mussten uns den Weg echt freiboxen, um mal klarzukommen. Irgendjemand hat uns dann in die Stadt gefahren. Wir haben uns dann erstmal ein Fruehstueck gegoennt und wurden auch da gleich von nem Traveltypen angelabert. Der war aber ganz passend und wir liessen uns von ihm ne Kamelsafari in der Tharwueste verkaufen, was aber sowieso unser Plan war. Voller Euphorie haben wir auch gleich ne Dreitagestour mit 2 Uebernachtungen unter freiem Himmel gebucht (ob das kein Fehler war...)
Am naechsten Morgen um 6:00 gings dann mit Jeep los Richtung Wueste (Jeep war ein Auto, Modell Toyota Yaris). Im Camp wartete auch schon ne Herde Kameltreiber auf uns und unsere Gefaehrten fuer die naechsten Tage, Lucky und Mukka.
Nach dem Fruehstueck wurde aufgesattelt und jeder hatte sein eigenes Kamel. Los gings, ausgestattet wie Lawrence aus Arabien mit Turban und allem Drum und Dran (wenn schon, denn schon...)
So trotteten wir dann los Richtung irgendwo bzw nirgendwo. Wir wussten schon aus dem Lonely Planet, dass wir keine Duenenlandschaft, wie in der Sahara erarten durften, aber was sich kilometerweit vor uns auftat war dann schon etwas strange. Das war einfach nur Steppe mit Ackeranbau und immer mal wieder Doerfern. War am Anfang noch ganz nett, da die Duenen noch in den Gedanken schwebten, wurde dann aber immer abartiger und langweiliger...

Und dann waren da ja noch die Kamele, das eigentliche Highlight der Tour
Durch den Sattel und allerlei Gepaeck musste man die Beine ganz schoen spreizen, um darauf sitzen zu koennen.
Ging ca. 2 Stunden klar, dann begannen die Schmerzen, die mir so noch nicht bekannt waren. Die Muskeln in der Leistengegend haben richtig heftig gespannt und wir hatten das Gefuehl, dass uns die Beine abfallen.
Es gab aber leider Gottes kein Entrinnen und das Einzige, was half war, sich irgendwelche neuen Stellungen auf den Viehern zu suchen, ums ertraeglicher zu machen (mit Riesenerfolg uebrigens)
Nach unserem ersten Chai-Tee Stop wurden wir dann so richtig schoen von Frau Thar mit nem Sandsturm allererster Sahne begruesst. Vor uns tat sich ne riesengrosse Sandwelle auf und innerhalb kuerzester Zeit flog nur noch Sand um uns rum und wir wussten gar nicht wie uns geschieht. In jeder Pore Sand und weiter gings...
So ging es dann weiter und weiter und weiter
Als wir am naechsten Tag wieder Stop machten, das gleiche Schauspiel in Gruen. Nur dieses Mal mit Monsunregen, der sich gewaschen hatte. Ca. 4 Stunden am Stueck. WIr durften uns dann mit den Saettelen, dem Essen und allem anderen Kram unter ner Plastikfolie verstecken und schuetzen. Genau so haben wir uns drei Tage Wueste vorgestellt...
Die letzte Nacht durften wir uebrigens tatsaechlich noch auf der echten Sandduene verbringen, was alles ein wenig ertraeglicher machte...wenn auch nicht viel

© Stefan Ostertag, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Gexe, wir müssen los...
Details:
Aufbruch: 14.07.2008
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 10.08.2008
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Stefan Ostertag berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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