Trekkingtour durch Andalusien

Reisezeit: September 2008  |  von Matthes Jansen

8.Tag: Trevelez bis Juvilles

Erst wurde ausgeschlafen, bloß keine Hektik. Wozu auch wenn man das "Schlimmste" hinter sich hat. Eigentlich lag vor uns eine komplette Tagesetappe, aber die sah auf der Karte nun nicht mehr besonders anstrengend aus verglichen mit den letzten beiden Tagen.
So brachen wir auch erst gegen 17Uhr wieder auf und eine halbe Stunde später ging es von der Hauptstraße hinter Trevelez wieder auf den GR7, die höchstgelegene Stadt Spaniens ließen wir hinter uns.

Von diesem Moment an ging es bis zum Cabo de Gata nur noch bergab.
Übrigens hatten sich beim Abstieg von Mulhacen Tobis Schuhe aufgelöst, was etwas verwunderlich war, da es sich um Markenschuhe handelte und sie vor diesem Urlaub nur 2 Mal zum Einsatz gekommen waren. Die Kombination aus starker Sonneneinstrahlung und trockenem Staub war allem Anschein nach zu viel gewesen. Weil ich Gleiches auch bei meinen Schuhen befürchtete, ging ich die Strecke bis Juviles daher in meinen Turnschuhen, die ich bis auf ein kleines Intermezzo am Cabo de Gata nicht mehr auszog bis zum Ende des Urlaubs.
So angenehm die Umstellung von schweren auf leichte Rucksäcke gewesen war beim Aufbruch ins Hochgebirge, so anstrengend war es nun wieder die über 15kg den Weg hoch zu tragen.
Aber im Endeffekt war es ein angenehmer Weg, das Tal von Trevelez strahlte in der späten Nachmittagssonne während sich im Hintergrund die Regen- und Gewitterwolken auftürmten.
Als wir das Tal endlich hinter uns gelassen hatten und auf die andere Seite der lang gezogenen Felswand angekommen waren sah man, dass es hier eine Bruchstelle gab, was das landschaftliche Bild anging. Alles wirkte etwas heller, grüner, flacher, irgendwie steppenartig. Über den stetig abfallenden Bergrücken ging's durch kniehohes Gestrüpp flott hinunter, um kurz nach acht erreichten wir Juviles. Auf der Suche nach einem Supermarkt brachten wir noch in Erfahrung, von wo die Busse nach Orgiva abfuhren, deckten uns mit Essen ein und machten es uns dann etwas außerhalb der Zentrums auf Bänken unter einem Holzverbau gemütlich.
Wir hatten anfangs die Hoffnung gehabt, dass wir in den Alpujarras so weit gehen könnten, wie wir wollten und dann mit dem Bus einfach das restliche Stück nach Almeria fahren könnten. Die öffentliche Personenbeförderung in den Bergen war aber etwas komplizierter, am Wochenende fuhren generell keine Bus in der Gegend. Und unter der Woche fuhr drei Mal am Tag ein Bus durch die Orte von Lanjaron bis Juvilles, um dann alle in Orgiva abzusetzen, mit seinen über 6.000 Einwohnern dem unangefochtenen großstädtischen Zentrum der Alpujarras.
Die Nacht auf den ca. 60cm breiten Holzbänken war eher anstrengend als entspannend, außerdem war es unter den Holzleisten unglaublich zügig.

Egal, wann ich in dieser Nacht wach wurde, immer war auch gerade noch ein anderer wieder Mal dabei die Liegeposition zu verändern ohne dabei auf den Boden zu donnern, zusammen mit dem Schlafsack schon ein kleines Kunststück.
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© Matthes Jansen, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Alpujarras – Mulhacen - Gabo de Gata - Almeria...alles in drei Wochen zu Fuß!
Details:
Aufbruch: September 2008
Dauer: unbekannt
Heimkehr: September 2008
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Matthes Jansen berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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