drei monate indien

Reisezeit: Dezember 2008 - Februar 2009  |  von Charlie Salomon

nur mal so

immernoch hampi - redigierter auszug aus einer emailpost an liebe freunde:

hier der ort ist perfekt auf X zugeschnitten:
alle restaurants vegetarisch.
aber: machen um zehn schon zu
und: kein alkohol, nichtmal duennbier.
und das alles wegen so einem 2- woechigen hindufest, zu dem halb indien hierherpilgert, und das alle 12 jahre einmal stattfindet.

was soll man schreiben?
ok: uns gehts gut wir sind gesund das wetter ist schoen jeden tag blauhimmel und hier nicht so bruellheiss wie in goa.
aber das ist alles oberflaeche.

ich beschreib jetzt mal den weg von unserem abendessenrestaurant heute bis in die internetbude:

durga roof restaurant: essen war klasse, atmosphare entspannt, auf weichen matten auf dem boden gespeist.(heute nur fuer 2 euro, weil wir uns eine (riesige) portion geteilt haben. musik dezent chillig, (buddha bar).

heimweg durch enge gaesschen, breite etwa 3 meter - auf den steinbaenken vor den niedrigen huetten liegen teilweise schon verhuellte gestalten und schlafen. die strasse staubig, ab und zu im gleuhbirnendaemmerschein ein dicker kuhka**. oder die erzeuger, ein oder zwei kleine braune oder schwarze kuehe, die sich schon zum schlafen hingelegt haben, bzw. noch umherspazieren oder ein hund, eingerollt mitten auf dem weg. oder ein paar ziegen... kleine laeden, noch geoeffnet. durch die tueren kann man in die spaerlich beleuchteten "wohnungen" blicken: ein winziger raum, gestampfter lehmboden, an den waenden haengen ein paar bilder, oder eine alte kuechenuhr, keine moebel... auf dem blanken boden, in eine decke gehuellt liegen schon ein paar schlaefer - oder in einer ecke wird noch gekocht, auf dem offenen feuer, kamin fehlanzeige, die waende in der kueche schwarzgeraeuchert.

leben wie vor 500 jahren, nur mit elektrischer beleuchtung...

die internetbude: ein winziges vorzimmer vom wohnraum der internetbudenfamilie. pcs durch schamwaende voneineander getrennt. links neben mir zwei mitschreiber rechts neben mir ein stapel gefaltete waesche, vor mir der 14 zoll bildschirm, dahinter die knatschgelbgruen lackierte wand. auf der wand das elektroabenteuer der verkabelversteckerung. ein schild: no upload!
foto vom hinduguru in lila gewaendern, darum gehaengt: dekorative plastikblumenhalskette ehrenhalber. links oben gelbe plastikuhr, rechts unten holzbilderrahmen mit uhr in elefantengottform (ganesha), darunter kleiner batteriebetriebener normalowecker. rechts ueber mir ein querregal, betoniert, mit etwa 50 reissaecken, gefuellt. hinter mir nochmal ganesha, eine grosse landkarte ein schluesselbrett mit 6 fetten vorhaengeschloessern, zwei grosse bilder von vermutlich verstorbenen verwandten (auch mit ehrenkranz, usw.usw.
im zimmer neben mir sitzt die family auf dem blanken fliesenboden vor der glotze. keime weiteren moebel in sichtweite.

schlaft gut ihr lieben, gabi ruht bereits im traumland....
(sind heut schon um 1|2 6 aufgestanden zwecks sonnenaufgangerlebnis am matanga hill. hat sich gelohnt. freche affen haben mir mein fruehstueck - die halbe kokosnuss geklaut.

bis ...
charlie

© Charlie Salomon, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
münchen delhi goa. ankommen. kulturschock überwinden. nach kerala, eventuell mit einer enfield bullet? backwater bootstour wäre nicht schlecht. und dann? mal sehen wo es uns hin verschlägt. fest steht jedenfalls: rückflug ende februar von delhi.
Details:
Aufbruch: 03.12.2008
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 28.02.2009
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Charlie Salomon berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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