around the world, ein Traum wird verwirklicht

Reisezeit: September 2009 - Februar 2010  |  von Maximilian Reuhl

Natrang+Dalat

Melde mich wieder aus Dalat, der Hauptstadt der Central Highlands.
Wie immer ist in den letzten Tagen wieder extrem viel passiert und ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll.

Nach zweitaegigem Aufenthalt in Natrang, der Top beach destination Vietnams, bin ich mit dem Motorrad inklusive Guide 3 Tage durch die Berge Vietnams gefahren, bis nach Dalat.

Natrang sollte auf keinem Stop in einer Vietnamreise fehlen. Perfekte, saubere Straende, gute Tauch- und Schnorchelreviere und das alles in traumhafter Kulisse vor den Central Highlands, die sich im Hintergrund erstrecken.
Natrang ist hauptsaechlich Anlaufpunkt fuer Vietnamesen, die mal ein paar Tage ausspannen wollen und ein paar wenige Touristen findet man auch. Sehr imponierend ist, dass hier noch ein wenig urspruengliches Backpackerflair erhalten ist und man sich nicht so ausgebeutet fuehlt. Genuegend Moeglichkeiten zum Feiern gibt es natuerlich auch, besonders zu empfehlen ist die why not? Bar!

Da die Central Highland sowieso meine Idee waren und ich mal fuer ein paar Tage dem schwuelwarmen Klima entfliehen wollte, habe ich mich mal auf die Suche nach Ideen ueber den Bus hinaus gemacht.
Da in Natrang ueberall so genannte Easyrider zu finden sind, die einen fuer ein paar Dollar den ganzen Tag mit dem Motorrad herumfahren und einem die Gegend zeigen, war das die perfekte Wahl fuer einen Trip in die Berge.
Nach langen Verhandlungen, hab ich dann Einen gefunden, der mich fuer ein Backpacker Budget bis ins 400km entfernte Dalat fahren wollte und mir innerhalb von 3 Tagen alles ueber Vietnam zeigen sollte. Nachdem die erste Skepsis ueberwunden war, habe ich also spontan ausgemacht, am naechsten Morgen loszufahren!

Das bedeute also auch die Trennung von Kate und Mike und den anderen netten Leuten, die ich kenne gelernt habe aber das ist beim Reisen wohl leider nicht zu vermeiden und wir hatten auch noch einen netten letzten Abend in den Bars und Karaokeclubs von Natrang.

Am naechsten Morgen sollte es also losgehen, beim Fruehstueck kam mein Guide, Ha`u, mit seinem Motorrad angefahren und strahlte schon, da es die Sonne auch tat und das sei angeblich im Oktober nicht selbstverstaendlich.
Nach dem mein Rucksack in einen Plastiksack gesteckt wurde und hinten quer mit ein paar Gummibaendern befestigt wurde, ging die Reise los.
Was will man dann erstmal mehr, als sich den Wind um die Ohren wehen zu lassen und das traumhafte Berge-und Meerpanorama zu geniessen. An jeder guten Stelle zum Fotografieren wurde noch angehalten, dass auch zu Hause jeder Lust bekommt, mal eine Motorradtour mit Ha`u zu machen.

Nach kurzer Zeit, aenderte sich eigentlich fast alles! Autos ware fast keine mehr zu sehen, dafuer aber Einachstraktoren die auf ihren Anhaengern so ziemlich alles transportieren, was moeglich oder auch unmoeglich ist. Das Bild bis BuenmaTot wurde hauptsaechlich von Bananenhainen und je hoeher wir kamen, Kaffeplantagen dominiert.
Unterwegs stand noch die Besichtigung einer Ziegesteinfabrik auf dem Programm und dabei war mal wieder feszustellen, wie gluecklich und freundlich die Leute noch sind, nach dem Sie einen LKW mit Ziegelsteinen per Hand aufgeladen haben und das fuer 100000 Dong am Tag = 3 Dollar!

Die Fahrt an sich ist einfach ueberwaeltigend und ausserdem winken einem auch noch alle Kinder zu, da ein Besucher aus Europa gleich zu erkennen ist und nicht jeden Tag vorbei kommt!

Uebernachtet wurde dann in einem verlassenen Ferienresort, an einem traumhaften Wasserfall, indem wir, warum auch immer, die einzigen Gaeste waren.
Am naechsten Tag ging es dann weiter in den Yokson Nationalpark, in dem es eineige spektakulaere Wasserfaelle zu besichtigen gibt. Weiter auf dem Weg, haben wir uns nochmal genauer den Anbau und die Trocknung von Kaffee angeschaut, Pfefferplantagen besichigt, und eine Pilzfarm besucht. Besondere Vorsicht ist hier beim Motorradfahren geboten, da die Kaffeebohnen auch schonmal auf einer Plane mitten auf der Hauptstrasse getrocknet werden!
Auf der Pilzfarm wartete dann noch eine Riesenpython auf mich und der freundliche Besitzer hatte grossen Wert darauf gelegt, dass ich mal naeher Kontakt aufnehme und mir das 24kg schwere Vieh um dem Hals lege, was sich im Nachhinein aber als gar nicht so schlimm heruasstellte, obwohl ein mulmiges Gefuehl im Bauch blieb.
Uebernachtet wurde diesmal am Lak Lake, dem groessten Wasserspeicher der Highlands. Die Unterkunft bestand diesmal aus einem Longhouse, einer Bambushuette ohne Fenster. Strom war wegen einem Unwetter auch gerade nicht verfuergbar, aber sonst wunderschoen und vielleicht nicht ganz verkehrt, damit man mal daran erinnert wird, wie es so einigen Menschen in Vietnam taeglich ergeht!
Abends haben sich dann noch ein paar Easyrider eingefunden und wir hatten einen lustigen Abend, bei dem mein Guide mal wieder ueber die Straenge schlagen musste und mit mehr als 10 Bier recht gut dabei war. Habe noch ein nettes Schweizer Ehepaar kennengelernt, mit dem ich dann noch eine Weinprobe Vietnamesischer Weine gemacht habe. Das hat mich auch nachher in der Bambushuette ein wenig die Knister- und Kratzgeraeusche um mich herum, verdraengen lassen.

Tag 3 unserer Motorradtour war ich dann gefragt, da Hau sich verstaendlicher Weise nicht besonders gut fuehlte. Da wir uns beim Fahren sowieso abgewechselt haben, konnte ich dann bis auf 1800m voll durchsstarten. Das beste Bergpanorama war heute zu geniessen und bis auf einen kleinen, aber starken Regenschauer, war das auch voll moeglich.

Am Nachmittag stand dann noch die Besichtigung einiger Gemuese- und sogar! Erdbeerbetriebe, rund um Dalat an. Diesmal hat es sich wirklich ausgezahlt einen Uebersetzer dabei zu haben und ich konnte viele neue Kontakte zu Vietnamesichen Obstbauern knuepfen!
Viele arbeiten schon mit schwarzer Mulchfolie, Tropfbewaesserung ist aber noch nicht anzutreffen, davon gehoert haben aber schon Viele! Angeblich sei die Investition zu gross und es gibt noch keinen geeigneten Haendler der es anbietet.
Da das Klima hier eher gemaessigt ist und es nie unter 15 Grad wird, aber auch nicht ueber 30, bauen hier die meisten Bauern remontierende (Monatserdbeeren) Erdbeersorten an, die das ganze Jahr ueber geerntet werden koennen. Da gerade Ernteende ist, war die Qualitaet nicht mehr ganz so ueberzeugend, und ich hab mich schon wieder auf unsere Lambada im naechstem Jahr gefreut!

Abends war das Motorradabenteuer dann vorbei und ich sollte noch einen weiteren Tag in Dalat verbringen. Dalat ist sehr franzoesisch anghaucht, hat viele Kolonialbauten und sogar einen Eifelturm. Insgesamt eine super schoene Stadt, in der alles blueht und es unglaublich viel Obst- und Gemuse gibt.
Der naechste Tag war dann ganz meinem Job gewidmet und ich habe also spontan ein Motorrad gemietet und mir noch ein paar weitere Betriebe angeschaut. Da ich schon die ganze Zeit eine gute Rechftertigung suche, meine grossen Berschuhe mitgenommen zu haben, habe ich mich noch fuer eine kleine Bergtour auf den Lang Bian Moutain entschieden. Wie es der Zufall so will, habe ich noch ein paar vietnamesische Studenten kennengelernt, mit denen ich dann mitten durch Gelaende aufgestiegen bin.

An der Mittelstation wollte ich mir dann noch etwas Essbares besorgen, doch meine neuen Freunde haben darauf bestanden, mich zu einem selbstvorbereiteten Picknik einzuladen. Das Essen war wirklich Spitze und so haben wir dann bei vietnamesische Musik, auf 2000m Hoehe, mit Staebchen gepicknikt!
Da ich noch Einiges vor hatte, musste ich mich nach einem kurzem Schlaefchen schon wieder verabschieden und wollte den Abstieg alleine machen. Wie gerufen, kam da ein Ranger, der mich auf halber Strecke mit dem Jeep bis ins Tal nahm.
Wieder in Dalat hab ich dann noch den Centralmarkt besucht, bei dem es mal wieder alles zu kaufen gibt und da es auf dem Land auch keine Supermaerkte gibt, haelt sich natuerlich Samstagsnachmittag jeder auf dem Markt auf.
Hier zu Essen ist auch einfach super, da es erstens extrem billig ist und man einfach alles probieren kann. Ueberallssitzten Leute mit kleinen Grills und Woks herum. Eigentlich braucht man nur noch auf das zu zeigen, was man moechte schon ist es fertig!
Heute Morgen sollte es dann eigentlich wieder zurueck nach Saigon gehen, aber wie ihr schon erahnen koennt kam es wieder mal anders!
Nachdem ich beim Fruehstueck erzaehlt habe, dass ich ein Farmer in Germany bin und auch noch ein paar Bilder gezeigt habe, wurde ich ueberredet, noch einen Tag zu bleiben und den Nachtbus zu nehmen.

Der nette Junge von der Rezeption und seine Schwester haben auch Gemuesebau Zuhause und wollten mir unbedingt ihr Dorf und ihre Felder zeigen.
Nachdem der Busfahrer wieder weggeschickt wurde, konnte die Fahrt in ein unaussprechliches Dorf, 40 km noerdlich von Dalat losgehen. Auf dem Weg hat mir Thach wirklich alles ueber Obst- und Gemuese in Vietnam erzaehlt und da er noch nebenbei Englisch studiert, konnte ich auch endlich mal fast alles verstehen.
Im Dorf angekommen, ging es erstmal auf einen kleinen Rundgang und ich habe so einiges ueber den Anbau von Salat, Wirsing, Peperoni, Chili, Gurken, Tomaten und gruenen Bohnen gelernt.

Da ich den Sprit fuer das Moped bezahlt habe, hatte Thach endlich mal wieder die Chance seine Familie zu sehen und alle waren uebergluecklich. Die Schwestern haben noch schnell ein paar Fruehlingsrollen und Reispfannkuchen vorbereitet und somit haben wir dann alle zusammen in der kleinen Holzhuette mit intergeriertem Schlafraum, Wohnzimmer und sogar oertlichen Supermarkt gegessen! Eine tolle Erfahrung!

Nach einem kurzen Besuch in der alten Schule von Thach, in der ich die Antraktion schlechthin war und mein blondes Haar absolut bewundert wurde, ging es wieder zurueck nach Dalat. Thach musste sich heute Nachmittag an der Busstation auf die Suche nach neuen Gaesten begeben und ich konnte endlich mal diesen Bericht fertig schreiben.

Gleich geht es also mit dem Bus nach Saigon und wenn alles gut laueft und ich puenktlich ankomme, fliege ich dann morgen nach Kuala Lumpur.

Bilder folgen in Kuerze, da ich leider mein Datenkabel fuer die Kamera verloren habe.

© Maximilian Reuhl, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
nach abgeschlossener Ausbildung zum Gärtner/Obstbau und einer fast beendeten Erdbeersaison, möchte ich nun endlich die Chance ergreifen, die Welt zu bereisen, viele interessante Leute kennen zu lernen und ganz viele neue Ideen mit nach Hause zu bringen.
Details:
Aufbruch: 18.09.2009
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 15.02.2010
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Vietnam
Malaysia
Singapur
Australien
Der Autor
 
Maximilian Reuhl berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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