Bubis unterwegs :-) Miami, und von Mexiko nach Costa Rica

Reisezeit: November 2009 - Januar 2010  |  von Angela Kessler

Tortuguero Nationalpark

Am Morgen um fuenf (!!!) ging unser Wecker los.. wir mussten zuerst mal ueberlegen was das fuer ein Geraeusch war doch es war nicht mal so schlimm mit dem Aufstehen, wir waren beide so gespannt was uns erwartet und sind wie Gazellen aus dem Bett gehuepft.. naja, fast zumindest

Wir haben am Anfang in San Jose die dreitaegige Tour im Tortuguero Nationalpark bereits gebucht und so sind wir puenktlich um sechs Uhr frueh abgeholt worden.. Wir sammelten noch drei weitere Personen auf, und auch hier hat uns die Fuehrerin gesagt, das wir halt eine kleine Gruppe sind, weil immer noch nicht Hauptsaison ist.. uns doch egal, tausend mal lieber so als wenn andere Touristen uns umscharen
Die Fahrt hat sich ziemlich in die Laenge gezogen, wir sind an die Karibikkueste gefahren fast bis zur Grenze von Nicaragua.. Der letzte Abschnitt, 35 Kilometer Massagestrasse war aber sehr spannend.. Vorbei an fast endlos wirkenden Ananas-, Papaya- und vorallem Bananenplantagen. Und tatsaechlich sind wir an der Chiquita Firma vorbeigefahren.. wir fanden das enorm spannend, diese Technik hier war beeinducken.. ganze Schienensysteme sind quer durch die Plantagen gebaut worden, die aber noch von Hand gezogen werden, ueber die Strasse direkt zum Waschsalon. Dort schneidet einer einzelne Zweige ab und die Frauen dahinter kontrollieren, ob auch ja keine Banane beschaedigt ist im Wasserbad. Diejenigen, die nur ein winzig kleiner brauner Fleck haben, werden aussortiert und zu den Nachbarslaendern importiert. Nur die Beste Qualitaet kommt in die Welt hinaus.
Da wird alles noch von Hand gemacht.. Nacht den Frauen, schneiden Maenner die grossen Zeige zu kleineren und die naechsten legen die kleinen Zweige auf Plasik und wiederum andere packen die in die Original Chiquita Bananenschachteln War echt mega spannend..

Die 35 km lange Massagestrasse schien nicht enden zu wollen.. naja, nach vier Stunden im Bus, vobei ich ganz das Morgenessen vergessen habe zu erwaehnen, genuegte es. Das Morgenessen war ein Buffet mit frischen Ruehreiern, und das meistgegessene hier, Reis mit Bohnen. Echt lecker..

Endlich kamen wir an in Parisima, der Anlegestelle aller Bote.. Unsere Lodge konnten wir nur mit dem Boot erreichen und waren schon erstaunt das wir noch eineinhalbstunden Boot fahren muessen.. okey..
doch die Fahrt war dermassen ueberwaeltigend das wir am liebsten so weiter gefahren waeren bis es dunkel gworden waere..

Tortuguero war etwas vom schoensten und eindruecklichsten was wir je gesehen haben.

Ein brauner Fluss, eigentlich nichts Schoenes, doch das rundherum, der dichte Regenwald mit hunderten von Tieren die alle moeglichen Toene von sich gaben und die ganze Atmosphaere war einmalig. Wirklich ueberwaeltigend..
Wir genossen die Fahrt, staunten ueber die vielen verschiedenen Pflanzen, machten wir einen Stopp wenn Affen oder Faultiere in den Baeumen hingen..
Die Fahrt ging viel zu schnell vorbei.. doch auch der Anblick unserer Lodge war super.
Bungalows mit Schauckelstuehlen auf der Terasse.. einen grossen Pool der von einem Wasserfall gespeist wird. Vorne der Kanal, hinten das Meer.. Besser ginge es nicht.. ich war ganz nervoes, konnte kaum ruhig sitzen, ging sofort auch auf Tierchenjagt und fand soviel.. Ueber riesigen Schmetterlingen, zu Rotaugenfroeschen, Leguane, farbige Voegel.. ach hier ist das Paradis fuer mich.
Das Mittagessen war schon fertig.. Buffet, aber wirklich sensationell gut.. frisch gebratener Fisch und Beilagen in allen moeglichen Formen..

Das einzige was mich in Costa Rica stoert ist der Koriander, uhhhh, ich hasse dieses Kraut, aber die Costa Ricaner lieben es und werfen es ueberall rein..

Am Nachmittag sind wir mit dem Boot ins Dorf Tortuguero gefahren worden, es war ziemlich erschreckend zu sehen wie die Menschen hier leben.. Tortuguero ist ein Feuchtgebiet, was heisst das es mindestens einmal am Tag regnet und zum Teil auch den lieben ganzen Tag.. hier ist alles feucht.. die Menschen leben in einfachen Blechhuetten, was uns zum erschaudern brachte.. und trotzdem wirken sie zufrieden, viele sitzen draussen, plaudern, lachen und gruessen jeden. Man merkt, dass es hier noch nicht sehr viel Tourismus hat..

Den Rueckweg sind wir am Strand nachgelaufen, da die grossen Meeresschildkroeten ihre Eier im September abgelegt haben und jetzt Zeit ist fuer die Babyturtels.. ich war wie von der Tarantel gestochen, etwas was ich unbedingt sehen moechte.. die kleinen Schildkroetchen auf dem Weg ins grosse weite Meer.
Die Hoffnung stieg in mir als ich die vielen grossen Loecher sah im Sand und hunderte von leeren Eierschalen..
Doch nach knapp zwei Stunden gab leider auch ich die Hoffnung auf. Unsere Fuehrerin meinte nur, das die Wetterbedinungen momentan schwierig seien, weil es sehr viel regnet und der Sand zu schwer sei, das sich die kleinen Schildkroetchen durch den Sand kaempfen koennten

Das Nachtessen brachte grilliertes Fleich und Spaghetti zum selber machen mit vielen Zutaten.. Das Fleich war eines der Besten das wir gegessen hatten. Mmhh.. Eigentlich sind wir sonst nicht so Buffetfans, aber das hier schlaegt wirklich alles

Wir sind alle frueh ins Bett gegangen, weil wir am naechsten Morgen um sechs die Bootstour machten..
Auch hier war das Aufstehen nicht besonders schwierig.., auch weil der Dschungel deutlich zu hoeren gab, das die Nacht vorbei sei. Bruellaffen schreiten dermassen laut, das man meinte, das Monster stehe vor der Tuer und wolle einem auffressen.. wirklich nicht uebertrieben
Wir sind zum Restaurant gelaufen, haben einen Kaffee genommen, haben uns an den Fluss gesessen und den vielen Reihern zugeschaut die die Fische oder Krebste aus dem Fluss holen.
Wir sind zu viert mit einem kleinen Boot losgefahren, wir waren ohne noch ein Tier gesehen zu haben schon wieder hin und weg.. es ist so wunderschoen.
Wir sind in verschieden breite Kanaele gefahren und haben so vieles gesehen, man muss aber auch sagen, das unser Bootsfahrer wohl eines der Besten Augen hatte.. der hat alles gesehen, gruene Leguane in gruenen Pflanzen wo wir armen minutenlang reingeschielt haben und einfach nichts gesehen haben.. doch mit der Zeit weiss man wie man schauen muss und entdeckt so vieles.
Die zwei Stunden waren genial und wir waren richtig enttaeuscht, schon wieder zurueckfahren zu muessen, auch wenn es in Stroemen geregnet hat. Doch das gehoert irgendwie zu diesem Abendteuer, in diesem kleinen Boot ohne Dach, aber gut geschuetzt von diesen riesigen Pelerinen mit Kapuzze die wir bekommen haben.

Beim Morgenessen mit frischen Pancakes und Ruehreiern genossen wir die Sicht auf den Kanal, auf den der Regen richtig runterprasselte und die Geraeusche die aus dem Dschungel kamen.

Da das Wetter sich besserte haben wir die zweite Bootstour die eigentlich am Nachmittag geplant war schon am Morgen gemacht. Und tatsaechlich, der Himmel riss auf und die Sonne zeigte sich von der schoensten Seite.. und was wir dann sahen hat all unsere Erwartungen uebertroffen.. da kamen ueberall Tiere raus, aus dem Dschungel, aus dem Wasser, alle wollten die Sonne sehen, sich aufwaermen und liessen sich nicht stoeren von unseren Blicken und gar dem Boot..
Schildkroeten kamen ueberll rauf, Krokodile in allen Groessen, und der Bootsfahrer mochte es am liebsten so nach wie moeglich ranzufahren, wir haetten es streicheln koennen, wenn wir gewollt haetten
Riesige Leguane sassen auf den Gebueschen oder kamen die Baeume runter.. das war ein Geschehen!
Ich kann nicht beschreiben, wie sich das anfuellt mit einem kleinen Boot einen zwei Meter breiten Kanal durchzufahren und links und rechts wilde Tiere zu beobachten, die kaum schreckhaft sind.
Dschungelfeeling pur.. und wirklich etwas vom Schoensten.

Nach dem Mittagessen gingen wir noch mal auf Babyschildkroetensuche, doch das einzige was wir fanden war ein kleines leblosen Kroetchen das den Kampf ins Wasser nicht geschafft hat..
Und die Assgeier flogen den ganzen Strand rauf und runter.. eigentlich haetten wir die Babys sehen sollen, aber es wollte einfach nicht.
Schade, doch wir waren noch so begeistert vom Morgen und auch hier koennen wir nicht alles haben. Wir waren mehr als nur zufrieden und uebergluecklich, das wir das erleben durften..

Wir wuenschen euch alle ganz schoene Weihnachten, erholsame Tage und nur das Beste.
Liebe Gruesse und wir denken an euch

© Angela Kessler, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Ziele sind bekannt und wir lassen uns ueberraschen, wie das Reisen unsere Plaene durcheinanderbringt :-) und freuen uns auf jede Sekunde die wir zusammen erleben können..
Details:
Aufbruch: 09.11.2009
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 02.01.2010
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Mexiko
Costa Rica
Der Autor
 
Angela Kessler berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.